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Humor trotz widerlichster Umstände

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Aldo Fasel

Dieser Roman ist im Grunde genommen die Fortsetzung des Bestsellers «Das Haus in der Rothschildallee». Allerdings sind die beiden Bücher in sich abgeschlossen, die Lektüre des einen bedingt nicht zwingend die Lektüre des andern.

Schleichender Terror

Im Vorgängerband beschreibt die Autorin das Leben der jüdischen Familie Sternberg. Ort der Handlung ist der Stadtteil Nordend in Frankfurt a. M., ein sogenannt besseres Quartier. Die Sternbergs, eine vermeintlich bestens in der deutschen Gesellschaft aufgehobene Familie – angesehen, wohlhabend, gut situiertes Bildungsbürgertum – müssen im wahrsten Sinne des Wortes am eigenen Leib erfahren, wie sich schleichend der nationalsozialistische Terror immer weiter ausbreitet und sie zu Freiwild werden.

Letztlich mit katastrophalen Folgen für die jüdische Familie Sternberg. Dabei sind die Sternbergs mitnichten übermässig religiös und schon gar nicht dem orthodoxen Judentum zugetan. Ganz im Gegenteil, im Ersten Weltkrieg haben sich die Familienmitglieder, allen voran Vater Johann Isidor und Sohn Otto, Freiwilliger in der kaiserlichen Armee und fürs Vaterland an der Front gefallen, als glühende und überzeugte Patrioten gezeigt.

Deutsche Wurzeln

Ihr Glaube an Deutschland, das Land der Dichter und Denker, bleibt unerschütterlich. Gleichberechtige Deutsche zu sein, das ist ihr Traum. Ein deutscher Baum mit deutschen Wurzeln sei er, pflegt Johann Isidor zu sagen. Doch die Zeit und die Umstände wollen es nicht zulassen.

Mit dem Einbruch der Wirtschaftskrise Ende der Zwanziger-Jahre und der daraus folgenden Arbeitslosigkeit werden die Zeiten ganz allgemein härter. Es schlägt die Stunde der Nationalsozialisten und, wie schon oft in der Geschichte, der fanatischen Antisemiten, stets auf der Suche nach Sündenböcken.

Die Katastrophe nimmt ihren Lauf: Kündigung der Wohnung, Tochter und Enkeltochter aus dem Gymnasium geekelt, Frau Steinberg und die Köchin Josepha, als anständige Deutsche gegen die Nazis eingestellt, werden ausgegrenzt und immer mehr zu Aussätzigen. Die Nazis nehmen ihnen Arbeit, Sicherheit und am Ende die Heimat. Wie und wo die Tragödie gipfelte, wissen wir aus der Geschichte.

Stefanie Zweig schildert ein Familienschicksal – das ist besonders hervorzuheben und lobenswert – ohne Bitterkeit und nicht selten gar mit Humor und Ironie.

Zweig, Stefanie: Die Kinder der Rothschildallee. München: Langen-Müller, 2009. 377 S.

Aldo Fasel ist Leiter der Volksbibliothek Plaffeien-Oberschrot-Zumholz.

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