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«Herr, gib mir dieses Wasser…»

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Freiburgs schönster Brunnen steht für mich in der Samaritergasse und ist der Begegnung Jesu mit der Samariterin am Jakobsbrunnen gewidmet (Johannes 4,1-26). Teresa von Ávila liebte diese Geschichte sehr. In ihrer spirituellen Autobiografie schreibt sie: «Ach, wie oft fällt mir dann das lebendige Wasser ein, von dem der Herr zur Samariterin sprach! Deswegen bin ich von diesem Evangelium begeistert. Da, wo ich lebte, hatte ich immer eine Darstellung davon bei mir mit folgender Aufschrift: Herr, gib mir dieses Wasser.» Ausgehend von dieser Bibelstelle hat Teresa ihre Gebetspraxis beschrieben «als Verweilen bei einem Freund, mit dem wir oft allein zusammenkommen, einfach um bei ihm zu sein, weil wir sicher wissen, dass er uns liebt», und dass wir ihn immer wie die Samariterin um dieses Wasser bitten können.

Teresas respekt- und zugleich humorvoller Umgang mit Gott beim Beten erinnert an die Gebetstraditionen Israels bei Abraham, Jakob, Mose, Hiob, David… und dem guten Milchmann Tevje aus dem Musical «Anatevka». Als sie und ihre Schwestern von unklugen und unerfahrenen Beichtvätern verwirrt wurden, betete sie: «Du, Herr meiner Seele, dir hat vor den Frauen nicht gegraut, als du durch diese Welt zogst, im Gegenteil, du hast sie immer mit grossem Mitgefühl bevorzugt und hast bei ihnen genauso viel Liebe und mehr Glauben gefunden als bei den Männern.»

Als sie mit Bezug auf den Apostel Paulus von Klerus und Theologen immer wieder in die Schranken gewiesen wurde, spürte sie, dass der Herr zu ihr sagte: «Sag ihnen, dass sie nicht nur auf einem Text der Schrift herumreiten, sondern auch andere anschauen sollen, und ob sie mir denn die Hände binden könnten.»

Im Gespräch Jesu mit der Samariterin, aber auch in der Tatsache, dass eine Frau, Maria von Magdala, als erster Mensch die Auferstehungsbotschaft verkündete («Ich habe den Herrn gesehen»: Johannes 20,8), sah Teresa Zeichen dafür, dass Jesus die Frauen seiner Zeit ermutigte, ihre Rolle in der Jüngerschaft selbstbewusst wahrzunehmen. Diese Ermutigung haben die Frauen auch heute nötig. Denn ihre Sehnsucht nach priesterlichen Vollzügen wird mit Autoritätsargumenten abgewiesen, nicht mit allgemein überzeugenden Vernunftgründen. Sie sind mit Haltungen und Entscheidungen konfrontiert, die dem Herrn «die Hände binden» wollen und für die man sich in fünfzig Jahren schämen wird. Damals wie heute ist aber die Haltung Teresas gefragt: nicht verzagen und den Herrn um «dieses Wasser» für uns, die Kirche und die Welt unaufhörlich bitten.

Bild: zvg

Kommentare (5)

  • 23.03.2024-P. Mag. theol. Michael Böhles (CSSp)

    “Fünf Männer hast du gehabt, und der, den du jetzt hast, ist auch nicht dein Mann!” erklärt Jesus frank und frei der Samariterin: offenkundig ist die Chiffre “lebendiges Wasser” (in Verbindung mit Psalm 1 gesehen) ein Gleichnis für das, was die hebräische Sprache in eins “entfaltet” – man erkennt nur durch Lieben und umgekehrt. Jesus wäre gewissermaßen der 7. Mann, der die Frau fasziniert – aber aus der Ge-wohn-heit herausholend sie mit der Fülle von Erkenntnis konfrontiert: Wahrheit als solche gibt es nur in Gott… (“Nur Einer ist gut – Gott allein” sagt Er dem reichen Jüngling)…

  • 14.03.2024-Christine Eckmair

    Danke für diese ermutigenden und stärkenden Zeilen! Christine

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