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Ilford hat ihren 220 Angestellten im Juni keine Löhne bezahlen können

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Die Ilford Imaging hat in ihrer langen Firmengeschichte schon manche schwierige Phase überstanden und musste beispielsweise 2011 Kurzarbeit einführen und 14 Mitarbeiter entlassen. Nun scheintdie Krise bei dem Freiburger Traditionsunternehmen aber alle bisherigen Schwierigkeiten in den Schatten zu stellen. Das Unternehmen stehtoffenbar kurz davor, die Bilanz deponieren zu müssen. Zudem konnte die Firma für den Monat Juni keine Löhne an die 220 Mitarbeiter auszahlen.

«Wir haben aufgrund der Marktlage ein Liquiditätsproblem und befinden uns in einer Situation, in der wir dringend Investitionen benötigen»,führt CEO Paul Willems aus. Im Klartext bedeutet dies, dass die Besitzerin der Ilford, die englische Paradigm Global Partners LLP, sich zurückzieht. Die Firma ist nicht mehr bereit, weitere Investitionen zu tätigen, die es der Ilford erlauben würden, ihre neue Marktstrategie zu entwickeln. Ilford sitzt also auf einen Schlag auf dem Trockenen.

Wettlauf gegen die Zeit

Die Hiobsbotschaft ist erst seit einer Woche bekannt und hat eingeschlagen wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Ilford befindet sich seither in einem Wettlauf gegen die Zeit, um einen oder mehrere Investoren zu finden. «Wir befinden uns mit mehreren potenziellen Investoren aus Freiburg und dem Ausland im Gespräch», erklärt Willems.

Inzwischen hat Ilford die Behörden informiert, wie es das Gesetz im Fall der Überschuldung einer Firma fordert. Am Freitag und gestern wurden auch die 220 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Firma informiert. Dabei mussten die Angestellten bereits gewisse Formalitäten erledigen, die es erlauben, Ansprüche auf Leistungen der Arbeitslosenversicherung geltend zu machen. Wie Armand Jaquier, Regionalsekretär der Gewerkschaft Unia ausführt, ist die Lage katastrophal.

Das 1879 gegründete Unternehmen hat eine erfolgreiche Geschichte hinter sich. Erst um die Jahrtausendwende, beim Übergang von der analogen zur digitalen Technik, geriet das Unternehmen zunehmend in Schwierigkeiten. Noch im Jahr 2006 hatte das Unternehmen 400 Angestellte.

Laut einem Angestellten, der anonym bleiben will, hätte die Firma im vergangenen September ein wichtiges Projekt starten wollen, das schliesslich auf das nächste Jahr verschoben wurde. Dies habe den englischen Investor zum Ausstieg bewogen. Noch im Frühjahr hat Ilford die deutsche Firma Tecco gekauft. Nun steht die Befürchtung im Raum, Ilford wolle den Sitz in Marly schliessen und seine Tätigkeit nach Deutschland verlagern.

Dies stehe nicht auf der Tagesordnung, erklärt Ilford-CEO Willems. Die zwei Unternehmen hätten verschiedene Strukturen. Ilford sei stärker in Forschung und Produktion aktiv, während Tecco auf Endverarbeitung und Distribution ausgerichtet sei. «Die beiden Geschäftszweige müssen zusammenarbeiten», versichert Willems.

Auch die Volkswirtschaftsdirektion wurde über die Lage bei Ilford informiert. Staatsrat Beat Vonlanthen erklärte, die Verantwortlichen bei Ilford seien mit grossen strukturellen Herausforderungen konfrontiert gewesen. Das Unternehmen habe sich deshalb auf neue interessante Märkte ausrichten müssen. «Es ist ein wenig wie bei einem Start-up, die Startphase ist die schwierigste», führte Vonlanthen aus und versichert, der Staatsrat tue alles in seiner Macht stehende, um das Unternehmen zu unterstützen.

An die Adresse der Angestellten erklärt Vonlanthen, die Arbeitslosenversicherung werde für die Junilöhne eine Entschädigung ausrichten. Er hoffe, dies werde dem Unternehmen Luft verschaffen, um einen Investor zu finden. bearbeitet von hw/FN

 

«Wir haben aufgrund der Marklage ein Liquiditätsproblem und brauchen dringend Investitionen.»

Paul Willems

CEO Ilford

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