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«Ich genoss sehr viel Narrenfreiheit»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Imelda ruffieux

Christian Baeriswyl war gerade mal 13 Jahre alt, als er seine erste Jugendsendung bei Radio Kaiseregg moderierte. Die Arbeit am Mikrofon hat ihn aber schon früher interessiert, war er doch vorher schon als Kinderreporter bei Radio DRS im Einsatz. Dort hätten sich seine Leidenschaft und das Interesse am Radio und an anderen Medien entwickelt, sagt er im Gespräch.

Christian Baeriswyl, zehn Jahre Radio Kaiseregg: Was bedeutet Ihnen diese Zeit?

Bei Radio Kaiseregg konnte ich die Leidenschaft fürs Radio ausleben, perfektionieren und genoss dabei weitgehend Narrenfreiheit. Zudem sind durch meine Tätigkeit für Radio Kaiseregg viele gute Kontakte und Freundschaften entstanden, die Bestand haben.

Das Radiomachen war eine reine Freizeitbeschäftigung?

Ja, parallel zu meiner Arbeit für Radio Kaiseregg habe ich die Orientierungsschule, die kaufmännische Lehre, einen Sprachaufenthalt in Genf sowie den Grossteil meines Betriebsökonomie-Studiums absolviert – Radio Kaiseregg war dabei immer ein wichtiger Ausgleich und stabiler Pfeiler.

Warum jetzt der Abschied?

Nach zehn Jahren ist die Zeit nun reif für neue Herausforderungen, wenn ich dem Radio den Rücken auch nicht ganz zudrehen werde. Künftig werde ich an der Radioschule klipp+klang in Zürich gelegentlich Workshops leiten.

In den letzten fünf Jahren waren Sie Mitglied der Geschäftsleitung. Was war das Schwierigste als Leiter des kleinen Radios?

Mühsam war, dass nicht immer alles so schnell gegangen ist, wie ich es gerne gehabt hätte. Daraus habe ich aber auch gelernt – etwa, gut durchdachte Entscheidungen zu treffen. Auch mussten wir einige Rückschläge erleiden, zum Beispiel die erfolglosen Bemühungen um ein eigenes UKW-Sendegebiet im Sensebezirk mit den damit verbundenen Gebührengeldern von der Billag.

Und das Schönste?

Die schönen Erfahrungen und Erinnerungen überwiegen, etwa die Live-Übertragungen der Nacht der Museen – ein Projekt, das mir persönlich sehr am Herzen gelegen ist. Toll war, dass wir immer wieder «grosse Kisten» auf professionellem Niveau produzieren und damit zeigen konnten, dass auch mit bescheidenen Mitteln vieles möglich ist.

Wie hat sich das Radio während dieser Zeit entwickelt?

Bei meinen ersten Einsätzen zählte Radio Kaiseregg sieben Mitglieder, die einmal wöchentlich auf Sendung waren. Radio Kaiseregg ist gewachsen und produziert heute ein 7-mal-24-Stunden-Programm. Zeitweise arbeiteten rund 40 Personen mit, was angesichts der Tatsache, dass sich alle Mitglieder ehrenamtlich engagieren, nicht immer einfach zu managen war. Heute besteht der harte Kern des Teams aus rund 15 Personen, die alle hinter Radio Kaiseregg stehen und eine Top-Arbeit leisten.

Und in Bezug auf das

Programm?

Wir haben viele Formate entwickelt und getestet. Manchmal mit Erfolg, manchmal auch nicht – immer aber mit viel Freude an der Sache. Radio Kaiseregg hat sich auch organisatorisch und strukturell entwickelt. Wir haben viel Öffentlichkeitsarbeit geleistet und sind wichtige Partnerschaften eingegangen. Wir konnten einige junge Leute ausbilden, die heute hauptberuflich beim Radio oder Fernsehen arbeiten, was dem ursprünglichen Gedanken eines Ausbildungsradios entspricht. Ausserdem konnten wir die Verbreitung unseres Signals erweitern. Auch hat Radio Kaiseregg eine starke Internetpräsenz mit einem grossen Podcast-Angebot und viel Interaktion mit den Zuhörern via Social Media.

Wie sehen Sie die Zukunft von Radio Kaiseregg?

Radio Kaiseregg steht gut da. Mit dem Drachenradio (Live-Übertragungen der Spiele des HC Freiburg-Gottéron) sowie der Begleitung wichtiger kultureller Veranstaltungen aus dem Sendegebiet können wir den Zuhörern einige Highlights bieten. Eine Herausforderung ist es, eine gewisse Konstanz ins Programm zu bringen. Ausserdem gilt es, die technische Entwicklung und Verbreitungsmöglichkeiten sowie die veränderte Mediennutzung zu verfolgen. Radio Kaiseregg engagiert sich hier auch aktiv in Arbeitsgruppen mit anderen Lokalradios. Ich bin der Meinung, dass Radio Kaiseregg weiterhin Mut zu Aussergewöhnlichem braucht, denn Mainstream gibt es schon zur Genüge.

Christian Baeriswyl verlässt zwar Radio Kaiseregg, ist aber immer noch vom Radiovirus befallen.Bild Charles Ellena

Rückblick

Seit elf Jahren in Betrieb

Radio Kaiseregg wurde von Oliver Wechsler und Pascal C. Kocher 2001 mit dem Ziel gegründet, ein frisches Radioprogramm für Deutschfreiburg zu schaffen. Nach dem Erhalt der ersten Kurzveranstaltungskonzession ging Radio Kaiseregg am 26. Oktober 2002 auf Sendung. Bis Ende Jahr sendete es jedes Wochenende aus dem neuen Studio in Schwarzsee. 2003 vergrösserte es seine Reichweite. Das Team an Freiwilligen wuchs. Im April 2005 erhielt der Sender die Dauerkonzession für den Kabelbetrieb. Seit Anfang Juni 2005 sendet Radio Kaiseregg während 24 Stunden an sieben Tagen. Im März 2008 bildeten langjährige Teammitglieder eine neue Geschäftsleitung. Zugleich erfolgte ein Relaunch. Im August 2009 wurde das neue Studio in Tafers eröffnet. Jenes in Schwarzsee bleibt für Spezialsendungen und Ausbildungszwecke erhalten. im

«Radio Kaiseregg braucht weiterhin Mut zu Aussergewöhnlichem, denn Mainstream gibt es schon zur Genüge.»

Autor: Christian Baeriswyl

Autor: Bisheriges Mitglied der Geschäftsleitung

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