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Immerhin finanziell erfolgreich

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: MAtthias Fasel

Sammelaktionen und defizitäre Jahresabschlüsse gehören im Schweizer Profisport fast schon zur Tagesordnung. Die Zeiten, in denen dies für Gottéron mehr als für alle anderen Schweizer Eishockeyclubs galt, sind vorbei. Die Freiburger sind finanziell kerngesund. Direktor Raphaël Berger präsentierte gestern an der Generalversammlung in Grangeneuve eine Jahresrechnung, die bei einem Aufwand von knapp 12,5 Millionen Franken mit einen Gewinn von 456 Franken schliesst.

Da sich der Cashflow auf 845000 Franken beläuft, konnten zudem die Spielerlizenzen um 450000 und die Anlagen um 320000 Franken abgewertet werden. «Mit Blick auf die Schweizer Sportlandschaft ist unser Ergebnis fast schon ein kleiner Exploit», sagte Präsident und Ex-Banker Laurent Haymoz.

Deutlich mehr Werbe- und Matcheinnahmen

Die Hauptgründe für das gute Ergebnis sind die deutlich gestiegenen Matcheinnahmen sowie die zusätzlichen Einnahmen im Bereich Marketing. Dass die Matcheinnahmen von knapp 4,3 auf gut 5,2 Millionen Franken gestiegen sind, hat in erster Linie damit zu tun, dass die Preise für die Abonnemente auf die letzte Saison hin markant erhöht worden waren. «Aber auch die zusätzlichen Sitzplätze und das Länderspiel Schweiz gegen Russland haben dazu beigetragen», so Berger. Eines ist klar: Mit dem jetzigen Stadion ist mit diesen Matcheinnahmen der Plafond so gut wie erreicht.

Potenzial sieht Berger indes weiterhin im Bereich Marketing. Dies, obwohl die Werbeeinnahmen in der vergangenen Saison bereits um über 800000 Franken auf 6,3 Millionen gestiegen sind. «Es wird in dieser Hinsicht noch neue Produkte geben. Und ausserhalb des Stadions sind noch Möglichkeiten zum Ausbau in diesem Bereich vorhanden.»

Definitiv noch Potenzial vorhanden ist im Bereich Merchandising, seit jeher ein Sorgenkind des Clubs. In diesem Bereich sind die Einnahmen letztes Jahr um über 50000 auf 486000 Franken gesunken. Auch für Berger ist dies die einzige kleine Enttäuschung auf der Einnahmeseite. «Es ist eines unserer Ziele uns in diesem Bereich zu verbessern, weil da sicher noch ein grosses Potenzial vorhanden ist. Aber der Verkauf von Fanartikeln ist natürlich stark abhängig von den Resultaten der Mannschaft. Die besten Verkaufsmonate sind November, Dezember und Januar. Und in dieser Zeit hat das Team schlecht gespielt.»

Rasante Entwicklung

Ein Blick auf die Zahlen der vergangenen Jahre zeigt, wie positiv, aber auch rasant sich Gottéron finanziell entwickelt hat. Seit der Sanierung 2007 ist das Jahresbudget um über vier Millionen Franken und damit um rund 50 Prozent gestiegen. In derselben Zeit konnten der Betrag für die Spielerlizenzen in der Bilanz von 2,5 auf 1,3 Millionen und die Bankverschuldung von 2,7 auf 2 Millionen reduziert werden. Heute betragen die Eigenmittel 44 Prozent der Bilanzsumme. «Das zeigt, dass wir finanziell sehr gut dastehen», so Haymoz.

Auf die kommende Saison hin wird das Budget wiederum gut zwölf Millionen Franken betragen. «Und ich kann bereits jetzt sagen, dass wir nächstes Jahr wieder ein positives Jahresergebnis präsentieren werden», sagte Haymoz.

Abo-Verkauf läuft gut

Die Zuversicht bei den Verantwortlichen rührt auch daher, dass es in Sachen Abonnementen-Verkauf «gut aussieht», wie Berger sagt. «Noch haben zwar nicht alle Fans die schlechte Saison verdaut. Doch zum Glück haben wir für die kommende Saison eine sehr schlagkräftige Equipe zusammen.» Oder wie es Laurent Haymoz ausdrückt: «Fans und Sponsoren wissen, dass der Sport mitunter unberechenbar ist. Eine schlechte Saison vergessen und verzeihen sie. Eine zweite vielleicht nicht mehr.» Es wird also höchste Zeit, dass sich zu den finanziell erfolgreichen Ergebnissen bald wieder sportliche Erfolge gesellen…

Wahlen: Daniel Waeber im Verwaltungsrat

Gottéron hat gestern zwei neue Verwaltungsratsmitglieder gewählt. Dies in der Absicht, die strategische Rolle des Gremiums zu stärken. Nebst Pierre-Yves Pittet ist dabei auch der Plasselber Daniel Waeber neu in den Verwaltungsrat gewählt worden. Der Senseoberländer kennt sich im regionalen Eishockey bestens aus. Bis anhin war Waeber Präsident der Organisation SenSee-Future. Da der Sensler Norbert Mauron Ende des letzten Jahres zurückgetreten war, zählt der Verwaltungsrat damit nun sieben Mitglieder.

Ab 2012 mit Generaldirektor

Während also die strategische Position gestärkt wird, soll sich der Verwaltungsrat aus dem operativen Geschäft bald ganz verabschieden. Ab dem 1. Mai 2012 will der Club für den operativen Bereich einen Generaldirektor engagieren.fm

Entlassung: Noch keine Einigung mit Pelletier

Die schlechten Ergebnisse der vergangenen Saison hatten bei Gottéron anfangs Februar zur Entlassung von Trainer Serge Pelletier geführt. Da der Francokanadier jedoch einen Vertrag bis Ende der Saison 2011/12 hatte, steht er immer noch auf der Lohnliste Gottérons. «Wir haben keine Abfindung vereinbart. Wir zahlen ihm einfach jeden Monat sein Gehalt», sagt Direktor Raphaël Berger.

Und solange Serge Pelletier keinen neuen Trainerjob annimmt, wird sich daran auch nichts ändern. «Erst dann könnten wir über eine Abfindung diskutieren, weil er ja ohne Vertragsauflösung keinen neuen Job annehmen könnte.» Berger hofft, dass das bald der Fall sein wird. «Schliesslich kann es ja auch nicht in seinem Interesse sein, zu lange weg vom Fenster zu sein.» fm

Stadion: Kein Neubau, sondern Sanierung und Ausbau des St. Leonhards

Ein Thema, das Freiburg-Gottéron in den nächsten Monaten und Jahren stark beschäftigen wird, ist die Neugestaltung des in die Jahre gekommenen Stadions. Mitte Mai hatte eine Gruppe der zuständigen Instanz der Nationalliga in Begleitung einer Delegation der Stadt Freiburg die Anlage besichtigt. Der Tenor schien bei allen Beteiligten derselbe zu sein. «Das Stadion entspricht nicht mehr den Normen der Liga in Bezug auf die Sicherheit und die sanitären Einrichtungen, und auch nicht mehr denjenigen der SRG hinsichtlich der Fernsehübertragung», so Gottéron-Präsident Laurent Haymoz. «Es ist deshalb absolut notwendig, dass möglichst rasch ein Projekt für die Sanierung des Stadions verabschiedet wird. Davon hängt das Überleben des Clubs ab. Wir können nicht mehr drei bis vier Jahre warten, denn sonst ist es zu spät. Die Nationalliga hat uns das klar gemacht. Sie wird das nicht lange akzeptieren.» Es ist also damit zu rechnen, dass der Club den Druck auf die Behörden und Politiker in den kommenden Wochen und Monaten erhöhen wird. Dies umso mehr, als dass das Jahr 2011 als Wahljahr die idealen Rahmenbedingungen dafür bietet.

«Gespräche stark intensiviert»

Sowohl Haymoz als auch Direktor Raphaël Berger sagen, dass die Tendenz ganz klar in Richtung Sanierung des bestehenden Stadions geht. «Ein Neubau wäre zu teuer», sagt Berger. «Eine Sanierung ist für alle Beteiligten das Beste», sagt Haymoz. Alle Beteiligten, das heisst in diesem Falle die Stadt, der Kanton, der Club und die privaten Investoren, die gemeinsam die Kosten für den Umbau übernehmen werden müssen. «Vor zwei, drei Monaten sind die Gespräche stark intensiviert worden. Am Montag war sogar eine Delegation in Rapperswil und Kloten um zu schauen, wie diese Clubs ihr Stadion saniert haben», sagt Haymoz. Er sei deshalb guten Mutes, dass bald Konkretes präsentiert werden könne. Die Gruppe «Sportstätte St. Leonhard» unter der Führung des ehemaligen Gottéron-Präsidenten Daniel Baudin arbeite aktiv auf dieses Ziel hin.

Laurent Haymoz schwebt ein Stadion mit einer Kapazität von 9000 Zuschauern vor, davon rund 6000 Sitzplätze. «Momentan ist bei uns das Verhältnis zwischen Stehplätzen und Sitzplätzen aus finanzieller Sicht alles andere als ideal. Durch die vielen Stehplätze gehen uns im Vergleich zu den anderen Schweizer Clubs sehr viele Einnahmen verloren.» fm

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