Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

«Immer» und «nie» nicht verwenden

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Immer» und «nie» nicht verwenden

Tipps zum Zusammenleben mit Pubertierenden

K ommen die Kinder in die Pubertät, beginnt auch für die Eltern eine schwierige Phase. Kinder und Jugendpsychologin (FSP) Lucia Aebischer gab Tipps, wie man versuchen kann, das Zusammenleben mit Jugendlichen zu erleichtern.

Von MATTHIAS FASEL

Wenn der eigene Sprössling in der Übergangsphase vom Kind zum Erwachsenen ist, bringt er die Eltern oftmals an den Rand der Verzweiflung. 63 Frauen und 8 Männer folgten am Mittwoch der Einladung des Elternvereins Plaffeien und liessen sich zwei Stunden lang von Lucia Aebischer beraten, wie man solche Situationen vermeiden kann, bzw. wie man mit ihnen umgeht. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit gab die ehemalige Schulpsychologin den Eltern zehn goldene Regeln mit auf den Lebensweg.

Wenige, aber klare Regeln

Den Pubertierenden in Diskussionen aufmerksam zuhören und ihrer Argumentation versuchen zu folgen. Dies ist laut der Referentin Grundlage eines erfolgreichen Zusammenlebens. So sollte man als Eltern darauf achten, dass man bei Vorwürfen nicht die Wörter «immer» oder «nie» in den Mund nimmt, sondern immer auf die Situation eingeht.

Ganz wichtig sei, dass man klare Regeln aufstellt und den Kindern damit Grenzen setzt. Aebischer ist der Meinung, dass es am besten ist, wenige, aber dafür klare Regeln aufzustellen. Dabei sei es sinnvoll, wenn man diese mit den Jugendlichen gemeinsam aushandelt. Das Ganze sei ein Prozess des Gebens und Nehmens. Wenn die Regeln dann erst einmal aufgestellt sind, müssten sie konsequent durchgesetzt werden. «Es ist entscheidend, dass man sich an die eigenen Versprechen hält und vom Jugendlichen Verbindlichkeiten einfordert.»

Die Folgen nicht ersparen

Wenn sich die Kinder nicht an die Regeln halten, müsse man daraus Konsequenzen ziehen. «Die Strafe muss aber so gewählt werden, dass man sie als Eltern aushält.» Es mache keinen Sinn, dem Kind ein Ausgangsverbot von einem Monat zu verhängen, wenn man dann nach zwei Wochen Streit nachgibt und das Verbot aufhebt. So lerne das Kind, dass es sich durchsetzt, wenn es nur genug Ausdauer im Streiten hat. Es werde in der Folge beim nächsten Mal nur noch mehr streiten. Verheerend könne auch sein, die Kinder von der sinnvollen Bestrafung anderer zu verschonen, also zum Beispiel von einer Strafe des Lehrers.

Weiter sollte man während eines Streits den Jugendlichen keine negativen globalen Charakterzüge zuschreiben. Wenn man seinem Kind sage: «Du bist halt einfach faul», werde es sich nicht anstrengen, dies zu ändern, da es ja gar nichts dagegen tun könne.

Eltern sind keine Kumpel

Gemäss Aebischer ist eine Tendenz zu beobachten, dass immer mehr Eltern zugleich noch der beste Freund oder die beste Freundin des Kindes sein wollen. Dies zu versuchen sei aber pädagogisch nicht empfehlenswert. «Wenn eine Mutter dieselben Kleider anzieht oder genau gleich redet wie die Tochter, dann kann sich diese gar nicht von ihr abgrenzen.» Genau diese Abgrenzung sei aber in der Pubertät wichtig, um eine eigene Identität zu entwickeln.

Die beiden letzten Punkte würden dann eher dem Schutz des elterlichen Nervenkostüms dienen. Als Eltern sollte man sich gelegentlich auch eine Verschnaufpause gönnen. Und wenn vieles andere nichts mehr nütze, helfe manchmal ein bisschen Humor weiter.

Störungen

In einem zweiten Teil referierte Aebischer über die verschiedenen Störungen, die während der Pubertät auftreten können. Zu den häufigsten gehören Essstörungen, Depressionen, aggressives Verhalten oder Suchtverhalten. Sie machte darauf aufmerksam, dass man diese Probleme nie auf die leichte Schulter nehmen dürfe und am besten die Unterstützung von Experten anfordere.

Meistgelesen

Mehr zum Thema