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«Ich habe es im Fernsehen gesehen und wollte es auch mal ausprobieren»

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Autor: Imelda Ruffieux

Zwischen Oktober 2008 und Januar 2009 sind in Düdingen zahlreiche Diebstähle verübt worden. Die Täter gingen immer gleich vor: Sie gingen zu Autos, die nachts auf Parkplätzen abgestellt waren, schlugen Scheiben ein und nahmen alles mit, was nicht niet- und nagelfest war: Portemonnaies mit Geld und Kreditkarten, Mobiltelefone, Brillen, Sporttaschen und -geräte, Kleider, CD, Taschenlampen, Medikamente, Schlüssel, auch mal ein Buch, einen iPod, Fotoapparate und Navigationsgeräte.

Weitere Täter

Drei der Täter stehen momentan vor dem Strafgericht des Sensebezirks in Tafers. Sie waren jeweils in wechselnder Besetzung mit weiteren Kollegen unterwegs. Gegen diese sind separate Gerichtsverfahren eröffnet worden.

Bei der Verhandlung unter der Leitung von Gerichtspräsident Reinold Raemy ging es am ersten Verhandlungstag darum, zu klären, wer wann wo dabei war. Denn einige Taten haben die drei Männer – sie sind zwischen 20 und 21 Jahren alt – zugegeben. Bei anderen bestreiten sie ihre Teilnahme oder können sich nicht mehr genau erinnern.

«Schwierige Lebensphase»

Alle drei zeigten sich sehr kooperativ. Was ihr Motiv betrifft, gab es unterschiedliche Erklärungen. Zwei von ihnen sagten aus, dass sie durch «falsche Freunde» dazu gekommen seien. Sie seien durch eine schwierige Phase in ihrem Leben gegangen. Der eine war zurzeit der Diebstähle arbeitslos und wollte rasch zu Geld kommen. «Wenn man dann mal den Kopf einschaltet, merkt man selbst, dass es nicht gut ist», war seine Begründung, warum er nach neun Fällen aufgehört hat. «Ich weiss auch nicht genau, warum ich mitging. Es ging nicht um Geld, sondern um den Kick», sagte der zweite Angeklagte. Er war nur an einem Abend bei drei Delikten dabei.

«Im TV gesehen»

Eine andere Erklärung hatte der dritte, der an mindestens fünf Einsätzen mit bis zu 20 betroffenen Autos dabei war: «Ich habe es zuhause im Fernsehen bei der Sendung Galileo gesehen und wollte es mal nachmachen.» Er sei sich aber bewusst, dass er «Scheisse gemacht» habe. Er war kurz vorher von Deutschland in die Schweiz gezogen. Der erste Freund, den er hier gefunden hatte, habe solche Sachen gemacht. Die drei jungen Männer mussten sich auch wegen Verstössen gegen das Betäubungsmittelgesetz verantworten. Der eine hatte Kokain und Cannabis gekauft und konsumiert, der zweite hatte sich gar Heroin gespritzt sowie Kokain, Ritalin und Cannabis konsumiert. Der dritte hatte Marihuana konsumiert. Alle drei sagten aus, dass sie die Drogen «nur unter Kollegen» genommen, aber nie damit gehandelt hätten.

Drei weitere Anklagepunkte

Beim dritten Angeklagten, einem heute 20-jährigen Mann, kommen noch drei weitere Vorwürfe dazu: zum Einen fand die Polizei bei ihm zwei Schmetterlingsmesser und einen Schlagring. Er habe nicht gewusst, dass dies zulassungspflichtige Waffen seien, sagte er aus. Er habe sie von Kollegen bekommen, habe sie aber nie benützt und auch nicht die Absicht dazu gehabt.

Im März 2009 war er in einen Vorfall an der Murtner Fasnacht verwickelt. Bei einem Streit zwischen zwei Gruppen von Jugendlichen soll er eine Frau verletzt haben. Er gab zu, sie in angetrunkenem Zustand geschubst zu haben, nachdem sie ihn angegriffen und beleidigt habe. Er steht auch wegen Hehlerei vor Gericht, da er Zigaretten angenommen hatte, von denen er ganz klar wusste, dass sie aus einem Einbruch stammten.

Der vierte Angeklagte muss sich ebenfalls wegen Hehlerei verantworten: Sein Nachbar, der Angeklagte Nr. 3, hatte ihm «günstige» Elektrogeräte angeboten. Er habe nicht gewusst, dass es Diebesgut war, sagte er am Dienstag aus.

Der Prozess wird am kommenden Dienstag fortgesetzt.

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