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Hochwasserschutz wird eine Knacknuss

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Seit den Überschwemmungen an der Bibera und im Grossen Moos im August 2007 befasst sich das Wasserbauunternehmen Bibera (WBU) mit dem Hochwasserschutz. An der Delegiertenversammlung vom Mittwoch in Jeuss wurde nun ein Konzept für den Schutz im Grossen Moos vorgestellt. Es soll aufzeigen, mit welchen Massnahmen ein ausgewogener Hochwasserschutz erreicht und die ökologischen Mängel der Gewässer behoben werden können.

Realersatz als Schlüssel

Bei der Präsentation wurde schnell klar, dass das Projekt bei den Landbewirtschaftern für Diskussionen sorgen wird. Denn um Hochwasserschutz gesetzeskonform zu realisieren, muss auch der Ökologie Rechnung getragen werden. Und dazu braucht es viel Land. In weiten Teilen des Kanalnetzes im Grossen Moos bestehe bezüglich Gewässerrevitalisierung Handlungsbedarf und damit auch Raumbedarf, sagte Rolf Künzi, Projektleiter der Flussbau AG, die das Konzept gemeinsam mit der Umwelt AG Niederer und Pozzi ausarbeitet. Man werde darauf achten, möglichst wenig und nicht das beste Land zu verwenden. «Aber wir werden trotzdem Land brauchen, ohne funktioniert der Hochwasserschutz nicht.» Das Ziel müsse es sein, für verlorene Flächen möglichst viel Realersatz anbieten zu können. «Das ist das Schlüsselelement für die Akzeptanz des Projektes.»

«Als ganz grobe Schätzung und absolut ohne Gewähr würde ich von zehn Hektaren Landbedarf ausgehen», beantwortete Jean-Claude Raemy, Kulturingenieur der Sektion Wasser des kantonalen Tiefbauamts, die Frage eines Delegierten. Das sei eine grosse Zahl. Im Verhältnis zum Gesamtperimeter seien es aber nur rund zwei Prozent. «Damit bewegen wir uns in einem ähnlichen Bereich wie bei einer Güterzusammenlegung.»

Ein anderer Delegierter warf die Frage auf, ob es bei zu erwartenden riesigen Kosten überhaupt Sinn mache, das Projekt weiterzuverfolgen. Dies sei eine berechtigte Frage, sagt Raemy. «Die Wirtschaftlichkeit des Hochwasserschutzes ist die Grundvoraussetzung, damit Bund und Kanton ein Projekt subventionieren.» Und diese Wirtschaftlichkeit sei nur gegeben, wenn die Kosten tiefer sind als das Schadenspotenzial. Laut WBU-Präsident Ueli Minder soll das Konzept genau die nötigen Grundlagen liefern, um dies zu entscheiden.

Rückhaltebecken fraglich

Beat Aebersold, Präsident des mittleren Abschnitts des WBU, informierte, dass die Studie zum Rückhaltebecken Ulmiz vorliege. «Wir warten jetzt das Konzept im Grossen Moos ab.» Denn dies sei für das Rückhaltebecken entscheidend: «Nur wenn das Becken auch für den Hochwasserschutz im Moos etwas bringt, können wir es realisieren», so Aebersold. Für die Region Ulmiz alleine sei das Becken im Verhältnis zum Schadenpotenzial zu teuer. Wäre das Becken nicht realisierbar, würde in Ulmiz stattdessen die Bibera an heiklen Stellen verbreitert. Damit wäre aber eine Regulierung des Abflusses ins Grosse Moos nicht möglich.

Laut Künzi ist das Projekt eine Art Quadratur des Kreises: Es gilt neben dem Schutz des Kulturlandes vor Hochwasser, naturnahe Fliessgewässer zu erstellen und gleichzeitig eine optimale wirtschaftliche Nutzung sowie die Erhaltung des Erholungsraumes sicherzustellen. Um alle Akteure einzubinden, setzt das Projektteam auf Information: Am 18. Juni findet deshalb in Kerzers eine öffentliche Präsentation statt.

 Seelandhalle,Kerzers. Di., 18 Juni, 19 Uhr.

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