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Immer hart am Wind

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Freestyle-Surfen heisst auch «sliden». Dabei wird mit Drehungen über das Wasser geglitten.Bild zvg

Freestyle: Mit «Powermoves» dem flachen Wasser entspringen

Seit einigen Jahren bestreitet der Freiburger Loick Spicher die Freestyle-Disziplin im Windsurfen. Zwei Arten von Tricks sind bekannt: Bei den Slide-Tricks geht es darum, möglichst viele Rotationen zu gleiten («sliden»). Die zweite Art sind die sogenannten «Powermoves». «Ziel ist es, dank dem Wind und ohne richtige Wellen abzuspicken und in der Luft zu rotieren», so Spicher. Diese «Powermoves» bestimmen die moderne Freestyle-Disziplin.

Rasante Entwicklung

«Der Sport hat in den vergangenen fünf Jahren einen Wandel durchgemacht. Tricks von damals werden heute fast nicht mehr bewertet», erklärt Spicher. Deshalb sei es unabdingbar, dass man ständig am Ball bleibe. «Die weltbesten Surfer trumpfen beinahe monatlich mit neuen Tricks auf. Diese entstehen meist aus Versehen, wenn der Wind aus einfachen Manövern etwas Neues entstehen lässt.» Deshalb entwickelt sich das Windsurfen durch den Freestyle. Manöver, die früher nur wenige Surfer beherrschten, gehören so kurze Zeit später zum Standardrepertoire der Freestyler.

Die Wettkämpfe bestehen aus den «Heats», bestimmten Zeiträumen, in denen Kampfrichter die besten Aktionen auf dem Wasser bewerten. Dabei treten in der Regel zwei bis vier Fahrer im K.o.-System gegeneinander an. Im Worldcup sind jeweils 30 bis 40 Surfer an einem Contest am Start.fs

Immer hart am Wind

Autor: Frank stettler

Am 22. Juli wird Loick Spicher in Fuerteventura erstmals an einem Wettkampf der Worldcup-Serie teilnehmen. Beworben hat er sich – per Video. «Die Surfer-Szene ist klein und es gibt keine nationalen Kader», so der junge Freiburger. «Deshalb kriegt man grundsätzlich seine Chance. Voraussetzung ist natürlich, dass man es auch wirklich will, hart trainiert und natürlich ein gewisses Level vorweisen kann.»

Der beste Junior

Dass Loick Spicher über das nötige Talent verfügt, hat er bereits bewiesen. In den Jahren 2008 und 2009 gewann er den Contest vom JP-Australia/Neilpryde Young Guns Camp in Prasonisi (Griechenland). «In diesem Lager, welches von Profis geleitet wird, erhält man viele Tipps, wie man sich verbessern kann. Die beiden Siege haben mich gepusht, noch mehr in den Sport zu investieren. Ich habe Kondition trainiert, ging weniger in den Ausgang und war so oft es ging auf dem See.» Selbst im Winter bei Minustemperaturen stand Spicher auf dem Brett.

Der Traum, ein Surf-Profi zu werden, konkretisierte sich. «Ich trug den Gedanken schon lange in mir. Aber als Schweizer war es für mich nicht einfach, diesen Traum aufrechtzuerhalten. Dies, weil ich zuvor nur im Sommer wirklich intensiv surfen konnte. Aber der erste Erfolg im Young Guns Camp war die grösste Motivation für mich, ein Profi zu werden.»

Brasilien und Antillen

Mit seinen 19 Jahren ist es für Loick Spicher aber noch zu früh, bereits jetzt voll auf die Karte Surfen zu setzen. «Zunächst will ich die Matura abschliessen.» Im Herbst beginnt er das dritte Jahr. Gespräche mit der Schulleitung laufen, damit der Gymnasiast Sport und Schule vereinen kann. «Danach will ich für eine gewisse Zeit 100 Prozent in den Sport investieren.» Einen Vorgeschmack darauf lieferte ihm das vergangene Jahr. Loick Spicher liess ein Schuljahr aus. «Zusammen mit meinen Eltern traf ich die Entscheidung, mich während einem Jahr auf das Windsurfen zu konzentrieren. Zudem wollte ich meine Sprachkentnisse vertiefen.»

Zwei Monate arbeitete Spicher im Baugewerbe, um seine Flüge zu finanzieren. Ein Zustupf, der neben der Unterstützung des Kantons sowie der Eltern nötig war. Der Weg führte Spicher schliesslich nach Jericoacoara, einem kleinen Dorf im Norden Brasiliens. Die drei Monate sollten eine lehrreiche Zeit für den Freiburger werden – sowohl sportlich als auch menschlich. «Die Kids dort trainieren sehr hart. Und obwohl sie sich das Material teilen müssen, gab es nie Streit. Stets waren sie korrekt gegenüber den anderen.» Nach einem kurzen Abstecher im Januar in die Heimat ging es für weitere drei Monate nach Bonaire. Die kleine Karibik-Insel, die zu den Antillen gehört, ist ein Eldorado für Surfer.

Mit Leidenschaft

Anfang Juni startete Loick Spicher im griechischen Lefkada beim ersten Anlass der European Freesytle Pro Tour (Rang 17) der Saison. Beim folgenden Event auf Sardinien herrschte Flaute. Als Ersatz wurde ein Tow-in-Wettkampf durchgeführt. Dabei werden die Surfer von einem Boot gezogen, um anschliessend einen Sprung zu zeigen. Spicher verpasste dabei einen Platz in den Top 8.

Der Motivation tut dies keinen Abbruch. Umso mehr, weil Spichers erster Auftritt im Worldcup vor der Tür steht. «Surfen ist mein Leben. Es gibt nichts Schöneres, als auf dem Wasser zu sein. Sonne, Meer, Freunde – mehr braucht es nicht. Und ich habe das Gefühl, dass ich in den nächsten drei Jahren den Anschluss an die Spitze schaffen kann.»

Eine ziemlich untergeordnete Rolle spielt im Surfsport das Geld. «Reich kann man mit dem Windsurfen nicht werden. Vielmehr zählt, das Maximum aus seinen Möglichkeiten herauszuholen, Freude zu haben. Der Lifestyle ist einfach toll», sagt Loick Spicher mit leuchtenden Augen.

Die wichtigste Voraussetzung, um es in einer Sportart bis ganz nach vorne zu schaffen, bringt der Youngster auf alle Fälle mit – die Leidenschaft.

Loick Spicher macht einen «Powermove» – trotz niedrigem Wellengang werden dabei hohe Sprünge mit Rotationen erzielt.Bild zvg

Zur Person

Seit 14 Jahren auf dem Surfboard

Der 19-jährige Loick Spicher aus Freiburg stand mit fünf Jahren zum ersten Mal auf einem Surfbrett. Animiert durch seine Eltern, insbesondere von Vater Lukas Spicher (einem der Snowboard-Pioniere des Landes), wurde der Schüler des Kollegiums St. Michael schnell vom Surf-Virus befallen. Loick Spicher ist überhaupt ein Anhänger der «Brett»-Sportarten, fährt auch Snowboard und Skateboard. Der Sport war im Leben des Freiburgers schon immer zentraler Bestandteil. So versuchte er sich auch im Eishockey und im Turnen, und noch heute ist er ein begeisterter Basketballer. Bereits während oder nach seiner möglichen Profi-Karriere will Loick Spicher Sport und/oder Marketing studieren. fs

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