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«Ich habe immer ein Projekt»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Dieser Auftrag versetzt mich in helle Aufregung. Riesige Freude erfüllt mich. Fantasie, Kreativität, Kunst und Träume umsetzen.» So beginnt der erste Eintrag in Christine Kaltenrieders Arbeitsbuch, in dem sie ihr Hobby dokumentiert: das Weben. «Weben hat keine Grenzen. Ausser durch festgesetzte Traditionen in den Köpfen der Menschen», ist die Murtnerin überzeugt. Diese Grenzen zu sprengen reizt die 45-jährige Weberin: «Ich habe immer ein Projekt. Und es muss immer schräg sein.» Und so experimentiert sie fröhlich und mit viel Hingabe an ihrem eigenen Webstuhl im Keller des Einfamilienhauses: «Weben ist ein Handwerk, das es seit über 1000 Jahren gibt. Aber für mich ist Weben eindeutig Kunst.»

Der Webstuhl mit den neun Tritten ist seit letztem Jahr im Besitz der dreifachen Mutter, die unverhofft zu ihrem Hobby kam. «Ich bin in erster Linie Hausfrau und Mutter. Als dann meine Töchter gross waren, fragte ich mich, was ich nun machen will», erin- nert sich Kaltenrieder an den entscheidenden Sommer vor knapp drei Jahren. Kurzerhand schrieb sie sich für den Web-Einführungskurs im Kurszentrum Ballenberg ein: «Es war der einzige Kurs, in dem freie Plätze blieben.» Bereut hat Kaltenrieder ihren Entscheid nie: «Es hat mich gleich gepackt und mir super gefallen.» So sehr, dass sie anschliessend die dreijährige Ausbildung zur Gewebedesignerin begann. Vor wenigen Wochen schloss sie das zweite von sechs Modulen ab.

Aller Anfang ist knifflig

Zurzeit arbeitet Christine Kaltenrieder an einem Tischläufer aus afrikanischem Stoff, den sie in schmale Streifen zerrissen hat. Das Kniffligste an ihrem Hobby sei die intensive Vorbereitung des Webstuhls, mit dem sogenannten Aufbäumen und Einlitzen der Kettfäden. Je breiter der geplan- te Stoff, desto mehr Fäden braucht es. «Bei grossen Webarbeiten kann dies bis zu zwei Tage in Anspruch nehmen», erzählt die Weberin. Daher erfordere ihr Hobby viel Geduld und Beharrlichkeit.

Eine Webstube für alle

Die fantasievolle Künstlerin, die nebst dem Weben auch mit Begeisterung näht, polstert und schweisst, träumt von einer offenen Webstube in Murten, die zu einem Begegnungsort für die Menschen im Seeland wird. «Früher gab es viele Webstuben. Dort konnten die jungen Frauen zum Beispiel ihre Aussteuer herstellen», berichtet Kaltenrieder, die ursprünglich Köchin gelernt hat.

Ihre Freude am Weben möchte sie mit anderen Menschen teilen und auch dazu beitragen, dass die Kunst des Webens nicht in Vergessenheit gerät: «Ein Kulturgut würde verloren gehen. Das Handwerk gehört zu uns und dies mehr, als wir denken.»

Für Kaltenrieder hat das Weben eine grosse Zukunft. «Es bietet sich dazu an, etwas gemeinsam zu machen und sich dabei auszutauschen.» Denn ein Handwerk lebe davon, dass man einander Tipps und Tricks weitergebe. «Davon lebt auch die Gesellschaft.»

Und mit einer offenen Webstube möchte sie dazu beitragen: «Es soll ein Ort sein, wo Menschen ihre alten Kleider verschnipseln, um neue Stoffe herzustellen. Es soll ein Ort sein, wo Träume verwirklicht werden.» Denn für die lebenslustige Weberin ist das Weben mehr als nur ein Hobby: «Es ist eine Leidenschaft.»

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