Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

«Ich fühle mich frei und wohl»

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Ich fühle mich frei und wohl»

Oberamtmannskandidat Nicolas Bürgisser tritt aus der CSP

Der Sensler Grossrat und Oberamtmannskandidat Nicolas Bürgisser hat dem Kantonalvorstand der CSP seine Demission aus der CSP bekannt gegeben. Für die Partei kommt dieser Entscheid nicht überraschend. Sie akzeptiert ihn.

Von ARTHUR ZURKINDEN

«Ich bin vor 22 Jahren in die CSP eingetreten. Damals hat der Beitritt zu dieser Partei absolut gestimmt. Es war eine Mitte-Rechts-Partei, die sich kurz zuvor von der CVP abgespalten hatte. Heute ist die CSP massiv linker als die SP. Ich kann nicht mehr hinter den Werten der CSP stehen», begründet Nicolas Bürgisser seine Demission gegenüber den FN. «Ich fühle mich nun frei und wohl und freue mich auf die Oberamtmannswahlen», fügt er bei.

Als Beispiel des Linksrutsches der CSP nennt er die Abstimmung über die Öffnungszeiten der Tankstellenshops. Der Grosse Rat war mit den verlängerten Öffnungszeiten einverstanden. Auch die Gewerkschaften standen hinter der Revision, zumal dem Verkaufspersonal ein Gesamtarbeitsvertrag versprochen wurde. Die Bewegung für den Sozialismus ergriff jedoch das Referendum. «Diese Erzsozialisten wurden von der CSP unterstützt», hält Bürgisser fest.

Er weist aber auch auf das Abstimmungsverhalten im Grossen Rat hin, das linker sei als jenes der SP. «Es ist nicht alles schlecht, was die KMU und das Gewerbe machen», ergänzt er.

Selber zum Kandidaten ernannt

Überworfen mit der CSP hat er sich zuletzt, als er öffentlich seine Kandidatur für die Wahl ins Oberamt des Sensebezirks als «Unabhängiger» bekannt gab. «Damit entzog er sich dem innerparteilichen, demokratischen Wahlprozedere sowie dem Dialog über die politischen Ziele unserer Partei», hält die CSP Freiburg am Freitag in einer Pressemitteilung fest.

In diesem Sinne akzeptiert die CSP seinen Austritt mit sofortiger Wirkung. «Wir danken Nicolas Bürgisser für seine Arbeit in der CSP und als Grossrat, auch wenn die Zusammenarbeit und die Auseinandersetzung um CSP-Werte sowie die Suche nach einer gemeinsamen Parteilinie nicht immer reibungslos verliefen», schreibt die CSP und wünscht ihm beruflich und familiär alles Gute.

«Nicolas Bürgisser hätte sich an der Delegiertenversammlung der CSP Sense selber als Kandidat vorschlagen können, wenn er das Gefühl hat, von der CSP-Basis mehr Unterstützung als Joseph Brügger zu geniessen», erklärt Kantonalpräsident Philippe Wandeler gegenüber den FN. Er ist enttäuscht, dass Bürgisser den Dialog mit der Partei nicht gesucht hat. Wandeler weist darauf hin, dass Bürgisser auch in andern Fragen mit Vorschlägen vorgeprellt sei, ohne mit der Parteileitung die Diskussion zu suchen.

Saubere Lösung

Bürgisser vertritt die Ansicht, dass das Wahlprozedere nicht demokratisch verlaufen ist. «Die Orts-Sektionen wurden gar nie aufgefordert, Kandidaten vorzuschlagen. Mir wurde auch geschrieben, dass man mich nicht als Kandidat will», sagt Bürgisser. Er sei zu wenig links. Gesucht sei ein linker Kandidat. Und der Name des offiziellen Kandidaten Joseph Brügger sei bis zuletzt geheim gehalten worden.

Für Bürgisser ist der Parteiaustritt die «sauberste Lösung». Er steigt guten Mutes in die Wahlen. «Ich spüre eine grosse Unterstützung, vor allem auch von den Verbänden. Ich würde dieses Amt gerne ausüben, habe auch die Kraft dazu. Wenn nicht, dann gehts eben nicht», sagt er. Und wird er nicht gewählt? «Dann ziehe ich mich von der Politik zurück.»

Der zweite Sensler Grossrat
kehrt der CSP den Rücken

Bereits im Frühjahr 2005 hat bekanntlich Grossrat Rudolf Vonlanthen sich von der CSP verabschiedet. Ein gutes Jahr danach kehrt ein zweiter Sensler Grossrat der Partei den Rücken. Auch andere Parteiaustritte musste die CSP in letzter Zeit zur Kenntnis nehmen. «Natürlich haben wir keine Freude», kommentiert Grossrätin Marie-Thérèse Weber-Gobet, Vizepräsidentin der CSP Freiburg, die Austritte. Den Vorwurf, dass die CSP linker sei als die SP, lässt sie so nicht gelten. «Was heisst linker? Unsere Politik basiert auf der christlichen Soziallehre. Wir stehen für fundamentale Grundwerte wie Gerechtigkeit, Solidarität, Menschenwürde, Einsatz für das Gemeinwohl usw. ein», betont Weber-Gobet.

Für sie ist die CSP durchaus eine demokratische Partei. «Wir haben Delegiertenversammlungen auf Bezirks- und kantonaler Ebene. Die Mitglieder können diskutieren und Fragen stellen. Aber die Entscheide fallen meist mit grosser Mehrheit oder gar ohne Gegenstimme», hält sie fest.

Ganz unglücklich über einige Austritte ist die Vizepräsidentin aber nicht, weil die innerparteilichen Konflikte viel Zeit und Energie gekostet und der Partei den Schwung genommen haben. Ihrer Ansicht nach kann sich nun die CSP besser profilieren, was die Partei auch inhaltlich vorwärts bringen werde.

Meistgelesen

Mehr zum Thema