Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Hunde lernen Menschen retten

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Laura Jost fährt mit ihrem Wagen auf das Gelände des Zivilschutzzentrums in Sugiez. Mit dabei hat die 27-Jährige ihre Hündin Scah. Denn heute steht einmal mehr Hundetraining des Vereins für Such- und Rettungshunde (Redog) auf dem Programm; Laura Jost will Scah zum Verschüttetensuchhund ausbilden. Hündin und Besitzerin steigen aus dem Auto, die Begrüssung ist von beiden Seiten herzlich.

Zu Redog sei sie über ihren Freund gekommen, erzählt Laura Jost aus Sugiez. «Er hat mit seinem Hund trainiert, ich habe geholfen und Gefallen daran gefunden.» Zusätzliche Hilfspersonen sind bei den Trainings willkommen: Es braucht Menschen, die sich unter Trümmern, in Rohren oder auch mal in Abfallbergen verstecken.

Laura Josts Freund ist heute auch dabei: Dominic Zuber aus Courlevon. Seinen Hund musste er wegen einer Krankheit ziehen lassen, nun ist er in die Rolle des Helfers geschlüpft. Jedoch nur bis im Herbst, dann sei sein neuer junger Hund bereit für das Training, erzählt er. «Um mit der Arbeit beginnen zu können, müssen die Hunde mindestens ein halbes Jahr alt sein.» Die ersten Schritte seien spielerisch, erklärt Zuber. Es sei jedoch auch möglich, später einzusteigen. Um sein Tier zum Verschüttetensuchhund auszubilden, brauche es aber mindestens drei bis vier Jahre Training, erklärt Zuber. Redog-Hunde dürfen nur bis zu einem Alter von zehn Jahren international zum Einsatz kommen, «deshalb macht es schon Sinn, früh zu beginnen». Nicht zuletzt auch, weil junge Hunde rascher lernen, «und man es gemütlich angehen und sich das Verhalten so gut festigen kann», erklärt die regionale Ausbildungs­chefin Hornisberger.

Es treffen weitere Redog-Mitglieder der Berner Oberländer Regionalgruppe auf dem Trümmergelände des Zivilschutzzentrums ein, Menschen und Hunde kennen und freuen sich. «Wir verbringen viele Stunden zusammen, die Rettungshundearbeit benötigt viel Zeit und Geduld», erklärt Zuber. «Im Durchschnitt sind drei Wochenenden pro Monat für Redog reserviert.» Ohne Hund zu leben, das könne er sich nicht vorstellen. Mit dem Einsatz für Redog könne er etwas Sinnvolles für den Hund und für die Gesellschaft tun, «und vielleicht einmal ein Leben retten». Seine Hauptmotivation sei jedoch schon, den Hund auszulasten, fügt Zuber hinzu.

Das Training kann beginnen. Linda Hornisberger bespricht sich mit den Teams. Eine Person versteckt sich in einem Rohr, das mit einem Deckel verschlossen ist. Die zweijährige Mudi-Hündin Scah macht ihre Sache gut: Sie geht gezielt auf das Rohr zu und bellt. Dafür gibt es eine Belohnung, «das kann entweder ein Spielzeug, Hundeguezli oder beides sein», so Hornisberger. Wichtig sei, die Tiere grosszügig zu loben und individuell auf sie einzugehen – «wie in modernen Schulsystemen, wo man auch individuell auf das Kind eingeht». Es brauche das Gespür, wann welcher Hund was braucht, und es benötige Geduld.

Fritz, ein zweijähriger Appenzeller und erst seit Herbst in der Ausbildung, erhält ein dickes Lob von der Chefin: «Er ist geländesicher und ging gezielt der Witterung nach, das ist ein Geschenk.» Seine Besitzerin strahlt. «Die Hunde müssen lernen, selbständig zu sein», erklärt Zuber. Denn der Mensch muss schlicht warten, bis der Hund das Zeichen gibt, einen Menschen gefunden zu haben. «Bei Redog sind fast alle Hunderassen und auch Mischlinge willkommen.» Wichtig sei, dass die Tiere nicht zu gross oder zu klein sind «und dass sie Arbeits- und Lauffreude mitbringen», sagt Hornisberger. Sie ist seit 35 Jahren bei Redog, 55 Jahre alt und arbeitet seit ihrer Schulzeit mit Hunden. Ihr Border Collie zeigt zum Schluss des Trainings, wie es ein Profi macht: Gekonnt läuft er über Betonblöcke und Armierungseisen, auf und ab, die Nase im Wind. Plötzlich sticht er auf einen Haufen Holz und Betonblöcke zu. Er bleibt stehen, scharrt und bellt. Darunter ist Laura Jost versteckt – und sie ist froh, dass sie das enge Loch rasch verlassen kann.

Redog

Bei Hangrutschen oder bei Erdbeben im Einsatz

Die Hundenase gilt auch heute noch als das zuverlässigste Ortungsmittel, um menschliche Witterung unter Trümmern, Schutt und im Wald oder anderem unübersichtlichen Gelände aufzuspüren. Der Schweizerische Verein für Such- und Rettungshunde Redog ist Mitglied des Roten Kreuzes und bildet Mensch-Hunde-Teams in vier Disziplinen aus. Bei der Vermisstensuche wird unterschieden zwischen Geländesuche und Mantrailing; bei der Verschüttetensuche zwischen Katastrophen- und Leichensuchhunden.

Der Verein besteht aus zwölf in der gesamten Schweiz verteilten Regionalgruppen. Redog kann von der Polizei wie auch von Privaten aufgeboten werden. Der Verein finanziert sich über Gönner und Sponsoren, die Teilnehmer arbeiten ehrenamtlich. Die Aufnahmebedingungen für neue Teams sind nicht überall gleich und von den einzelnen Regionalgruppen abhängig. In der Schweiz sind 62 Redog-Rettungsteams auf der internationalen Liste. In der Vergangenheit kamen sie beispielsweise bei den Erdbeben in Japan und Nepal oder bei den Hangrutschen im Graubünden und im Tessin zum Einsatz. Interessierte können Patenschaften der Redog-Rettungshunde übernehmen.

emu

 

24h-Notfallnummer: 0844 441 144

 

Meistgelesen

Mehr zum Thema