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Hilfe an Landwirte eher «bescheiden»

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Hilfe an Landwirte eher «bescheiden»

Grosser Rat befasste sich mit den Folgen der Trockenheit dieses Sommers

Geschätzte 58 Millionen Franken Schaden hat die Trockenheit den Freiburger Landwirten zugefügt. Der Staatsrat kommt den geschädigten Bauern mit einigen Massnahmen entgegen, doch hat er auf eine direkte Finanzhilfe verzichtet.

Von ARTHUR ZURKINDEN

Der Grosse Rat hatte am Mittwoch keine Mühe, die vom Staatsrat vorgeschlagenen Massnahmen zu genehmigen. Er tat dies jeweils einstimmig. Die vielen Bauernvertreter, welche sich zu Wort meldeten, begrüssten die Hilfsangebote. Da und dort war aber das Wort «bescheiden» nicht zu überhören. Im Grossen und Ganzen hatten sie aber Verständnis dafür, dass der Kanton nicht tief in die Tasche greifen und die besonders hart betroffenen Bauern mit direkter Finanzhilfe «trösten» kann. Einig war man sich im Saal, dass die Hilfe gezielt an die am härtesten betroffenen Betriebe und nicht nach dem Giesskannenprinzip gewährt werden muss.

Grossverteiler unter Beschuss

Kritik richteten die Grossräte vor allem an die Adresse der Grossverteiler und Zwischenhändler, die ihrer Ansicht nach die prekäre Situation der Landwirte ausnützen. Auch Staatsrat Pascal Corminboeuf stellte fest, dass die Landwirte für ihre Produkte rund 26 Prozent weniger erhalten, die Verteiler jedoch sechs bis neun Prozent mehr einkassieren.

Mit 110 zu 0 Stimmen überwies der Grosse Rat folglich eine Motion von Christian Ducotterd (CVP, Grolley) und Albert Bachmann (FDP, Estavayer). Sie hatten eine genaue wirtschaftliche Einschätzung der Verluste pro Betrieb und eine finanzielle Hilfe für stark betroffene Betriebe gefordert. Mit 104 zu 0 Stimmen nahm der Rat auch die Motion der SVP-Grossräte Charly Brönnimann und Pierre-André Page an. Sie wollten, dass ein Teil des Landwirtschaftsfonds für den Einkauf von Futtermitteln verwendet wird. Auch forderten sie einen Aufschub der Rückzahlungen von Investitionskrediten um ein Jahr. Eine zusätzliche Anzahlung (25 Prozent) für die Direktzahlungen Ende September, Aufruf, die Möglichkeiten im Bereich der Betriebshilfen auszuschöpfen, Aufschub der Jahresraten für die Rückzahlung von Darlehen, Zahlung der Steuern 2003 in Raten (vgl. FN vom 7. Oktober) sind Massnahmen, die der Staatsrat zur Verfügung stellt.

Von einer bescheidenen Hilfe sprach in erster Linie Paul Sansonnens (CVP, Forel). Er gab zu bedenken, dass nicht alle Landwirte Darlehen aufgenommen haben, dass nicht alle Futtermittel einkaufen mussten und dass nicht alle ihre Felder bewässern konnten. Entsprechend könnten sie nicht von den angebotenen Massnahmen profitieren. Er bedauerte auch, dass der Staatsrat nicht auf alle Forderungen, wie sie in den Motionen formuliert sind, eingegangen ist.

In gewissen Regionen ein gutes Jahr

Josef Fasel (CVP, Alterswil) rief in Erinnerung, dass der schöne Sommer auch der Landwirtschaft viel Positives gebracht habe und gewisse Regionen gar von einem sehr guten Jahr sprechen können. Andererseits hätten viele wohl noch nie eine solche Dürre gesehen. Auch er stellte fest, dass die vorgeschlagenen Massnahmen den Staat nicht viel kosten werden. Er wies darauf hin, dass der Freiburgische Bauernverband viel getan habe, insbesondere im Bereich der Information. Er setzte sich auch ein, dass die Konsumenten die einheimischen Produkte bevorzugen, um dem Tourismus der Nahrungsmittel rund um die Welt ein Ende zu setzen. Die Natur werde sich dafür dankbar zeigen.

Sozialplan für Landwirte?

Mehrere Grossräte wiesen auf die Klimaveränderung hin, welche den Landwirten wohl nicht zum letzten Mal das Leben erschwert habe. Albert Studer (Öffnung, St. Ursen) gab sich überzeugt, dass in den nächsten zehn Jahren noch viele Bauern sich gezwungen sehen werden, ihren Betrieb aufzugeben. So möchte er, dass auch die Landwirte auf einen Sozialplan zurückgreifen können. Er schlug deshalb vor, einen Fonds zu errichten, um die Not zu lindern. Keinen Vorschlag konnte er allerdings machen, wie dieser Fonds gespiesen werden kann.

Der Landwirtschaftsdirektor seinerseits bedauerte, dass sich auf Bundesebene die Hoffnung zerschlagen habe, in Härtefällen direkte Finanzhilfe anbieten zu können.
Gesuche
einreichen

Landwirtschaftsdirektor Pascal Corminboeuf konnte am Mittwoch auch mitteilen, dass die von der Trockenheit besonders betroffenen Landwirte ein Gesuch an die Kantonale Zentralstelle für Agrarkredite in Granges-Paccot richten können. Mittels Zeitungsinserate wird die Direktion der Institutionen und der Land- und Forstwirtschaft die Bauern informieren, welche Hilfen sie in Anspruch nehmen können. Dieses Inserat erscheint auch in der Samstag-Ausgabe der FN vom kommenden 11. Oktober.

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