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Ich hatte fünf bereichernde Jahre

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Ich hatte fünf bereichernde Jahre

Geneviève Nenning tritt als Syndique von Wallenried zurück

Geneviève Nenning war 15 Jahre im Gemeinderat von Wallenried und fünf Jahre Syndique der Gemeinde. Nun gibt sie ihr Amt ab.

Mit GENEVIÈVE NENNING
sprach CORINNE AEBERHARD

Geneviève Nenning, haben Sie genug, dass Sie nun zurücktreten?

Nein, nein, überhaupt nicht! Ich höre wegen beruflichen Gründen auf. Bis letzten September arbeitete ich 50 Prozent und seither 100 Prozent. Das ist zu viel, um daneben noch für die Familie und Gemeinde tätig zu sein.

Manchmal mussten Sie auch kritische Voten aus der Gemeindeversammlung einstecken. Hat Sie das belastet?

Ich habe fünf schöne und bereichernde Jahre gehabt und auch die zehn Jahre zuvor waren interessant. Die Leute sind nicht immer zufrieden mit den Entscheiden des Gemeinderates. Aber wir haben immer versucht passende Lösungen zu finden. Manchmal hatte ich Sorgen, aber keine schlaflosen Nächte. Wenn Sie ehrlich sind mit den Leuten, so sind sie es auch mit Ihnen; zumindest hier in Wallenried. Wir sind eine kleine Gemeinde und alle kennen einander. Wir sind wie eine grosse Familie und man muss an alle denken. In den letzten 15 Jahren wurden alle Geschäfte von den Bürgern angenommen. Ich kann mich nicht über meine Bürger beklagen! (lacht laut)

Es hätte gut sein können, dass die Gemeinde Wallenried während der vergangenen Legislatur fusioniert hätte. Wären Sie dann schon früher zurückgetreten?

Ja, ich hätte aufgehört. Das hätte aber nichts mit der Fusion zu tun gehabt. Ich bin nicht jemand, der Politik macht. In einer grossen Gemeinde hat man nicht mehr die gleiche Beziehung zu den Bürgern. Diesen engen Kontakt hier in Wallenried schätzte ich sehr.

Erst sah es für die Fusion gut aus. In letzter Minute dann traten Zweifel auf und der Gemeinderat konnte nicht mehr dahinter stehen. Die Fusion ging bachab. War das ein Fehler?

Ich glaube nicht. Es war ja auch der Wille der Stimmbürger. Zudem hat sich die Gemeinde trotzdem entwickelt.

Hat das die Zusammenarbeit mit Courtepin negativ beeinflusst?

Am Anfang war es nicht leicht. Wir konnten aber rasch wieder zusammenarbeiten wie zuvor. Es hat die interkommunale Beziehung nicht beeinflusst. Unter den Bürgern hingegen blieb die gescheiterte Fusion lange Zeit ein Diskussionsthema. Es hat gegenseitige Sticheleien gegeben.

Welche weiteren Geschäfte haben die vergangene Legislaturperiode geprägt?

Im Moment ist es der Trottoirbau im Dorf. Aber vor allem war es das Entstehen des neuen Quartiers «Les Coudes». Es war ein bisschen eine Lotterie für die Gemeinde, als sie das Land für gut 1,5 Mio. Franken gekauft hatte. Das war schon in der Legislatur davor. Wir wussten nicht, wie sich das Bauland verkaufen lässt. Wir haben dieses Terrain nicht gekauft, um Gewinn zu machen, sondern um zu wachsen und die Einwohnerzahl auf über 400 ansteigen zu lassen. Das haben wir erreicht. Wir hatten zirka 80 Zuzüger. Von den 33 Parzellen sind unterdessen 27 verkauft. Die verbleibenden sind reserviert.

Wallenried bringt man in Verbindung mit dem Golfplatz oder mit dem Schiesswesen. Mit was locken sie potenzielle Neuzuzüger sonst noch an?

Die Leute, die hier Land suchen, suchen Ruhe. Die finden sie hier. Und trotzdem ist man vom neuen Quartier zu Fuss in zehn Minuten am Bahnhof von Courtepin. Weiter findet man dort Läden, eine Apotheke oder den Arzt. Man lebt auf dem Land, aber ist schnell in einem Geschäftszentrum. Ein ganz wichtiger Punkt ist auch, dass die Zuzüger die Möglichkeit haben ihre Kinder gemäss ihrer Muttersprache entweder in die deutsch- oder in die französischsprachige Schule zu schicken.

Gibt es viele Deutschschweizer, die sich angesiedelt haben?

Rund die Hälfte sind Deutschsprachige; es hat aber auch zweisprachige Familien. Im Dorf haben wir etwa 45 Prozent Deutschschweizer und 55 Romands. Einen Röschtigraben kennen wir in Wallenried nicht. Jeder spricht in seiner Sprache. Ich finde, das ist eine Bereicherung. Alles, was wir können, übersetzen wir in zwei Sprachen. Aus praktischen Gründen übersetzen wir Reglemente nicht.
Zu tiefer Steuerfuss?

Budgetiert war ein Überschuss von rund 6900 Franken. Stattdessen schliesst die Jahresrechnung 2005 von Wallenried mit einem Defizit von 3200 Franken. Schlägt sich die Steuersenkung per 1. Januar 2005 bereits im Gemeindebudget nieder?

Geneviève Nenning, abtretende Gemeindepräsidentin von Wallenried, erwähnte, dass die Gewinnmarge auf den neuen Steuerfuss von 75 Rappen des Kantonssteuerfrankens zurückgehe. Im Jahr 2005 verzeichnete Wallenried rund einen Viertel weniger Steuereinnahmen als im Vorjahr.

Verantwortlich für die Budgetabweichung sind aber insbesondere die höheren Sozialkosten sowie die Gebühren für die Abfallentsorgung. Dabei fiel die Beteiligung an den Sozialdienst um rund 10 000 Franken höher aus als erwartet. Ebenfalls liegen die Ergänzungsleistungen für AHV und IV 10 000 Franken über dem Plan.
Ein Ungleichgewicht zwischen Aufwand und Ertrag ist zudem bei der Abfallentsorgung entstanden. Die Kosten für die Entsorgungsanlage Courtepin übersteigen die Einnahmen durch die Grundtaxe. Die Ausgaben für Haushalts- und Grünabfälle wurden mit den Sammelgebühren noch knapp gedeckt.

Neues Erscheinungsbild

Wallenried hat im vergangenen Jahr Investitionen von fast 300 000 Franken getätigt. Davon wurden 250 000 Franken für neue Trottoirs und den Unterhalt von Strassen inklusive Beschriftungen ausgegeben.

Die Gemeindeversammlung Wallenried hat der Statutenänderung der Freien öffentlichen Schule Courtepin FOSC einstimmig zugestimmt. Der Schulkreis wird dadurch mit den Gemeinden Courtepin, Wallenried und Bärfischen (Villaret) neu definiert und die Finanzierung der FOSC neu geregelt. chh

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