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Höhere Prämien für viele Freiburger

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Für die Einwohnerinnen und Einwohner des Saanebezirks ist es eine gute Nachricht, für jene des Broyebezirks eine schlechte: Auf das Jahr 2018 hin will der Bund die Prämienregionen neu einteilen. Der Broyebezirk, der heute in der Prämienregion 2 ist, soll neu in die teurere Prämienregion 1 eingeteilt werden. Für die Broyebezirkler bedeutet dies, dass sie im Schnitt acht Prozent höhere Krankenkassenprämien bezahlen werden. Das hat der Krankenkassendachverband Santésuisse exklusiv für die FN ausgerechnet. Für die Versicherten im Saanebezirk, der heute bereits in der Prämienregion 1 ist, sinken die Prämien im Schnitt um zwei Prozent.

Die anderen Bezirke des Kantons bleiben wie heute in der günstigeren Prämienregion. Dennoch könnten auch für sie die Prämien aufgrund der Neueinteilung steigen: Bis anhin durften die Krankenversicherer den Versicherten in der Prämienregion 2 im Vergleich zur teureren Region 15 Prozent günstigere Prämien berechnen. Neu wird die Prämiendifferenz zwischen den Regionen im Kanton Freiburg auf maximal fünf Prozent reduziert.

Einteilung nach Kosten

Santésuisse hat ein Beispiel geliefert, das ein mittelgrosser Krankenversicherer für den Kanton Freiburg ausgerechnet hat. Dieser zählt in Freiburg rund 19 000 Kundinnen und Kunden, 6000 davon wohnen im Saanebezirk. Für diese würden die Prämien durch die Neueinteilung um bis zu fünf Prozent sinken. Für die knapp 1300 Kundinnen und Kunden des Versicherers im Broyebezirk würden die Prämien jedoch bis zu 10 Prozent steigen. Und für die gut 12 000 Prämienzahler in den anderen Bezirken würden die Prämien aufgrund der Neuordnung um bis zu fünf Prozent steigen – die jährliche Kostensteigerung ist darin noch nicht enthalten.

Wie in der Verordnung des Eidgenössischen Departements des Inneren ersichtlich wird, hat dieses den Broyebezirk aufgrund seiner durchschnittlichen Bruttokosten in die Prämienregion 1 eingeteilt. Sie betragen 274 Franken, bezogen auf die Jahre 2013/2014. Im Saanebezirk betragen sie knapp 276 Franken, im Sense- und Seebezirk 258 respektive 260 Franken.

Landgemeinden benachteiligt

Der Dachverband der Krankenkassen kritisiert die neuen Vorschläge zu den Prämienregionen. Er ist nicht einverstanden damit, dass die Regionen auf Bezirksebene und nicht wie bisher auf Basis der Gemeinden definiert werden. Insbesondere kostengünstigere ländliche Gemeinden würden dadurch benachteiligt: Da die Kosten in den Städten höher sind, übernimmt nun die Bevölkerung in ländlichen Gemeinden einen Teil davon. «Die Prämienunterschiede werden eingemittet», sagt Daniel Habegger von Santésuisse. Damit würden die Prämien nicht mehr den Kosten entsprechen.

Im Kanton Freiburg zeigt sich dieser Effekt am stärksten im Broyebezirk, ansonsten ist er weniger ausgeprägt als in anderen Kantonen, da die Prämienregionen bereits heute nach Bezirk eingeteilt sind; der gesamte Saanebezirk befindet sich in der Region 1, also auch die ländlichen Gemeinden, die deutlich weniger Kosten verursachen als etwa die Stadt Freiburg oder Villars-sur-Glâne.

Für Santésuisse ist die Einteilung in Bezirke auch deshalb nicht nachvollziehbar, da sonst, beispielsweise bei Steuern, Sozialleistungen und Abstimmungen, die anerkannten politischen Ebenen Gemeinde, Kanton und Bund sind. Und die Krankenkassen wehren sich aus einem weiteren Grund gegen die neuen Vorschläge: «Die Kostensensibilität muss grösser werden», sagt Daniel Habegger. Die Prämien müssten aufgrund der Kosten, die in einer Gemeinde entstünden, definiert werden. Finde nun eine Gleichmacherei statt, so erhielten die Versicherten den Eindruck, es spiele keine Rolle mehr, welche Kosten sie verursachten.

Santésuisse wehre sich nicht generell gegen eine begründete Neueinteilung, sagt Habegger. Doch dafür müssten die realen Daten einer Gemeinde über einen Zeitraum von vier bis fünf Jahren berücksichtigt werden. «Pauschale Neuerungen zulasten der Kostenwahrheit lehnt Santésuisse ab.» Der Dachverband der Krankenkassen will sich nun in der Vernehmlassung gegen die Reform wehren.

Der Bund argumentiert umgekehrt: Er schreibt, dass eine Einteilung aufgrund der Gemeindedaten willkürlich sein könne, da beispielsweise Gemeinden mit Pflegeheimen höhere Gesundheitskosten hätten. Da die Verordnung noch in der Vernehmlassung ist, nimmt die Freiburger Gesundheitsdirektorin Anne-Claude Demierre (SP) keine Stellung.

Zahlen und Fakten

Mindestens fünf Prozent Unterschied

Mit dem geänderten Krankenversicherungsaufsichtsgesetz ist das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) für die Prämienregionen zuständig. Ab 2018 will das EDI die Regionen nach Bezirken einteilen, dies nach gewissen Kriterien; so soll es in Kantonen mit weniger als 200 000 Einwohnern nur eine Prämienregion geben. Bei Kantonen mit 200 000 bis 400 0000 Einwohnern, wie Freiburg, muss eine Region mindestens einen Sechstel der Anzahl Versicherter beinhalten. Massgebend für die Prämienregionen sind die durchschnittlichen Gesundheitskosten in einem Bezirk. Die Kostenunterschiede zwischen den Regionen müssen mindestens fünf Prozent betragen.

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