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Historische Übung für den Ernstfall: Kampfjets landen auf der A1 bei Payerne

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Am Mittwochmorgen landete die Schweizer Armee zum ersten Mal seit 30 Jahren ihre F/A-18 Kampfflugzeuge auf einem Teilabschnitt der A1 bei Payerne.

Zum Glück waren keine Radargeräte im Einsatz. Ansonsten hätte es für die Schweizer Luftwaffe Bussen geregnet. Mit rund 270 Kilometer pro Stunde sind am Mittwoch vier Kampfflugzeuge vom Typ F/A-18 Hornet auf einem abgesperrten Teilstück der A1 zwischen Payerne und Avenches gelandet und abgehoben. Um aus dem Autobahnstück eine provisorische Landebahn zu machen, waren die Nacht hindurch hunderte Soldaten der Schweizer Armee im Einsatz. Der Verkehr wurde für diesen Zweck umgeleitet. Es ist die erste Übung dieser Art seit 1991. Vorher, während des Kalten Kriegs, führte das Militär regelmässig solche Tests durch.

«Die Sicherheitslage in Europa hat sich seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs verändert, und ganz Europa rüstet auf.»

Brigadier Christian Oppliger

Eine neue Bedrohungslage

Auch der jetzige Zeitpunkt dieser Übung steht im Zeichen der geopolitischen Lage in Europa und der Welt: «Die Sicherheitslage in Europa hat sich seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs verändert, und ganz Europa rüstet auf», erklärt der stellvertretende Kommandant der Luftwaffe, Brigadier Christian Oppliger, am Mittwochmorgen auf dem Flugplatz in Payerne. Die heutige Operation «Alpha Uno» soll deshalb eine Übung für den Ernstfall sein und hat zum Ziel, die Verteidigungsfähigkeit der Armee mittels sogenannter Dezentralisierung zu prüfen und zu stärken. Sie ist Teil eines 2017 genehmigten Gesamtplans zur Weiterentwicklung der Schweizer Armee. Die rasche Mobilmachung ist ein wichtiger Teil dieser Weiterentwicklung. Zum Einsatz kommen deshalb heute die Fliegerstaffel 11, welche in Payerne stationiert ist. Es handelt sich um eine Milizformation mit hoher Bereitschaft, die im Krisenfall schneller einsatzbereit sein muss. Täglich fliegen von Payerne aus Kampfflugzeugpaare, welche im Notfall in 15 Minuten schweizweit einsatzbereit sind. 

Die Übung für den Ernstfall

«Es geht darum, dass wir einen Erstschlag überleben können», so Projektleiter und Oberst Rolf Imoberdorf. Dieser Erstschlag würde im schlimmsten Fall bedeuten, dass die drei Militärflugplätze Payerne, Meiringen und Emmen von einem potenziellen Gegner ausser Gefecht gesetzt werden. In diesem Szenario müsste die Luftwaffe dezentral entweder auf zivile Einrichtungen, auf nicht mehr von Kampfjets genutzte Flugplätze wie in Dübendorf oder eben wie heute auf die Autobahn ausweichen. «Je mehr Standorte, desto mehr Flexibilität», so Imoberdorf.

Auch wenn die Armee heute den Ernstfall erprobt, geht die Sicherheit vor. Am Morgen betonten die Verantwortlichen, dass sie sich bei ungünstiger Wetterlage spontan entscheiden, ob sie die Landung durchführen würden. «Es gibt eine Differenz zwischen dem, was wir können, und dem, was wir sicherheitstechnisch wollen», so Imoberdorf

Alles, was Rang und Namen hat

Nach dem Briefing in Payerne geht es für die Medienschaffenden mit Bussen ins Gelände zu einer Tribüne auf einem Feld in etwa 300 Meter Entfernung zum umgebauten Autobahnabschnitt. Dort warten bereits ranghohe ehemalige und heutige Schweizer Militärangehörige sowie weiteren geladene Gäste. Auch Piloten und Soldaten aus Indonesien, Italien, Deutschland und der Ukraine warten dort gespannt den historischen Anflug ab. Die Armee betonte im Vorfeld, dass es sich bei der Übung nicht um einen Öffentlichkeitsanlass, sondern um eine militärische Überprüfung handelt. Viele Schaulustige entlang des abgesperrten Korridors lassen sich das historische Ereignis allerdings nicht entgehen.

Zuerst zeigt sich laut ratternd ein Eurocopter der Schweizer Luftwaffe, welcher die Tribüne und das abgesperrte Gelände vor der geplanten Landung überfliegt. Zum ersten Mal richten sich die unzähligen, riesigen Objektive der Schaulustigen in den Himmel. Währenddessen fährt ein Fahrzeug die Piste hinab und überprüft, ob sich auf der Landbahn noch Fremdkörper befinden. Um auch den Vögeln den Ernst der Lage zu signalisieren, ertönen danach entlang der Piste das Knallen von Schreckschusspistolen.

Touchdown und Takeoff

«Die Piste ist nun freigegeben», ertönt es vom Speaker. Angekündigt durch ein lauter werdendes Fauchen, erscheint oberhalb der Tribüne die Hauptattraktion. Die F/A-18 fliegt in einem neunzig Grad Winkel über die Landebahn und zieht danach für eine Schlaufe gegen rechts, um langsam absinkend den Autobahnabschnitt von Osten aus anzufliegen. Kurz vor dem Boden verschwindet die Maschine im Dickicht entlang der Autobahn. Einen Moment später erscheint die Hornet mit ihrer angriffigen Silhouette zwischen Büschen und Bäumen wieder und rollt auf der Autobahn an der Tribüne vorbei: Die Landung war erfolgreich. Bei der letzten Maschine übt die Luftwaffe einen Notfall und simuliert einen geplatzten Reifen. Sofort sind mehrere Fahrzeuge auf der Fahrbahn zur Stelle.

Nach der Kontrolle der Fahrzeuge unter den Augen vieler Schaulustigen macht sich die Luftwaffe bereit für den Start abwechselnd aus beiden Richtungen. Doch ein aufkommender Wind macht dem zweiten anrollenden Piloten einen Strich durch die Rechnung. Er fährt an der Tribune vorbei und startet wie die anderen Flieger nach und vor ihm westwärts gegen den Wind. Korpskommandant Thomas Süssli zeigt sich ab dem Gezeigten zufrieden. Die Übung sei vor allem für die Soldaten am Boden logistisch anspruchsvoll. Die Piloten müssen zwar auf einige Hilfsmittel bei der Landung verzichten, ansonsten ist für sie eine Landung auf der zwar etwas schmaleren Piste kein Problem.

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