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«Ich habe das Gefühl, wir werden von Besuchern überrannt»

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«Ich habe das Gefühl, wir werden von Besuchern überrannt»

Autor: Marc Kipfer

Unüberhörbar war das Pfeifkonzert, das am frühen Freitagnachmittag ihre Ankunft im Murtner Hafen verkündete: Dampfboote aus der ganzen Schweiz sowie aus Frankreich, Deutschland und England waren – die meisten von ihnen im Anhänger – an den Murtensee gekommen, um diesen ein Wochenende lang in Beschlag zu nehmen. Die ersten Schaulustigen und die Presse liessen es sich nicht nehmen, das Festgelände auf der Pantschau schon vor dem eigentlichen Fest, das heute Samstag und morgen Sonntag stattfindet, zu begutachten.

Zweites Treffen in Murten nach 2005

«Pro Tag erwarten wir rund 2000 Besucher», wagt Organisator Beat Schär eine mutige Prognose. Denn eigentlich seien die Wetterprognosen geradezu ideal. «Ich habe insgeheim das Gefühl, wir könnten von Besuchern überrannt werden», so Schär, der bereits Erfahrung vom Dampfboottreffen 2005 mitbringt, das ebenfalls in Murten stattfand.

Freude an Booten und an Dampfmaschinen

«Solche Treffen gibt es in der Schweiz praktisch jedes Jahr», sagt Regula von Känel, die die Vereinigung Schweizer Dampfbootfreunde präsidiert (siehe Kasten). Im Hobby der Dampfbootfreunde verbinde sich die Freude an Booten ganz generell und an den oft sehr alten und leidenschaftlich gepflegten Dampfmaschinen, findet von Känel. Gleichzeitig als Heizer, Maschinist und Kapitän an Bord zu sein, mache den Reiz aus.

Alle diese Funktionen in Personalunion ausführen zu können, klappt allerdings nur bei den kleineren Dampfbooten, welche dieses Wochenende auf dem Murtensee zu sehen sind. «Manche von ihnen bieten gerade einmal Platz für vier Passagiere», sagt von Känel. Die Wasserlage sei jedoch viel stabiler als zum Beispiel auf einem ähnlich kleinen Segelboot, sagt die VSD-Präsidentin mit spürbarer Begeisterung.

Der Murtensee hat eines der grössten Dampfboote

Von einem anderen Kaliber ist die DS Sirius, das einzige Dampfboot an dem Treffen, das auch sonst in den drei Juraseen, vorwiegend im Murtensee unterwegs ist. Sie ist eines der Aushängeschilder der privaten Schifffahrtgesellschaft Olagomio, die an diesem Wochenende für die Organisation des Fests zuständig ist.

Die DS Sirius bietet Platz für 13 Passagiere und zwei Mann Besatzung. Damit ist sie eines der zwei grössten Boote an dem Jubiläumstreffen im heimischen Murtensee. Und eines mit einer abenteuerlichen Geschichte noch dazu. Ursprünglich in Lugano geplant, fuhr das Schiff während dem ersten Weltkrieg auf dem Lac de Joux und später viele Jahrzehnte lang als Kursschiff auf dem Hallwilersee, wo es mehrmals auf neue Namen getauft wurde. Und obwohl seither neu zusammengebaut: Der Rumpf der Sirius ist genau ein Jahrhundert alt. Ihre Dampfmaschine mit stolzen 30 PS wurde sogar schon 1895 gebaut.

Wer die DS Sirius besteigt, dem erklärt Dampfmaschinist Matthias Stähelin sofort die goldene Regel: «Nur Holz anfassen!» Alles, was um den riesigen Heizkessel herum aus Metall besteht, wird bei der Fahrt bis zu 170 Grad Celsius heiss.

Auf der DS Sirius schwitzen schon alle, als sie sich endlich aus dem Hafen bewegt. «Einer von der Mannschaft musste heute schon zweimal baden gehen», sagt Stähelin sichtlich amüsiert. Hochwachsendes Seegras hatte sich im Propeller verfangen, diesen umwickelt und schliesslich lahmgelegt. Einmal vom Grasgewirr befreit, läuft die DS Sirius danach wieder wie gewohnt.

Jedes Boot hat eigene Seele

«Etwa 10 Kilogramm Kohle muss ich in den Kessel werfen», erklärt Stähelin, der sich sicher ist, dass jedes Dampfboot, auch dieses hier, eine eigene Seele hat.

Passagierfahrten auf der DS Sirius und kleineren Booten werden heute Samstag und morgen Sonntag zirka ab 10 Uhr bis etwa 16 Uhr (15 Uhr am Sonntag) angeboten. Jeweils anschliessend messen sich die anwesenden Dampfbootkapitäne in einer Geschicklichkeitsfahrt. Die Boote müssen dabei einen durch Bojen gekennzeichneten Parcours absolvieren – es zählt die Differenz zwischen angekündigter und tatsächlicher Fahrzeit. Die Wettkämpfe direkt vor der Pantschau versprechen eine ideale Sicht für die Zuschauer des Spektakels.

Das Festgelände beim Hafen steht auch sonst ganz im Zeichen der Dampfkraft. Vom Kinderkarussell über ein kleines «Lokomobil» bis hin zu den kulinarischen Angeboten: Überall sind dampfbetriebene Maschinen im Spiel.

Dampfboote fahren noch eine Woche lang weiter

Auch wenn das Pfeifkonzert auf dem Murtensee am Sonntagabend mit Rücksicht auf die Konzerte der Murten Classics wieder verebben wird, verschwinden die dampfenden Boote nicht sofort aus der Region. Die meisten der anwesenden Bootsbesatzungen brechen gleich anschliessend zum nächsten Abenteuer auf: einer Dampfbootwoche von Murten via Neuenburg, Erlach und Solothurn bis nach Altreu und dann die ganze Strecke wieder zurück.

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