Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Imkern gegen Burn-out: «Die Menschen sollen nicht ins Leere hinein arbeiten»

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Das Unternehmen «Le goût du miel» aus Courtaman arbeitet mit Menschen, die aus unterschiedlichsten Gründen aus der Arbeitswelt ausgeschieden sind. Arbeit und Betreuung in der Imkerei helfen ihnen, den Weg zurück ins Berufsleben zu finden.

Körperliche Beschwerden, Unfall, Burn-out. Die Gründe, weshalb jemand seinen Beruf für eine Weile oder gar definitiv aufgeben muss, sind vielfältig. Trotzdem werden alle Betroffenen mit den fast identischen Schwierigkeiten konfrontiert, haben soziale und berufliche Probleme, erzählen eine ähnliche Geschichte. Das Ziel der Firma «Le goût du miel» ist es, diesen Menschen zu helfen, sich wieder in die Arbeitswelt einzugliedern. Gegründet wurde das Unternehmen im November 2020 von Boris Geiser und Erwin Fuhrer.

Boris Geiser ist Sozialpädagoge und hat acht Jahre lang bei der spezialisierten Berufsausbildungsstätte Prof-in gearbeitet. Zusammen mit Erwin Fuhrer, dem passionierten Imker und ehemaligen Syndic von Courtepin, leitet er das junge Unternehmen. «Erwin Fuhrer ist der Bienenspezialist», erklärt Boris Geiser, während er einen pädagogischen Bienenkasten mit Plexiglasfenster öffnet und die fleissigen Carnica-Bienen beobachtet. «Am Freitagnachmittag gibt er mir jeweils sein Wissen weiter und weiht mich in die Geheimnisse der Bienenzucht ein.»

Der Co-Direktor Boris Geiser umringt von Bienenkästen. 
Charles Ellena

Wertschätzung durch sinnstiftende Arbeit

Zehn Menschen werden aktuell von Boris Geiser und Erwin Fuhrer betreut. «Sie kommen aus ganz verschiedenen Berufen und bringen unterschiedliche Kompetenzen mit», führt Geiser aus. Bei Le goût du miel kommen sie mit einer Vielfalt an Tätigkeiten in Kontakt und können auch mitbestimmen, woran sie arbeiten möchten.

Tatsächlich fallen im Unternehmen unterschiedliche Arbeiten an: Nebst der Imkerei und Betreuung der 160 Bienenvölker werden auch Waben und Bienenkästen gebaut oder Seifen und Kerzen hergestellt. Und schliesslich werden der Honig und die anderen Waren etikettiert und verkauft, zum Beispiel am Wochenmarkt von Bulle. «Alles, was wir herstellen, wird gebraucht und vermarktet», erklärt Boris Geiser den Vorteil seines Modells. «Die Menschen arbeiten bei uns nicht ins Leere hinein, ihre Arbeit macht Sinn.»

Langsamer Aufbau

Als externer Partner der Invalidenversicherung (IV) ist Le goût du miel in stetem Austausch mit der Einrichtung. «Die Betreuung durch uns dauert bis zu einem Jahr», führt der Sozialpädagoge aus. 

Unser Ziel ist die Wiedereingliederung der Menschen in die Arbeitswelt, und zwar möglichst im angestammten Beruf.

Boris Geiser
Co-Direktor

Sei dies nicht möglich, so werde nach anderen Möglichkeiten gesucht.

In der ersten Zeit arbeiten die betreuten Personen zwei Stunden täglich, und dies an vier Tagen pro Woche. «Anfangs geht es noch nicht um die Wiedereingliederung», so Geiser. «Wir arbeiten am Selbstvertrauen und der Wertschätzung der Leute.» Viele müssten sich auch zuerst an die Gruppe gewöhnen. «Wir haben aber grosses Glück, denn alle helfen und respektieren sich gegenseitig.»

Mit der Zeit werde das Arbeitspensum immer mehr gesteigert bis hin auf einen Beschäftigungsgrad von zwischen 80 und 100 Prozent. «Dann geht es darum, die Leute wieder in die Arbeitswelt einzugliedern.» In der Gruppe herrscht dadurch ein stetes Kommen und Gehen. In der kurzen Zeit seit der Gründung der Firma konnte Le goût du miel bereits zwei Personen wieder ins Berufsleben zurückschicken.

Betreuung nach Mass rund um eine Tasse Kaffee

Im Atelier von Le goût du miel hängt eine grosse weisse Tafel mit einer Wochenübersicht. Dort sind verschiedenste Arbeiten eingetragen: Rasen mähen, Seifen herstellen, Tisch bauen. «Wir legen fest, was für Arbeiten anfallen und wer was machen möchte», erklärt Boris Geiser und sagt weiter:

Wir befehlen niemandem etwas, sondern diskutieren zusammen.

Die Organisation sei aber nicht so einfach, weil gerade am Morgen nicht alle gleichzeitig anfingen. Flexibilität ist also gefragt. Die beiden Co-Direktoren möchten auf alle eingehen können und die Menschen auch bei persönlichen Projekten unterstützen.

So hilft das ganze Team diese Woche einem Mitglied bei Umbau- und Ausräumarbeiten zu Hause, oder es wird ein Tisch gezimmert, weil sich das jemand wünscht. «Ich nehme mir für jeden Zeit, setze mich mit der Person hin, um einen Kaffee mit ihr zu trinken und zu reden», meint Geiser und lacht. «Ich trinke also wirklich sehr viel Kaffee.»

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema