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«Ich liebe es, auf dem Wasser zu sein»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Ich geniesse meine neue Freizeit und verbringe viel Zeit auf dem Wasser», sagt Pierre Tschachtli. Der bald 65-jährige Gründer der Segelschule Murtensee hat Ende Jahr mit dem Segel- und Motorbootunterricht aufgehört. «Bisher vermisse ich es nicht», sagt er und lacht. «Ich habe gerne unterrichtet, aber nach 36 Jahren habe ich es gesehen.» Deshalb habe er sich entschieden, endgültig aufzuhören. Das Geschäft hatte er bereits im Jahr 2009 an seinen Nachfolger Simi Züger übergeben (siehe Kasten), bis Ende Jahr arbeitete er aber noch mit. Nun ist er Teilzeit-Pensionär: Die Arbeit als Hafenmeister führt er im Auftrag der Gemeinde weiterhin aus.

Schon früh auf dem Wasser

«Ich liebe es, auf dem Wasser zu sein», erzählt Tschachtli und blickt auf den Murtensee.Das «Böötlen», wie er seine Leidenschaft nennt, begleitet ihn bereits sein ganzes Leben lang. «Ich bin in Murten aufgewachsen, und meine Eltern hatten ein Segelboot», erzählt er. Jeden Sonntag sei die Familie auf dem Murtensee unterwegs gewesen. «Als Kind war es toll, im Teenageralter wurde es dann eher zu einer lästigen Pflicht», sagt Tschachtli und lacht. Doch die Faszination für Boote blieb: Als junger Mann machte er in einer Werft am Bielersee die Lehre als Bootsbauer. «Für mich war das damals der einzig schlaue Beruf und damit auch der einzige, der infrage kam.»

«Böötlen» auf dem Fluss

Nach der Lehre rückte er in die Rekrutenschule in Brugg ein und blieb als Pontonier auch hier seiner Leidenschaft treu. «So erlernte ich das‹Böötlen›auf dem Fluss, vor allem rudern und stacheln.» Der Stachel ist der Holm, mit dem sich die Pontoniere am Grund des Flusses abstossen, um sich flussaufwärts gegen die Strömung fortzubewegen.

 Nach der Rekrutenschule zog es den Murtner an den Bodensee, wo er im Kanton Thurgau als Bootsbauer arbeitete. «In meiner Freizeit habe ich aber Segelunterricht gegeben, und so kam ich auf die Idee, eine Segelschule zu eröffnen.» Bevor er dazu in seine Heimat Murten zurückkehrte, ging es aber noch auf See. Nach einem persönlichen Schicksalsschlag heuerte er für sechs Monate als Skipper in Korsika an. «Es war eine wilde Zeit, ich war ein Seeräuber par excellence», erzählt er und grinst. Gleichzeitig habe er aber auch viel gelernt. «Und danach war ich bereit für die Segelschule.»

 Über 5000 Fahrschüler

«Das Spannendste am Unterricht waren die verschiedenen Menschen, die ich kennengelernt habe», sagt Tschachtli. Grob geschätzt habe er in den 36 Jahren 5000 bis 6000 Personen unterrichtet. Darunter habe es viele gegeben, zu denen er einen guten Draht hatte. «Beim Unterricht erfährt man viel aus ihrem Leben, ich war manchmal auch ein wenig Psychologe und Psychiater.» Es habe aber auch Leute gegeben, bei denen es zwischenmenschlich nicht funktionierte. «Das waren dann eher schwierige Lektionen.»

 In der Ausbildung der Segel- und Motorbootfahrschüler habe sich in der ganzen Zeit wenig verändert. «Aber früher nahmen sich die Schülerinnen und Schüler mehr Zeit, heute muss möglichst rasch der Führerschein da sein.»

 Er selber kann sich nun wieder mehr Zeit zum «Böötlen» nehmen. «Ich bin mittlerweile vor allem mit dem Motorboot auf dem Murten-, Neuenburger- und Bielersee unterwegs, obwohl ich im Herzen ein Segler bin», erzählt er. Mit dem Motorboot sei es aber einfacher und bequemer auf den drei Gewässern zu «böötlen». «Und nur ein paar Stunden segeln, das mache ich nicht mehr. Zum Segeln gehe ich aufs Meer.»

Die Liebe zu Korsika

 In einigen Tagen gehts nach Korsika, die Insel, in die er sich in jungen Jahren verliebt hat. «Die dortigen Gewässer kenne ich mittlerweile fast so gut wie den Murtensee», erzählt er. Denn neben dem Unterricht in Murten bildete Tschachtli auch Seglerinnen und Segler auf dem Meer aus und organisierte Segeltörns. Während rund zwei Monaten im Jahr war er jeweils auf dem Meer unterwegs, oft im Gebiet Korsika und Sardinien. Hier entdeckte er ein weiteres Hobby, dem er sich nun vermehrt widmen kann: das Kochen. «Ich war auf den Törns mit vielen Leuten unterwegs, die kochten wie ein‹Herrgöttli›,und ich habe mich so zum Hobbykoch entwickelt.»

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