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Ilford möchte positive Schlagzeilen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Immer wieder machte das Unternehmen Ilford Imaging in Marly von sich reden, doch selten waren es erfreuliche Nachrichten. In den letzten Jahren wurden zahlreiche Stellen gestrichen, was die Zukunft des Betriebs bei Aussenstehenden bisweilen infrage stellen konnte. So kommt die Nachricht einer feiernden Ilford eher überraschend. Hat die Firma überhaupt Grund dazu?

Erfolgsrezept Innovation

«Auf jeden Fall», ist sich CEO Paul Willems sicher. «Vor 40 Jahren haben wir die Beschichtungsanlage in Betrieb genommen. Seither haben wir viele Investitionen getätigt und sind heute ein umweltfreundliches und energieeffizientes Unternehmen.» Willems, der vor gut einem Jahr zu Ilford gestossen ist, weiss um deren schwierige Vergangenheit: «Wir vergessen nicht, woher wir kommen. Doch wir schauen nach vorne.» Dass die Mitarbeiterzahl innerhalb weniger Jahre von über 400 auf 230 schrumpfte, führt er auf eine mangelhafte Geschäftspolitik der damaligen Eigentümer zurück. «Der japanische Konzern Oji Paper gab sich mit den bestehenden Kunden und Geschäften zufrieden. Dies führte zu rückläufigen Aufträgen. Wer auf dem Markt bestehen will, muss innovativ sein», begründet Willems.

Zukunft ohne Stellenabbau

Innovation ist einer der drei Schwerpunkte, die sich Ilford vor zwei Jahren auf die Fahne geschrieben hat, als die britische Investmentfirma Paradigm Global Partners das Unternehmen kaufte. Daneben stehen die Nähe zum Kunden sowie die Eroberung neuer Marktsegmente. «Diese Ziele können wir dank unserer Beschichtungsanlage T4 erreichen», zeigt sich Willems zuversichtlich. Der gebürtige Belgier erklärt: «Die T4 ist extrem präzise. Sie kann bis zu acht Schichten im selben Durchgang auftragen (siehe Kasten), was zwei bis vier Mal mehr ist, als bei herkömmlichen Anbietern.»

Neue Ausrichtung

Mit der Beschichtungsanlage T4 setzt Ilford hauptsächlich auf Produkte für Tintenstrahldrucker und passt sich somit der Digitalisierung der Fotoindustrie an. «Das eigentliche Fotopapier, unser ursprünglicher Schwerpunkt, macht heute nur noch vier Prozent vom Umsatz aus», sagt Willems.

Trotz dieser Anpassungen liegt der letzte Stellenabbau nur gerade ein Jahr zurück. Darauf angesprochen meint der CEO: «Im August 2011 haben wir uns für eine letzte Umstrukturierung entschlossen. Jetzt soll es nur noch Wachstum geben.» Mit Wachstum meine er jedoch nicht in erster Linie eine Expansion des Unternehmens, sondern dessen Rentabilität zu steigern. Und dies solle gemeinsam mit den jetzigen Mitarbeitern geschehen: «Ilford soll nicht mehr durch den Stellenabbau bekannt sein, sondern wieder positive Schlagzeilen schreiben.»

Über dem Infobrett der Beschichtungsanlage T4 wird Darwin mit grossen Lettern zitiert: «Weder die stärkste noch die intelligenteste Rasse überlebt, sondern jene, die sich am besten anpassen kann.» Daran sollen die Mitarbeiter erinnert werden. Mitarbeiter, die der Geschäftsleitung wichtig sind. Willems unterstreicht: «Wir feiern nicht nur das 40-jährige Bestehen der Beschichtungsanlage, sondern auch alle jetzigen und ehemaligen Mitarbeiter und deren Leistung, auf die wir stolz sind.»

Beschichtung: Massgeschneidert und aufwendig

Z weimal täglich fährt ein Lastwagen bei der Beschichtungsanlage T4 der Ilford in Marly vor, beladen mit je 10 Hektaren Papier oder Film. Sowohl das Papier wie auch die Filme (beispielsweise aus Polyester, PVC, Pet oder gar biologisch abbaubaren Materialen) sind auf Spulen aufgerollt und erhalten in einem komplexen Produktionsverfahren eine individuelle Beschichtung.

Pro Produktion können bis zu acht unterschiedliche Schichten aufgetragen werden. Deren Zusammensetzung hängt von der Verwendung des Endprodukts ab und erfordert somit ein massgeschneidertes Rezept. Nachdem Ilford dieses entwickelt hat, werden die Rohmaterialien zu den Giesslösungen verarbeitet, die unmittelbar aufeinanderfolgend auf die Papier- oder Filmunterlage gegossen werden. Diese beschichtete Unterlage gelangt durch einen Kühlungsraum in die Trocknungsanlage, wo sie auf einer Strecke von neun Etappen luftgetrocknet wird. Am Ende des Trocknungsprozesses werden die Unterlagen wieder auf Spulen aufgerollt, verpackt und schliesslich bis zur Lieferung gelagert. Während der ganzen Beschichtung finden mehrere Qualitätskontrollen statt, sowohl digitale wie auch manuelle. Dazu stehen der Ilford insgesamt 25 verschiedene Tests zur Verfügung.

Die Beschichtungsanlage ist von Montag bis Samstagmorgen in Betrieb und wird rund um die Uhr in drei verschiedenen Schichten von je zehn Personen betreut. jdb

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