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Hipster, Bier und Katzen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Anfahrt:Die Habitués kennen die Anfahrt durch Düdingen zum Festivalgelände mittlerweile. Alle Neulinge können sich an den Autos mit dem «Where the Hell is Bad Bonn?»-Aufkleber orientieren.

 

 Bier:Ist auch an der Kilbi das Hauptnahrungsmittel der Besucher. Im Gegensatz zu anderen Festivals sind Alkoholleichen hingegen rar. Das liegt wahlweise am erhöhten Durchschnittsalter oder an der hohen Anzahl Sensler im Publikum. Eine klärende Studie dürfte bald folgen.

 

 Champions League:Die Uefa hat schlecht geplant. Am Kilbi-Samstag führt der Fussballverband das Finalspiel der Champions League durch. Ausgerechnet während Konzerten von Bands wie Flaming Lips, Trust oder Camera findet es statt. Allerdings spielen bloss zwei deutsche Teams im Finale. Für alle, die nicht ohne Fussball auskommen, gibt’s beruhigende Worte der Kilbi-Bosse. «Wahrscheinlich steht irgendwo ein TV.» Ist doch wenigstens etwas.

 

 Duex: Ohne Daniel «Duex» Fontana wäre die Kilbi nicht möglich. Seine aussergewöhnliche Programmierung lockt jedes Jahr die Musikfans in Scharen an den Schiffenensee. Die meisten kennen ihn mittlerweile. Vor einigen Jahren fragte mich ein Kollege noch, wer denn dieser Althippie sei, dem die Fotografen hinterherlaufen. Das dürfte heute nicht mehr passieren.

 

 Essen:Verhungern muss an der Kilbi niemand. Die Auswahl an Essständen ist zwar kleiner als anderswo, aber vielfältig genug. Und die Falafel sind mittlerweile schon so berühmt, dass ihnen Zeitungsartikel gewidmet werden.

 

 Freiburger: Ein paar Freiburger stehen auch heuer wieder auf den Bühnen der Kilbi. Mit den sphärischen Städtern Grand Atlas Mondial, dem Electro-Duo Rotkeller und dem unerlässlichen Rock’n’Roll-DJ-Duo Trottles of the Dead sind drei Acts dabei, die in den letzten beiden Jahren ihr Können bereits unter Beweis gestellt haben. Neu, aber nicht unbekannt sind Pony del Sol und Pandour.

 

 Grössenwahn:Ist den Kilbi-Machern fremd. Der grosse Schritt zur dritten Bühne vor ein paar Jahren grenzte schon fast an ein Wunder. Einer geforderten Erhöhung der Zuschauerkapazität von momentan 2200 pro Tag soll nicht nachgekommen werden. Gut so, wo sollen denn die zusätzlichen Zuschauer auch hin? In den Schiffenensee?

 

 Hipster: Sie gehören zum Stammpublikum an der Kilbi. Das sind nette Zeitgenossen mit Bärten und Hornbrillen aus dem letzten Jahrhundert. Aus unverständlichen Gründen gehört «Hipster-Bashing» momentan zum guten Ton in den Medien. Die hören gute Musik, sind an jedem anständigen Fest mit dabei und beleben die Szeneviertel in den Städten. Über die richtige Kleiderwahl lässt sich immer streiten. Aber das ist ja eigentlich bei jeder Jugend- oder Subkultur so.

 

 Independent:Mit dem Begriff Indie werden sich die meisten auftretenden Artisten identifizieren können. Ob Rock, Pop oder Electro; unabhängig also «independent» ist irgendwie alles, was an die Kilbi kommt.

 

 Jim Jarmusch:Das mit den Berühmtheiten am Schiffenensee wird langsam unheimlich. Ist im vergangenen Jahr noch Dieter «Yello» Meier herausgestochen, beehrt in diesem Jahr Jim Jarmusch die Kilbi. Immerhin einer der ganz grossen US-Regisseure. Wenn seine musikalischen Fähigkeiten nur halb so gut sind wie die filmemacherischen, dürfte sein Auftritt mit Jozef van Wissem am ersten Tag zu einem der Höhepunkte werden.

 

 Katze:Die langjährige Hauskatze Bliss weilt ja leider nicht mehr unter uns. Offenbar hat sie aber bereits eine Nachfolgerin mit dem schönen Namen Speck gefunden, die immer mal wieder ums Bad Bonn herumstreicht. Gute Musik ist eben nicht nur ein Magnet für Menschen, sondern auch für Katzen.

 

 Littering:Ist ein Gesellschaftsphänomen und macht auch vor der Kilbi nicht halt. Dank Mehrwegbechern bleiben aber Episoden erspart, wie diejenige der Sängerin von Blonde Redhead, die sich vor ein paar Jahren weigern wollte aufzutreten, weil das Festivalgelände am Nachmittag noch mit Bierbechern übersät war.

 

 Metal:In den Anfangszeiten der Kilbi noch stark verbreitet, sind Bands aus dem Metal-Bereich heute rar geworden. Freunden der harten Musik seien in diesem Jahr die Auftritte von Fucked Up, Speck und Minimetal empfohlen.

 

 Neues:Neues und Interessantes gibt es am Düdinger Festival stets zu entdecken. Wer kennt schon One Sentence Supervisor, Mother Razorblade oder Golden Disko Ship? Und wer weiss, wo die in fünf Jahren stehen? Nicht mehr unbedingt auf der Bühne im Innern des Bad Bonn. Für Exotik sorgen in diesem Jahr unter anderem Re-Tros aus China und Tinariwen aus Mali.

 

 Offstage:Drei Bühnen sind zwar genug, doch die eine oder andere Band zieht ein Konzert offstage, abseits der grossen Bühne, vor. Heuer sind es Speck. Ihr Konzert an einem noch unbekannten Ort spielen sie zu Ehren der neuen Hauskatze Speck. Statt der üblichen Plattentaufe gibt’s eine Katzentaufe.

 

 Preise:Die Preise der Kilbi sind seit Jahren ein Diskussionsthema. 170 Franken für drei Tage Konzerte sind viel, aber woanders kommen die Besucher auch nicht billiger davon. Angesichts der hohen Gagen der Bands würde eine Erhöhung der Zuschauerkapazität vielleicht Abhilfe schaffen. Aber eben, eine ideale Lösung wäre das nicht.

 

 Quark:Die Kilbi ist anstrengend, wovon die Augenringe der Besucher am Ende des Festivals zeugen. Eine Quarkmaske hilft.

 

 Ricardo:Nein, das ist nicht der Spielkamerad der Hauskatze, sondern der Name der Internetbörse, die den Kilbi-Fans gehörig auf die Nerven gegangen ist. Einige der innert Kürze ausverkauften Dreitagespässe wurden 40 Minuten nach Verkaufstart auf Ricardo feilgeboten. Selbstverständlich doppelt so teuer wie im Direktverkauf. Immerhin bieten einige verhinderte Besucher momentan noch Billette zum Verkaufspreis an.

 

 See:Dass die Kilbi stets in den höchsten Tönen gelobt wird, hat neben dem aussergewöhnlichen Programm auch damit zu tun, dass die Lage einmalig ist. Nicht zuletzt, weil der Schiffenensee nach langen Abenden zum entspannenden Bad lockt. Da kann der Berner Hausberg nicht mithalten.

 

 Trottel:Die Trottel-Dichte an der Kilbi ist erfreulicherweise gering. Wer regelmässig an grössere Veranstaltungen wie Gurten, Greenfield oder Gampel geht, kann von anderen Ausmassen berichten. Die Trottles of the Dead sind die Einzigen, die das Schimpfwort im Namen tragen – und die legen Platten auf, statt ihre Mitmenschen zu nerven.

 

 Ueberschneidungen: Die gibt es leider auch an der Kilbi, seit sie drei Bühnen hat. Es kommt ab und zu vor, dass zwei Bands, die man gerne sehen möchte, gleichzeitig auftreten. Andererseits erinnert man sich mit einer Mischung aus Schrecken und Nostalgie an die klaustrophobischen Zeiten, als Bands wie Dum Dum Girls oder Prinzhorn Dance School im Haus gespielt haben. Im diesjährigen Finale im St. Leonhard fand man bestimmt mehr Platz vor als damals im Haus.

 

 Vreni Schneider:Sie wird es schwer haben, je an der Kilbi singen zu dürfen. Ihr «Kafi am Pistenrand» passt eben besser ins Glarnerland als nach Düdingen. Als Zuschauerin ist sie aber sicherlich willkommen.

 

 Wetter:Es hat die Kilbi in den letzten Jahren kaum einmal im Stich gelassen. Es wäre sicher kein Wunder, wenn die Sonne trotz dem kaum enden wollenden Winter auch in diesem Jahr wieder scheinen würde. Egal, was der Böögg dazu sagt. Zürcher verstehen sowieso nichts vom Freiburger Wetter.

X-te:Die x-te Kilbi ist nicht nur möglich, weil das Programm die Musikfans jubeln lässt, sondern auch, weil Finanzchef Patrick Boschung genau auf die Ausgaben achtet. Und natürlich auch, weil sich jedes Jahr Dutzende freiwillige Helfer finden, die für ein Essen und gute Gratis-Konzerte drei Tage lang alles geben.

 

 Yolo:Dem Motto der Jugend, You Only Live Once (Man lebt nur einmal), kurz Yolo,kommen an der Kilbi viele nach. Wer sich die geballte Ladung Musik einer Kilbi gibt, hätte eigentlich auch schon genug erlebt, um am nächsten Tag diese Welt glücklich verlassen zu können.

 

 Zehn:Zum Schluss des Festivals darf DJ Fett nicht fehlen. Der funky Plattenaufleger feiert in diesem Jahr Jubiläum: Er tritt zum zehnten Mal an der Kilbi auf – hintereinander. Chapeau.

Programm

Von Dark Dark Dark zu Speck

Donnerstag:

Bogen/Main Stage:18:30 Dark Dark Dark; 20:30 Jozef van Wissem & Jim Jarmusch x SQÜRL; 22:30 My Bloody Valentine; 01:15 Dan Deacon

Kantine/B-Stage:17:30 Dead Bunny; 19:30 Kurt Vile & the Violators; 21:30 Thee Oh Sees; 0:00

Tinariwen

Haus/Club Stage:16:30 One Sentence. Supervisor; 18:30 A Crashed Blackbird; Called Rosehip; 21:00 Domi Chansorn; 23:00 Trottles of the Dead; 01:00 Dj Fitz

Freitag:

Bogen/Main Stage:17:00 Rebuilding the Rights of Statues; 19:00 Sóley; 21:00 Connan Mockasin; 23:00 Grizzly Bear; 01:30 Pantha du Prince

Kantine/B-Stage:16:00 Evelinn Trouble; 18:00 Mozes and the Firstborn; 20:00 Minimetal; 22:00 Fucked Up; 00:30 Liars

Haus/Club-Stage:17:30 Mother Razorblade; 19:30 Pandour; 21:30 Peter Swanson; 23:30 Rotkeller; 01:00 Dj Marcelle – Another Nice Mess

Samstag:

Bogen/Main Stage:17:00 White Fence; 19:15 Allah Las; 21:00 Death Grips; 23:00 The Flaming Lips; 01:45 Skip&Die

Kantine/B-Stage:16:15 Bass Drum of Death; 18:15 Valgeir Sigurðsson; 20:00 Jandek; 22:00 Trust; 00:30 Gold Panda

Haus/Club-Stage:15:00 Julian Sartorius; 16:30 Pony del Sol; 18:00 Grand Atlas Mondial; 19:30 Golden Diskó Ship; 21:30 Camera; 23:30 Andy Stott; 01:00 Dj Fett

Offstage:17:45 Speck tauft Speck.pj

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