Daniel Fontana druckst ein wenig herum. «Es ist für mich ein komischer Moment über die Kilbi zu sprechen.» Der Programmator des Bad Bonn in Düdingen ist nicht der Typ, der grosse Reden schwingt. «Ich lasse lieber die Musik für sich sprechen.» Mit Einlagen des Freiburger Musikers Toronaut und Videos der auftretenden Musiker hat das Bad Bonn gestern das Programm des Kilbi-Festivals bekannt gegeben.

Rockiger Freitag

Die Kilbi findet dieses Jahr über das Auffahrtswochenende statt, vom 29. bis zum 31. Mai. Insgesamt 47 Bands spielen auf drei Bühnen. Wie in den vergangenen Jahren setzt sich das Programm aus alternativer Rock- und Elektromusik zusammen. Sowohl nationale als auch internationale Künstler treten auf. «Viele Leute freuen sich auf den Freitag, unseren Rock-Abend», sagt Fontana. Die schottische Band Mogwai spielt an diesem Abend. Sie macht instrumentalen Rock mit variierenden Gitarrenklängen. Pond aus Australien erinnern an den Rock der 60er-Jahre und Nisennenmondai aus Japan spielen Techno mit Live-Instrumenten. Aus Freiburg treten Feldermelder, Toronaut und Hubeskyla auf. Skurriles aus dem Sensebezirk bietet das Duo Lee Schornoz & Michael Gorski.

Exotisches aus Übersee

Das Bad Bonn verzichtet bewusst auf allzu populäre Bands. «Wir wollen keine grossen Namen, die alles überstrahlen», sagt Fontana. Viele der auftretenden Künstler haben noch nie in der Gegend gespielt. Den Hauptact vom Samstag, Neutral Milk Hotel, fragte Fontana bereits vor fünf Jahren an. Sie sind eine der bedeutendsten Folk-Rock-Bands der vergangenen Jahre. Auch Elektronisches wartet an der Kilbi auf Entdeckung: «Skip and Die liessen letztes Jahr die Leute auf dem Dancefloor ausflippen. Das wollen wir mit Diamond Version wiederholen.» Die deutsche Gruppe spielt experimentellen Elektro auf treibenden Beats. Ebenfalls elektronische Musik gibt es vom Berner Dimlite. Zu ihm erzählt der Programmator folgende Anekdote: «Ich habe ihn einmal für einen Preis vorgeschlagen. Dimlite hat ihn aber abgelehnt, weil er fand, er habe ihn nicht verdient.»

 Mit Brasilien und Kolumbien sind zwei Länder vertreten, die noch nie an der Kilbi waren. Die kolumbianischen Meridian Brothers paaren Salsa-Rhytmen mit groovigen Melodien. Der Brasilianer Rodrigo Amarante spielt groovigen Bossa-Nova mit Gitarre, Bläsern und Perkussion.

Rasch ausverkauft

Als alternatives Festival gab es an der Kilbi öfters experimentelle Musik zu hören. Diesbezüglich bleibe die Kilbi ihrer Linie treu: «Wer Skurriles entdecken möchte, findet dies auch in diesem Jahr.» Jedoch hätten sich die Erwartungen des Publikums verändert. «Die Ansprüche der Besucher sind gestiegen. Auch beim lärmigen und verrückten Zeug.» Für Fontana steht bei der Erstellung des Programms die Qualität der Musik im Vordergrund. «Die Musik muss einfach gut sein. Die Leute sollen etwas haben für ihr Geld.» Das Bad Bonn will die Grösse des Festivals beibehalten. «Die Kilbi ist beliebt, weil sie nicht zu gross ist», sagt Daniel Fontana. «Es ist ein Festival im kleinen Rahmen, aber kein Dorffest.» Besucher aus der ganzen Schweiz reisen für die Kilbi nach Düdingen. Dies wirkt sich auf die Nachfrage aus: Auch dieses Jahr rechnen die Veranstalter damit, dass die Tickets rasch ausverkauft sein werden. Zumindest die Festivalpässe waren gestern bereits nach kurzer Zeit vergriffen.