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Immer noch ein Tabu

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Immer noch ein Tabu

Alkoholabhängigkeit am Arbeitsplatz

Oft trinken Alkoholabhängige jahrelang an ihrer Arbeitsstelle, ohne dass es jemand wagt, sie auf das Problem anzusprechen. Alkohol am Arbeitsplatz ist das Thema am Schweizerischen Solidaritätstag für Menschen mit Alkoholproblemen.

Durchschnittlich hat einer von zwanzig Mitarbeitenden in jedem Unternehmen ein Alkoholproblem. Alkoholabhängigkeit ist gefährlich, und auch sporadischer Konsum kann es werden. Denn Alkohol verdreifacht die Unfallgefahr. Jede fünfte Person, die wegen eines Arbeitsunfalls auf die Notfallstation eingeliefert wird, ist alkoholisiert.

Bald ein Teufelskreis

Alkoholabhängigkeit hat viele Ursachen: Probleme in der Beziehung oder der Familie, Überforderung im Beruf, Ängste und Stress lassen manche Menschen zum Alkohol greifen. Was zunächst als erfolgreiche Bewältigungsstrategie empfunden wird, da der Alkohol entspannt und Ängste dämpfen kann, entwickelt sich schon bald zum Teufelskreis: Können die Betroffenen ihre Schwierigkeiten nicht bewältigen, so benötigen sie mit der Zeit immer mehr Alkohol, um den gewünschten positiven Effekt zu erreichen. Wer schon am Morgen das erste Glas Wein trinken muss, um eine ruhige Hand zu haben, hat das Stadium der Abhängigkeit erreicht.

Ein heisses Eisen

Wenn man vermutet, dass ein Arbeitskollege oder eine Arbeitskollegin ein Alkoholproblem hat, so ist es nicht leicht, diese Person darauf anzusprechen. Man möchte helfen, den Betreffenden aber nicht blossstellen, und ärgert sich vielleicht auch über dessen abnehmende Arbeitsleistung.

Die Betroffenen selbst wissen, dass sie ihre Gesundheit, ihr soziales Netz und ihre Arbeitsstelle aufs Spiel setzen. Dennoch finden sie allein oft keinen Ausweg. Und der Arbeitgeber ist nicht nur gesetzlich dazu verpflichtet, seine Arbeitnehmenden vor den Folgen eines Alkoholmissbrauchs zu schützen, er sollte auch wissen, dass die Unfallgefahr schon bei geringen Alkoholmengen zu- und die Leistung um rund einen Viertel abnimmt.

Es ist also im Interesse aller, etwas gegen Alkoholprobleme im Betrieb zu unternehmen. Doch wie wird das heisse Eisen am besten angefasst?

Darüber reden

Der Betrieb sollte dem Betroffenen die Chance geben, die Alkoholsucht zu bewältigen. Ein vertrauensvolles Gespräch, in dem der Vorgesetzte dem Betroffenen seine Beobachtungen und Bedenken mitteilt und sich nach dessen Befinden erkundigt, ist ein erster Schritt. Zeigt sich, dass der Betroffene eine Alkoholabhängigkeit entwickelt hat, sollte die Hilfe von Fachleuten aus dem Suchtbereich beigezogen werden.

In der Schweiz gibt es viele stationäre und ambulante Therapieangebote sowie spezielle Kurzzeitprogramme. Wenn die alkoholabhängige Person weiss, dass ihre Arbeitsstelle auf dem Spiel steht, dass der Arbeitgeber sie aber beim Ausstieg aus der Sucht unterstützt, kann das eine grosse Motivation sein.

Mitverantwortung

Der Betrieb trägt auch eine Mitverantwortung, da nicht selten der Arbeitsplatz selbst Strukturen schafft, die zum Alkoholmissbrauch verleiten. Sich dem Problem «Alkohol am Arbeitsplatz» zu stellen, bedeutet auch, die eigene Betriebskultur und das Arbeitsklima kritisch unter die Lupe zu nehmen. Was für ein Umgang mit Alkohol herrscht in unserem Betrieb? Wollen wir in unserer Betriebskantine Alkohol ausschenken? Gehört Alkohol beim Mittagessen im Restaurant, bei Betriebsfesten und Apéros ganz selbstverständlich dazu?

Alkoholprävention im Betrieb heisst, diese Fragen kritisch zu überdenken und dann klare Regeln aufzustellen. Ein heikles Unterfangen, geht es hier doch darum, oft fest verankerte Gewohnheiten und einen selbstverständlichen Umgang mit dem Kulturgut Alkohol zu hinterfragen.

Der Schweizerische Solidaritätstag für Menschen mit Alkoholproblemen am 13. November bietet die Gelegenheit, sich mit dem Thema Alkoholprävention im Betrieb auseinander zu setzen. Zahlreiche Fachstellen der Schweiz machen an diesem Tag mit Aktionen auf das Tabuthema aufmerksam (siehe Kasten).

Weitere Infos: www.solidaritaetstag.ch.
«Alkoholprobleme»:
Vortrag in Düdingen

Im Rahmen des 7. Schweizerischen Solidaritätstags für Menschen mit Alkoholproblemen findet zum Thema «Alkoholabhängigkeit am Arbeitsplatz» in Düdingen ein Vortrag statt. Richard Müller, Direktor der Schweizerischen Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme, spricht zum Thema «Alkoholprobleme – als Firma das Tabu brechen» am kommenden Dienstag, 18. November, um 17 Uhr im Bahnhofbuffet Düdingen. Vorgesehen ist nach dem Vortrag eine Diskussion mit anschliessendem Apéro.

Der gleiche Vortrag wird am 12. November um 17 Uhr für Französischsprachige im Pflegeheim Les Martinets in Villars-sur-Glâne gehalten. Referent ist dort Michel Graf, Direktor des Schweizerischen Instituts für Alkoholprävention. FN/Comm.

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