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Hitzköpfe im Kühlschrank

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Nichts als Hitzköpfe in meinem Kühlschrank. Neulich öffne ich den Kühlschrank und was sehe ich? Die Olma-Bratwurst macht den Schinken zur Sau, bloss weil der sich nicht zu schade ist, mit dem Senf ins Brötchen zu steigen. Dabei ist dieser eingebildete Schüblig doch einfach frustriert, weil er selbst nie was Scharfes abkriegt, das verklemmte Würstchen.

Der Cervelat hält sich für was Besseres, dabei ist er höchstens ein C-Promi. Ungefragt gibt er überall seinen Senf dazu. Am liebsten philosophiert dieser Richard David Precht der Charcuterie darüber, dass alles ein Ende habe, nur die Wurst deren zwei, und fühlt sich dabei so wichtig, dass ihm fast die Pelle platzt. Von wegen Darm mit Charme.

Das Naturjoghurt hingegen ist eine Dramaqueen mit null Selbstvertrauen. Will sich immer gleich ins Verderben stürzen, bloss weil es das Verfallsdatum überschritten hat. Natürlich hilft es seinem Ego nicht, dass es vom Schoggipudding mit Sahnehäubchen als Magerquark geschmäht wird. Gar nicht gentil, das Chantilly. Der Doppelrahm mobbt die Crème fraîche, die Vorzugsbutter disst die Margarine («Von dir haben alle die Nase gestrichen voll»), der Gruyère macht den Cottage cheese fertig («So ne Hafechääs»), und wenn man nicht rechtzeitig dazwischen geht, sind am Schluss alle sauer. Derweil schwitzt der milde Emmentaler aus allen Löchern, weil er es allen recht machen will und gerade deshalb von niemandem gemocht wird.

Vom Gemüse will ich gar nicht erst reden. Der Rotkohl wird nicht grün mit dem Weisskohl, der sieht gleich rot, wenn ich den Grünkohl bevorzuge, was wiederum den Federkohl grün vor Neid macht. Der Kopfsalat ist auch so ein Lauch. Glaubt stets, sein letztes Stündchen habe geschlagen, weil er die Radiesli von unten anschaut. Dabei ist das keine Metapher, sondern einfach meine Art, die Gemüseschublade einzuräumen: unten Salat, oben Radiesli. Aber das schnallt er nicht. Kommt wahrscheinlich davon, wenn man das Herz im Kopf hat. Dann ist die Logik am Arsch.

Immer alles gleich persönlich nehmen, das können sie, meine Lebensmittel. Das Lagerbier zischt und schäumt, wenn ich an seiner Stelle zum Amberbier greife. Von wegen «kühles Blondes». Leck mich doch, tönt es derweil dumpf aus dem Tiefkühlfach. Das ist die einsame Raketenglace vom letzten Sommer. Und ich weiss nicht so recht, ob das als süsse Aufforderung gemeint ist oder doch als Beleidigung.

Entnervt schliesse ich den Kühlschrank. Im Keller hats noch eine Dose Ravioli. Die heissen zwar Maultaschen, halten aber den Mund und sind einfach nur froh, wenn sie endlich aus der Dose ausbüxen können.

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