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Hoffen auf Gäste und Schengen

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Hoffen auf Gäste und Schengen

Runder Tisch mit dem Verband «Hotellerie Suisse»

Für den Schweizer Tourismus ist der Beitritt zum Schengener Abkommen von grosser Bedeutung. Gäste aus Nicht-EU-Ländern könnten mit einem Visum alle 25 EU-Staaten und die Schweiz bereisen. Dies kam am runden Tisch der Hotellerie Suisse in Freiburg zum Ausdruck.

Von JEAN-LUC BRÜLHART

Hotellerie Suisse, der Verband der Schweizer Hotelwirtschaft (siehe Kasten), organisiert in der ganzen Schweiz runde Tische. Die Stadt Freiburg war der sechste Etappenort dieser Tour
de Suisse. «Begegnungen sind das Wichtigste in unserer Branche», sagte Christian Rey, Präsident von Hotellerie Suisse, zu diesem neuen Konzept. Die runden Tische haben zum Ziel, mit Vertretern von Hotellerie Suisse und deren Freiburger Mitglieder über aktuelle Themen der Hotellerie zu sprechen.

Grosse Bedeutung des
Schengener Abkommens

Weil über die Hälfte der Touristen aus dem Ausland stammt, ist für Hotellerie Suisse das Dossier zum Schengen-Abkommen von sehr grosser Bedeutung. Ein Beitritt der Schweiz würde es Reisenden in Zukunft ausserhalb der EU ermöglichen, mit einem Visum alle 25 Schengen-Staaten und die Schweiz zu besuchen. Für die nächsten Jahre wird eine Steigerungsrate von 10 Prozent erwartet, denn das Tourismusland Schweiz ist heute gegenüber seinen europäischen Mitbewerbern im Nachteil.

«Eine Nicht-Teilnahme am Schengen-Raum hätte zur Folge, dass die Schweiz weniger besucht würde und damit Tausende von Übernachtungen nicht gebucht würden», sagte Rey. Weniger die Mehrkosten als der zusätzliche administrative Aufwand würde die Reisenden und die Reisebüros davor abschrecken, zusätzlich ein Visum für die Schweiz zu erlangen. Einzelreisende nach Europa würden auf einen Abstecher in die Schweiz verzichten und Geschäfts- und Kongressteilnehmer könnten ihren Besuch nicht mit einem Abstecher in den Schengen-Raum verbinden.

Schneesicherheit ab 1800 m ü. M.

«Der Klimaeffekt ist real und nicht nur auf dem Papier existent», sagte Christoph Juen, Direktor von Hotellerie Suisse. Gemäss den Prognosen wird die Schneesicherheit von heute 1500 m ü. M. auf 1800 m ü. M. oder sogar 2000 m ü. M. steigen. «Sollte dies eintreffen, sind 30 Destinationen nicht mehr schneesicher», führte Juen weiter aus. Die touristischen Destinationen müssten sich im Klaren sein darüber, in welche Bereiche sie investieren und wo sie desinvestieren wollen. Wahrscheinlich müsse das Angebot in der Übergangszeit (Herbst und Frühling) sowie im Sommer überdacht werden. Hotellerie Suisse insistiert dabei auf das Destinations-Management – die Zusammenarbeit aller touristischen Leistungsträger in einem Ort oder in einer Region.

Aufschwung abhängig von Region

Für die Sommersaison 2005 (Mai bis Oktober) rechnen die Prognostiker mit einer leichten Verlangsamung des touristischen Aufschwungs. In den Städten Genf, Zürich, Basel, Bern und Lausanne wird mit einem Rückgang der Hotelübernachtungen gerechnet, während im Alpenraum und in den restlichen Gebieten der touristische Aufschwung auch im Sommer anhalten wird. Das Wachstum wird gemäss Prognose wieder von der ausländischen Nachfrage getragen. «Wir dürfen aber den Heimmarkt nicht vernachlässigen», sagte Juen abschliessend.

30 Mrd. Franken Umsatz

Nach wie vor ist Europa die wichtigste touristische Destination der Welt. Unter den Topten-Reisedestinationen befinden sich zehn europäische Staaten – darunter alle Nachbarländer der Schweiz. An erster Stelle befindet sich Frankreich (77 Millionen Ankünfte) vor Spanien (51,7 Mio.) und den USA (41,9 Mio.). Dass China (5.) ebenfalls unter den ersten zehn rangiert, deutet auf neue Märkte hin.

Schweiz auf Rang 10

Die Schweiz liegt mit 10 Millionen Ankünften an 17. Stelle, Österreich mit 18,6 Millionen Ankünften an 9. Stelle. «Österreich verfügt über weniger andere Industrien wie Banken, Uhren oder Pharma als wir», nennt Christian Rey, Präsident von Hotellerie Suisse, als Grund für diesen Vorsprung.

Der Tourismus generiert in der Schweiz rund 30 Milliarden Franken Umsatz – 60 Prozent mit ausländischen Gästen. Er ist in der Schweizer Volkswirtschaft die viertgrösste Branche und die drittgrösste Exportbranche. Es mangelt im Tourismus aber an der Produktivität. «Wir können weder Roboter einsetzen noch unsere Produkte versetzen», sagte Rey. Im Schweizer Tourismus werden in 30 000 Unternehmen über 250 000 Personen beschäftigt, was etwa 8,5 Prozent der Gesamtbeschäftigung ausmacht. Im schweizerischen Durchschnitt beträgt der Anteil am Bruttoinland-Produkt (BIP) 6,8 Prozent. Je nach Region kann der Tourismus bis zu 71 Prozent am BIP ausmachen (Mittelbünden).

In der Schweiz ist ein Trend zu grösseren Hotels festzustellen. Die Anzahl der Betriebe hat seit 1970 zwar abgenommen, die Anzahl Betten (rund 260 000) ist aber unverändert geblieben. jlb

Hotellerie Suisse
in Zahlen

Hotellerie Suisse ist mit rund 3500 Mitgliedern und knapp 100 Mitarbeitenden der Spitzenverband der Schweizer Hotelwirtschaft. Er ist zudem Arbeitgebervertreter in der Sozialpartnerschaft der Branche. Die Arbeitnehmer verfügen über einen Landes-GAV. Der Verband ist in 21 Regionalverbänden mit über 100 Sektionen organisiert.

Seit über 25 Jahren ist Hotellerie Suisse für die offizielle Hotelklassifikation der Schweiz zuständig. Die rund 2450 nach dem exklusiven Sterne-System von Hotellerie Suisse klassifizierten Mitglieder-Hotels generieren rund 80 Prozent aller Hotelübernachtungen der Schweiz. Seit Frühling 2004 werden auch Nicht-Mitglieder klassifiziert und seit Februar dieses Jahres wird das Label «Gastrotel» vergeben. Mit dem Zusatz «Superior» wird ab nächstem Jahr in den 3- bis 5-Sterne-Häusern eine Differenzierungsmöglichkeit bestehen. jlb

Hohe Löhne, tiefe Preise

«Der Kunde will Qualität zu einem immer tieferen Preis», sagte Dino Sante Demola, Präsident des Hotelier-Vereins Freiburg. Wegen der Überkapazität seien die Preise gefallen und die Kunden hätten sich an die tieferen Preise gewöhnt. «Das ist für die Branche nicht gut», so Demola. Hat der Gast im Jahr 1970 für ein Doppelzimmer 60 Franken bezahlt (bei einem Minimallohn von 250 Franken), so hat sich der Preis für ein Zimmer in 30 Jahren verdreifacht, der Minimallohn aber verzehnfacht. «Und in den letzten fünf Jahren ist der Zimmerpreis gleich geblieben, der Minimallohn stieg aber von 2600 auf 3150 Franken», führte Demola aus.

Vertrauen der Banken

Eine weitere Schwierigkeit betrifft die Kreditvergabe der Banken, die gemäss Christian Rey, Präsident von Hotellerie Suisse, langsam wieder Vertrauen in die Branche finden. Um auf finanzielle Unterstützung zählen zu können, sei aber die Bildung einer AG Voraussetzung. Demola bedauert, dass heute für einen Kredit 50 Prozent Eigenkapital nötig sind. «Es ist so fast unmöglich, sich selbständig zu machen», bedauert Demola die Tendenz. Vor 30 Jahren hätten 10 Prozent Eigenkapital gereicht.

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