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Höher, weiter und spektakulärer

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Nando Lehmann bei einem seiner spektakulären Sprünge.Bild zvg

Waterslide: Originalität ist gefragt

Das Jauntal steht am kommenden Samstag ganz im Zeichen der Freestyler. Beim Jumpcontest, der zur Tour Freestyl Romand zählt, kommen die Zuschauer in den Genuss eindrücklicher Sprünge der Snowboarder und Freeskier.

Gleich anschliessend an den Jumpcontest findet beim Skilift Oberbach in Jaun der Waterslide statt. Beim «Rutsch über das Wasser» versuchen die Teams, mit ihren selbst entwickelten Wagen über das knapp zehn Meter lange und vier Meter breite Wasserbecken am Ende der Skipiste zu rutschen. Eine Jury benotet nicht nur die Weite der Beckenüberquerung, sondern auch die Originalität des Gefährts sowie die Show der Teilnehmenden.

Auch am Abend hat der sechste Waterslide des organisierenden Jugendvereins Jaun einiges auf dem Programm. Ab 20 Uhr spielen die Stromstossörgeler und läuten mit ihrem Schwyzerörgeli-Country-Rock die Afershowparty ein, die um 23 Uhr startet. ak

www.jugendjaun.ch

Höher, weiter und spektakulärer

Autor: Michel Spicher

Wenn sich Nando Lehmann bei seinen Runs am Big Air mit einem «Double Flatspin» oder einem «Switch Cork 7» über den Kicker wirft, gibt’s staunende Augen. Und wenn Floriant Ulrich beim Slopestyle Contest gegen die Konkurrenz battelt und den Rail mit einem «Disaster 270 on» rockt, drängen sich einige Fragen auf: Wieso machen die beiden das? Und vor allem – was machen die beiden da überhaupt?

Aerials, Rails, Grabs und Spins

Die letzte Frage ist rasch beantwortet: Der 15-jährige Lehmann und der 14-jährige Ulrich sind zwei Freeskier. Freeskier sind quasi das Pendant zu den Freestyle-Snowboardern. Auch sie springen in künstlich angelegten Funparks bei den Wettbewerben (Contests) über Schanzen (Aerials) und diverse andere Hindernisse (obstacles), rutschen (slide) über Geländer (Rails) und zeigen dabei verschiedene Tricks (Grabs, Spins, Fakies).

Je verrückter der Trick, desto grösser der Applaus. Derzeit gilt Switch Backside Double Cork 1260 als wohl technisch anspruchsvollster Trick überhaupt. Was dabei alles passiert, ist für das blosse Auge kaum mehr wahrnehmbar – schliesslich geschieht da eine ganze Menge in der Luft. «Es ist ein rückwärts angefahrener Seitwärts-Doppelsalto mit dreieinhalbfacher Schraube», erklärt Nando Lehmann. Klingt kompliziert? Ist es auch!

Die gefährliche Jagd nach dem ultimativen Trick

Freeskier springen hoch, weit und spektakular – oft höher, weiter und spektakulärer als Snowboarder. Die vormals alleinigen Herrscher der Lüfte haben inzwischen Konkurrenz erhalten. «Auf Skiern ist einfach cooler und stylischer», erklärt der Oberschroter Nando Lehmann. «Und man kann viel mehr und viel geilere Tricks machen», ergänzt Floriant Ulrich aus Tentlingen.

Das Niveau im internationalen Freeski-Zirkus ist in den letzten Jahren enorm gestiegen. Wer heute zu den besten Cracks gehören will, muss spektakuläre Tricks zeigen. Auf der Jagd nach dem ultimativen Trick gehen die Athleten immer grössere Risiken ein – zuweilen auch zu grosse, wie das traurige Beispiel von Sarah Burke gezeigt hat. Die kanadische Ski-Freestylerin starb kürzlich an den Folgen eines Sturzes in der Superpipe in Park City. Die 29 Jahre alt gewordene Halfpipe-Weltmeisterin von 2005 landete im Training nach einem Sprung unglücklich auf dem Kopf und trug irreversible Hirnschäden davon.

Davon lässt sich Nando Lehmann allerdings nicht abschrecken, auch von seinem Schlüsselbeinbruch nicht. «Das Risiko gehört halt dazu.» «Es kann immer und überall etwas passieren», findet auch Floriant Ulrich, der sich wegen einer «läppischen» Hirnerschütterung nicht von seiner Leidenschaft auf zwei Brettern abbringen lässt.

Die Unerschrockenheit zahlt sich (zumindest bis jetzt) aus. Die beiden OS-Schüler starten zwar erst seit einem Jahr regelmässig an Contests, dennoch gehören sie schon zum U16-Nachwuchskader von Swisski. Auf der Tour de Romandie und auf der Walliser Tour fliegen sie an die 30 Meter durch die Luft und landen regelmässig auf dem Podest. Auch der Düdinger Jeremy Rudaz, der bei der Elite startet, hat schon einige Erfolge vorzuweisen.

Do it yourself

Erfolg ist stets mit harter Arbeit verbunden, auch im Freeski. Die Skivereine beschäftigen sich lieber mit dem Tanz um die Slalomstangen als mit Freestyle. So konnten Nando Lehmann und Floriant Ulrich nicht einfach den nächsten Freeski-Kurs buchen, sie mussten sich ihre Tricks selber beibringen. «Da ich schon als kleiner Knirps lieber rückwärts die Piste hinuntergefahren und über jeden noch so kleinen Hügel gesprungen bin, sehe ich das locker», sagt Lehmann.

Auch auf der Suche nach Trainingsmöglichkeiten bewiesen die beiden Schüler Eigeninitiative. Seit Juli sind sie quasi jedes Wochenende auf der Piste, fahren zum Training nach Portes du Soleil, Les Diablerets oder Saas Fee. «Damit wir auch nach der Schule trainieren können, haben wir Anfang Winter in Schwarzsee selber einen Snowpark aufgebaut», sagt Floriant Ulrich. Dank der Beharrlichkeit der beiden Schüler und der Unterstützung eines ortsansässigen Sportgeschäfts und der Kaisereggbahnen steht heute am Fuss der Riggisalp ein kleiner Funpark. Weil er öffentlich ist, profitieren nicht nur Nando Lehmann und Floriant Ulrich davon. «Ein bisschen stolz sind wir schon darauf», gesteht Letzterer. «Auch wenn es nur ein kleiner Funpark ist und wir ihn wegen Schneemangels lange nicht benutzen konnten. Wir hoffen, dass wir eines Tages auch eine Schneekanone bekommen, momentan haben die Pisten aber Vorrang.»

Mit dem Trampolin zur Profikarriere

Für Freestyler sind Fluggefühl und Orientierungsfähigkeit zwei entscheidende Faktoren im Wettkampf. Deshalb trainieren die beiden Sensler im Sommer täglich auf dem Trampolin. Vier auf vier Meter gross ist das Trampolin, das Lehmanns hinter ihrem Haus in den Boden eingelassen haben. Schliesslich verfolgt ihr Sprössling ein grosses Ziel. «Ich möchte Profi werden», sagt Nando Lehmann, der momentan die 9. Klasse an der OS Plaffeien besucht. Nächstes Jahr möchte er in Brig an der Sportschule das 10. Schuljahr machen, danach will er voll auf die Karte Spitzensport setzen. «Sollte es nicht klappen, kann er mit 20 Jahren immer noch eine Lehre anfangen», findet seine Mutter Christiane.

Die Aussichten sind jedenfalls gut. Weil Freeski in Sotschi 2014 erstmals olympisch sein wird, dürfte die Popularität des eh schon boomenden Sports weiter zunehmen. Damit wird er auch für Investoren und Sponsoren interessant.

Favorit beim Jumpcontest

Beim Big Air Jumpcontest (siehe Kasten) tritt Nando Lehmann in der Kategorie U16 als Titelverteidiger an. Im Vorjahr hatte der Oberschroter die Konkurrenz dominiert; seine Wertung von 530 Punkten hätte gar bei der Elite für den zweiten Platz gereicht. Entsprechend fliegt er auch heuer wieder als Favorit über den Kicker. «Mein Ziel ist natürlich der erste Platz», sagt Lehmann. «Und ich bin eigentlich zuversichtlich, dass es mir gelingen wird. Aber man weiss natürlich nie, wer sich alles für den Contest anmeldet.»

«Das ist ein doppelter Seitwärtssalto mit dreieinhalb Drehungen.»

Autor: Nando Lehmann

Autor: Freeskier

«Schon als kleiner Knirps bin ich lieber rückwärts die Piste hinuntergefahren.»

Autor: Nando Lehmann

Autor: Freeskier

«Damit wir täglich trainieren können, haben wir in Schwarzsee selber einen Snowpark aufgebaut.»

Autor: Floriant Ulrich

Autor: Freeskier

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