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«Ich hoffe, ich finde was Schneidiges»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Im Spital Tafers gibt es immer weniger Operationen–eine Schliessung auf Raten, befürchten viele. Die Fasburgera hat mit einer Direktbetroffenen aus dem Operationssaal gesprochen. Frau Skalpella arbeitet seit acht Jahren im Operationssaal des Spitals Tafers. Aufgrund ihrer Fähigkeiten–Messerschärfe und Präzision–wurde sie bisher sehr häufig eingesetzt. Seit wenigen Monaten ist der Operationssaal nachts und am Wochenende geschlossen. Das ist einschneidend für Frau Skalpella, da sie nun oft unterbeschäftigt ist. Sie befürchtet weitere einschneidende Veränderungen, wie sie im Interview erklärt.

 

 Frau Skalpella, wie geht es Ihnen?

Nicht gut. Schauen Sie nur meine Klinge an!

Was ist damit?

Sie ist schon ganz stumpf geworden vor lauter Nichtgebrauch. Eine Katastrophe in meinem Beruf! Ich befürchte, dass dies der Anfang einer rostigen Karriere ist.

 

 Keine leichte Situation für Sie und alle anderen im OP. Wie ist die Stimmung?

Gar nicht gut, wie Sie sich vorstellen können. Meine Kollegen und ich haben alle jahrelange Berufserfahrung, haben unsere Schnitte immer perfekt ausgeführt, waren zuverlässig, und es gab nie Anlass für Beanstandungen. Und nun fühlen wir uns wie abgeschnitten, von heute auf morgen dürfen wir nicht mehr Blinddärme entfernen und Kniescheiben zurechtrücken.

 

 Wie stellen Sie sich Ihre Zukunft vor?

Was weiss ich? Aufgrund meiner geschliffenen Fähigkeiten hoffe ich schon, ein Stück des HFR-Kuchens abschneiden zu können. Aber das wird schwierig.

 

 Warum?

Wissen Sie, ich bin in Deutschland hergestellt und geschliffen worden …

 

 Und?

Na ja, ich bin von Haus aus deutsche Qualitäten gewöhnt: Zuverlässigkeit, Einsatzbereitschaft, Präzision. Wenn ich mich jetzt umschulen müsste und plötzlich nur noch welsche Schnitte vornehmen dürfte …

 

 Was dann?

Das ist halt einfach nicht mein Ding: Hier ein wenig schnipseln, dort ein wenig herumdokterlen. Und ich habe gehört, dass Deutsch nicht gerade die Lieblingssprache im Kantonsspital ist.

 

 Warum sollte die Sprache eine Rolle spielen in Ihrem Job?

Es geht nicht um die Sprache, sondern um die Mentalität. Wie soll ich präzise funktionieren, wenn mich irgend so ein französischsprachiger Aufschneider in die Hand nimmt? Dann doch lieber was ganz Neues.

 

 Was wäre denn möglich?

Ich weiss nicht recht, ich habe aber gehört, als Dosenöffner habe man immer Arbeit. Sieht so aus, dass ich mich komplett neu orientieren muss. Ich hoffe, ich finde etwas Schneidiges.

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