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Ihr Geld werden sie wohl nie mehr sehen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Pascale HOfmeier

Schmitten Ein schwarzes Stück Geschichte des Gasthofs Weisses Kreuz in Schmitten liegt zurzeit auf dem Pult des Betreibungsamtes des Sensebezirks: Gegen das Unternehmen des ehemaligen Gasthof-Pächters Norbert Breiter, die Breiter Hotelbetriebe GmbH, laufen Betreibungen in der Höhe von fast 100000 Franken – ohne Zinsen.

Betrieben wird die Firma unter anderem von zwei Angestellten, einem Weinhändler und der Hotela, einer AHV-Ausgleichskasse aus Montreux. Die Betreibungen waren Anfang Dezember im Amtsblatt publiziert worden. «Wir konnten sie auf dem ordentlichen Weg nicht zustellen», sagt Beat Jörg vom Betreibungsamt des Sensebezirks. Denn Norbert Breiter ist untergetaucht: Er nimmt sein Telefon nicht ab, seine aktuelle Wohnadresse ist unbekannt.

«Viel Geld»

Der Pachtvertrag für das Weisse Kreuz mit der Breiter GmbH sei auf «gegenseitigen Wunsch beendet» und per Ende April durch Norbert Breiter gekündigt worden, sagt Romano Jungo, Besitzer der Liegenschaft. In der Zwischenzeit seien neue Pächter am Werk und der Betrieb laufe sehr gut. Doch vorbei ist auch für den Besitzer die Zeit mit Norbert Breiter noch nicht. Denn auch bei Romano Jungo steht der ehemalige Pächter in der Kreide. Um wie viel Geld es geht, darüber schweigt sich Romano Jungo aus.

«Wir haben zu lange gewartet», sagt Paul Hayoz von der gleichnamigen Weinhandlung in St. Antoni. Rund 12000 Franken schuldet die Breiter Hotelbetriebe GmbH dem Getränkehändler. Immer wieder habe man Norbert Breiter geglaubt, dass er noch zahlen werde. «Er konnte gut blenden.» In den Monaten vor der Geschäftsaufgabe habe er mit Breiter nur noch gegen bar gehandelt. Ein Inkassobüro habe versucht, die Ausstände einzutreiben. «Das ist für uns kein Novum. Aber dass wir eine Betreibung wegen so viel Geld haben, das passiert nicht alle fünf Jahre.» Sein Geschäft sei nicht gefährdet deswegen. Aber: «Für uns ist das viel Geld», sagt Paul Hayoz.

Im guten Glauben

Sehr schmerzlich ist die Situation auch für die beiden ehemaligen Mitarbeiterinnen. Ihre Forderungen belaufen sich auf fast 24000 Franken und auf fast 17000 Franken. Sie haben monatelang keinen Lohn erhalten. «Manchmal gab er mir zwischendurch ein wenig Geld», sagt eine der beiden Betroffenen. «Den Lohn hat er von Anfang an nicht regelmässig bezahlt.» Sie beide hätten geglaubt, das würde sich ändern, und seien auch noch zur Arbeit gegangen, nachdem sie im Februar und März keinen Lohn erhalten hätten. «Wir haben ihm geglaubt, als er sagte, der Lohn komme noch.» Immer wieder habe er auch davon geredet, den Betrieb aufzugeben. «Wir wussten aber nicht, wann.» Im April sei dann Knall auf Fall Schluss gewesen. Eine Kündigung haben die Mitarbeiterinnen nie erhalten.

Durchschnittlicher Fall

Gegen die Breiter Hotelbetriebe GmbH wurde am 15. Dezember der Konkurs eröffnet. «Das Konkursamt sucht nun nach Aktiven», sagt Beat Jörg. Aber nach seiner Erfahrung sei bei Gesellschaften mit beschränkter Haftung selten überhaupt noch ein Vermögen vorhanden, wenn diese ihre Aktivitäten bereits eingestellt haben. «Die Betreibenden haben wahrscheinlich kaum noch eine Chance, an ihr Geld zu kommen», sagt Beat Jörg. Gemäss seiner Einschätzung handelt es sich um einen durchschnittlichen Fall, was die Höhe der ausstehenden Beträge betrifft.

Als allerletzte Möglichkeit bleibt den Betreibenden nur eines: ein privatrechtliches Vorgehen mit einer Klage gegen den Firmeninhaber. Ob dies wirklich zum Ziel führen würde, ob also die Betreibenden das verlorene Geld schlussendlich auf dem Konto haben werden, ist ungewiss.

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