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«Ihr habt die Uhr, wir haben die Zeit»

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Am Sonntag ist die Freiburger Blasmusik Landwehr aus dem Senegal zurückgekehrt. Präsident Pierre-André Page berichtet von einem enthusiastischen Empfang und kulturellen Unterschieden.

«Wir wurden richtig begeistert empfangen», sagt Pierre-André Page, Präsident der Blasmusik Landwehr und SVP-Nationalrat. Zusammen mit rund 60 Musikerinnen und Musikern sowie einer Delegation der Kantonsbehörden verbrachte er eine Woche im Senegal. Zwei Tage lebte die Landwehr in Ndiognick, einer Gemeinde im Herzen des Landes. Dort engagierte sie sich für ein humanitäres Projekt, das sie auch finanziell unterstützt. Laut Page waren diese Tage eine ganz besondere Erfahrung. «Da warteten 2000 Leute auf uns. Sie wollten uns berühren und mit uns reden.» Auch an den abendlichen Volksfesten nahmen jeweils mehrere Tausend Menschen teil: «Mit allen möglichen Fahrzeugen reisten sie aus den umliegenden Dörfern an.»

Projekt bremst Abwanderung

In Ndiognick pflanzten die Musikerinnen und Musiker Gemüse und Getreide und bewässerten die jungen Pflanzen. Aus klimatischen Gründen arbeiten die Menschen im Senegal meistens am Vormittag auf den Feldern. Die Landwehr wollte aber auch den Nachmittag nutzen. «Wir arbeiteten aber nur in kurzen Schichten und ruhten uns dann im Schatten aus.» Dort sprachen die Musikerinnen und Musiker in Gruppen mit einheimischen Frauen. «Sie hoffen, dass die jungen Menschen dank dem Projekt vermehrt in Ndiognick bleiben und nicht in die Hauptstadt Dakar abwandern», erläutert Page. Weil es in der kargen trockenen Region nicht genug Nahrung gebe, wandere die junge Generation ab. Das humanitäre Projekt soll die Perspektiven des Gemüsebaus verbessern. «Gibt es genug Nahrung, bleiben die Menschen eher in der Region», so Page. Das komme schliesslich auch Europa zugute: «Sind die Menschen einmal in Dakar, steigt die Chance, dass sie das Land verlassen und nach Europa migrieren.»

Der Herr Minister verspätet sich

Insgesamt verlief die Reise laut Pierre-André Page reibungslos. «Wir hatten zwar kleinere gesundheitliche Probleme. Einigen schlug die veränderte Ernährung auf den Magen. Aber das renkte sich bald wieder ein.»

Manchmal prallten auf der Reise Kulturen aufeinander, etwa im Umgang mit der Zeit. «Jemand sagte mir: Ihr habt die Uhr, wir die Zeit», erinnert sich Page. Das zeigte sich etwa beim Konzert im Nationaltheater in Dakar. Die Landwehr gab das Konzert gemeinsam mit der senegalesischen Militärmusik. Es sollte um 19.30 Uhr beginnen. Die Musikerinnen und Musiker waren bereit, ebenso rund 800 Zuhörerinnen und Zuhörer im Saal. Doch einer fehlte: Ein Minister der senegalesischen Regierung verspätete sich aufgrund einer Sitzung. «Da war völlig klar, dass wir jetzt alle miteinander auf diesen Minister warten», sagt Page.

Schliesslich begann das Konzert doch, wenn auch mit 75 Minuten Verspätung. «So etwas wäre in der Schweiz kaum vorstellbar.» Landwehr-Dirigent Benedikt Hayoz habe die Verspätung stoisch akzeptiert. «Dabei nimmt er es sonst mit der Uhr sehr genau. Da ist er streng mit uns», sagt Page und lacht: «Auf dieser Reise lernte ich unseren Dirigenten ganz neu kennen.»

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