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«Ich will Unikate schaffen»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Es gibt Bilder, bei denen brauche ich eine Weile, bis ich sie mag.» Salomé ­Wuersch aus Salvenach steht vor einem ihrer Werke, die in der Contemporary Gallery in Murten hängen. Blaue und weisse Acrylfarbe, ineinander verwischt, überlagert von ockerfarbenem Ölpastell, das die Struktur der Leinwand annimmt, und Schichten von Steinmehl verleihen dem Bild eine dreidimensionale Wirkung. Schemenhaft sind mediterran anmutende Wohnblocks zu erkennen.

 

«Ja, doch, mir gefällt es auch. Es ist so sommerlich», sagt Salomé Wuersch. Das mit den Wohnblocks könne man so sehen, das sei aber nicht beabsichtigt. «Ich male formfrei und nicht objektbezogen. Ich fange an, und dann passiert alles von selbst.» Dann wendet sich die junge Künstlerin dem Bild links zu und meint: «Aber dieses hier ist eigentlich mein Lieblingsbild. Es hat mir sofort gefallen. Als es fertig war, habe ich gedacht, so gut ist dir noch kein Bild gelungen. Die Farbkomposition ist einfach stimmig.»

Experimentierfreudig

 

Salomé Wuersch hat sich dem Mixed-Media-Style verschrieben. Stundenlang experimentiert sie mit verschiedenen Materialien – Papier, Texte, Wespenwaben, Stoff, Marmormehl –, um das auszudrücken, was sie fühlt.

 

Eine besondere Aussage wolle sie mit ihrer Kunst nicht machen, sagt die Künstlerin. Das unterstreichen Sätze in ihren Bildern wie: «Wahrheit ist nur eine Stufe auf der Wahrheitssuche und nicht die Wahrheit selbst.» Oder: «Wahrheit ist nur eine Frage der Perspektive.» Die Wahrheit liegt für die 24-Jährige in den Augen der Betrachterin, des Betrachters. Ihre Kunst folgt dem Credo, unverstellt und authentisch zu sein. Dabei sollen ihre Werke einzigartig sein. Dies wiederum ist nach Auffassung der jungen Künstlerin nur in der Abstraktion möglich. Denn ein konkreter Gegenstand würde sich genauso gut fotografieren lassen und könne dann vervielfältigt werden. «Ich aber will Unikate schaffen. Meine Bilder kann man nicht kopieren. Ich habe es mal versucht. Es ist mir nicht gelungen.»

Ganz bei sich

 

Wuersch ist Autodidaktin. «Ich habe nie auch nur einen Malkurs besucht.» Der Besuch einer Kunstschule kommt ebenso wenig in Frage. Und in ihrer jetzigen Ausbildung zur Sekundarlehrerin zählt Bildnerisches Gestalten nicht zu den von ihr gewählten Unterrichtsfächern. «Ich will mir nichts sagen lassen. Ich habe im Leben noch nie eine Kompositionsskizze gemacht, bevor ich mich an die Leinwand gewagt habe. Das will ich auch in Zukunft nicht.»

 

Ohne Regeln

Kunst kenne keine Regeln, und darum wolle sie sich solchen auch nicht unterwerfen. «Vieles von dem, was ich mache, habe ich durch Unfälle herausgefunden. Beispielsweise unerwartete Effekte, die entstehen, weil eine Farbe noch feucht ist.» Vorbilder im Sinne künstlerischer Autoritäten hat Wuersch keine. Mit dem deutschen Kunstmaler Gerhard Richter würde sie zwar schon mal einen Kaffee trinken wollen – aber nicht, weil sie ihn auf einem unerreichbaren Podest sieht, sondern wegen seiner Einstellung zu Kunst: «Er hält seine Bilder auf dem Kunstmarkt für überbewertet, die Unsummen, die dafür bezahlt werden, für pervers. Das finde ich cool.»

Träumen erlaubt

Salomé Wuersch ist eine Frau, die sich zu nichts verpflichtet fühlt. Dennoch träumt natürlich auch sie, wie viele andere Kunstschaffende, davon, dereinst von ihrer Kunst leben zu können. Dafür arbeitet sie intensiv. Rund dreissig Bilder hat sie im letzten Jahr gemalt. Dennoch steht sie erst ganz am Anfang ihrer Karriere. Immerhin: Die Contemporary Gallery Murten ist über Wuerschs Instagram-Account auf die Künstlerin aufmerksam geworden und hat sie unter Vertrag genommen. Dank der Galerie kann sie zudem ihre Bilder nächstes Jahr an der Kunstmesse Art Fair in Lausanne zeigen. Eines ist gewiss: Talent allein reicht nicht. «Es braucht die richtigen Kontakte und Glück», weiss ­Wuersch.

Sollte es mit der grossen Künstlerinnenkarriere aber nicht klappen, sei das auch nicht tragisch. «Solange Kunst einen Platz in meinem Leben hat, ist es gut.» Noch setzt Salomé Wuersch aber alles auf die Karte Kunst und bewirbt sich vorerst nicht um eine fixe Stelle als Lehrerin.

In einer Sommerserie widmen sich die «Freiburger Nachrichten» den Kunstschaffenden im Kanton. Das Interesse gilt allen Kunstformen: der bildenden, darstellenden, musikalischen und literarischen Kunst. Nach dem Corona-Lockdown soll den Künstlern so ein wenig der ihnen gebührenden Aufmerksamkeit zurückgegeben werden.

Zur Person

Murtenbieterin mit Pinsel in der Hand

Salomé Wuersch ist 1995 in Murten geboren und danach in Salvenach aufgewachsen. Sie hat eine jüngere Schwester. Nach der OS in Murten besuchte Salomé Wuersch das Gymnasium Heilig Kreuz in Freiburg. Sie ist Mitglied des Künstlerkollektivs und der Kunstgalerie Contemporary Gallery CH mit Sitz in Murten. Dort ist ihr vom 12. September bis zum 3 Oktober eine Einzelausstellung gewidmet.

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