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«In meinem Herzen bin ich ganz Pädagogin»

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Christa Aebischer-Piller hat die Schullandschaft im Kanton Freiburg nachhaltig mitgeprägt. Nach insgesamt 28 Dienstjahren, elf davon als Schulinspektorin, ist sie nun in den Ruhestand getreten.

«Ich habe ein Flair für Sprachen und Kulturen», sagt Christa Aebischer-Piller. Aufgewachsen im Schönberg wurde sie schon als Kind geprägt von verschiedenen Sprachen und unterschiedlichen Dialekten. Der Vater Freiburger, die Mutter Oberwalliserin – schon im Elternhaus kamen zwei Kulturen zusammen. «Bei uns zu Hause wurde gleichzeitig Sensler Dialekt und Walliserdeutsch gesprochen. Draussen mit den anderen Kindern redete ich meist französisch», erzählt Aebischer-Piller, die je nach Gegenüber ihren Dialekt anpassen kann. Mit ihren Geschwistern spricht sie heute noch im Walliser Dialekt mit Leuker Färbung.

Alle Altersstufen unterrichtet

Heute ist Mehrsprachigkeit aber keine Ausnahme, sondern vielerorts die Regel. «Zwei Drittel aller Kinder weltweit wachsen zwei- oder mehrsprachig auf», sagt Aebischer-Piller. Die Sprache ist bekanntlich der Zugang zur Welt. Über die Sprache werden Kulturtechniken wie Lesen und Schreiben vermittelt. Eine besondere Rolle nimmt dabei die Schule ein, womit wir bei einem wichtigen Bereich im Leben von Aebischer-Piller angekommen sind: «In meinem Herzen bin ich ganz Pädagogin», betont die 60-Jährige.

Nach ihrer Ausbildung unterrichtete Aebischer-Piller während elf Jahren als Primar- und Kleinklassenlehrerin auf verschiedenen Schulstufen in Plaffeien und an der Schönberg-Schule der Stadt Freiburg. 2010 ernannte sie der Staatsrat zur Schulinspektorin für die Stufen Kindergarten und Primarschule im Kreis 9. Daneben war sie weiter als Schulleiterin der Schönberg-Schule und der Au-Schule verantwortlich. Neben ihrer Funktion als Schulinspektorin arbeitete sie ab 2011 als Pädagogische Mitarbeiterin und war zuständig für den Bereich Sprachenförderung beim Amt für den deutschsprachigen obligatorischen Unterricht. «Ich hatte das Glück, dass ich alle Altersstufen unterrichten und alle Funktionen kennenlernen durfte.»

Sie erhielt Einsicht in die verschiedensten Bereiche und war mit den unterschiedlichsten Schwierigkeiten konfrontiert. «Ich rede nicht gern von Problemen, sondern von Herausforderungen», sagt die Pädagogin. Eine Herausforderung ist sicherlich der Unterricht von Kindern aus anderen Kulturkreisen. Im Schönberg hat es Kinder aus 23 Nationen. Jedes vierte Kind in einer Klasse stammt aus einem anderen Sprachkreis. «Es ist eine wichtige Aufgabe der Schule, diese Kinder zu integrieren», unterstreicht Aebischer-Piller und fügt an: «Wie kann ich ein Kind fördern, das aus weniger privilegierten, bildungsfernen Verhältnissen kommt – eine faszinierende Aufgabe.»

Förderung des Immersionsunterrichts

Aebischer-Piller übernahm auch die Verantwortung für diverse wichtige Dossiers wie beispielsweise die Förderung des Sprachenlernens und den Immersionsunterricht. Beim Immersionsunterricht werden einige Fächer in einer anderen Sprache unterrichtet. Inzwischen machen verschiedene Primarschulen und OS-Zentren im Kanton Freiburg mit. Zudem werden seit diesem Schuljahr in der Vignettaz-Schule zwei bilinguale Kindergartenklassen geführt.

«Freiburg ist ein Kanton, der die Chance der zwei Sprachen hat und damit über Möglichkeiten verfügt, den Röstigraben zu überbrücken», so Aebischer-Piller. Ein Beispiel sei das Schulwesen selbst. Früher herrschten zwei Sprachen, zwei Kulturen, zwei Identitäten vor. Beide Seiten mussten aufeinander zugehen: «Man muss bereit sein, in die andere Kultur, in die andere Identität einzutauchen. In den vergangenen zehn Jahren konnten wir erfolgreich Brücken schlagen. Die Zusammenarbeit wurde intensiviert.»

Wenig männliche Lehrpersonen

Ein Problem sind die fehlenden Lehrpersonen auf Primarstufe. Sogar Pensionierte und Leute, die noch in der Ausbildung sind, mussten einspringen. Besonders prekär ist der Mangel an männlichen Lehrkräften: Es gibt Kindergärten und Primarschulen, wo kaum mehr ein Mann unterrichtet. «Persönlich würde ich es begrüssen und fände es auch sehr wichtig, wenn in der Primarschule nicht nur weibliche, sondern vermehrt auch wieder männliche Lehrpersonen unterrichten würden», sagt Aebischer-Piller. Interessant: Trotz des Lehrermangels sind in der Schuldirektion nach wie vor mehrheitlich Männer zu finden.

Pensionierung nach 28 Dienstjahren

Nach 28 Dienstjahren ist Aebischer-Piller nun im Ruhestand. Andere Frischpensionierte sagen sonst gerne: «Jetzt habe ich endlich wieder Zeit, meinen Hobbys nachzugehen.» Nicht so bei der Pädagogin im Ruhestand: «Ich musste nicht bis zur Pensionierung warten, um meine Hobbys zu pflegen.» Hat sie denn neben Theater- und Konzertbesuchen, lesen, Velofahren und ihrem Garten bestimmte Pläne und Projekte, die sie jetzt in Angriff nehmen möchte? «Nein, im Moment lasse ich erst mal alles auf mich wirken…»

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