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In Sachen Velo ist der Kanton Freiburg «en retard»

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Der kantonale Klimaplan, das Mobilitätsgesetz, der Sachplan Velo – das Velo gewinnt in Freiburg fortlaufend an Bedeutung. Trotzdem: Für den Verband Pro Velo sollte der Kanton noch viel kräftiger in die Pedalen treten.

Experten aus dem ganzen Land treffen sich am Mittwoch in Freiburg an der Versammlung des Vereins Velokonferenz Schweiz. Grundsätzlich ist man sich einig: Das Velo muss dieselbe Bedeutung haben wie andere Verkehrsmittel auch. Das Bundesgesetz über die Velowege verpflichtet die Kantone, Velowege verbindlich zu planen und für ein zusammenhängendes und sicheres Velowegnetz zu sorgen. In Freiburg legt der kantonale Sachplan Velo das kantonale Velonetz fest.

Velopotenzial fördern

Im Erläuterungsbericht zum Sachplan Velo wird eine Mobilitätsstudie von 2005 zitiert, wo zu lesen ist: «Die starke Nutzung des Autos im Kanton Freiburg wirkt sich zum Nachteil des öffentlichen Verkehrs und des Langsamverkehrs aus. Die Nutzung des Velos im Kanton Freiburg im Jahr 2005 bleibt, wie im Schweizer Mittel, marginal.» Das soll sich ändern. Im Leitplan Velo formuliert der Kanton seine Ziele. Das Velopotenzial soll besser ausgeschöpft werden: «Das Velo enthält grosses ungenutztes Potenzial zur Verbesserung der Umwelt und Gesundheit, zur Stärkung des sanften Tourismus und zur Senkung der öffentlichen und privaten Ausgaben im Verkehr.» Simon Kellenberger, wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Amt für Mobilität, sagt dazu:

Der Veloverkehr soll im ganzen Kanton attraktiver und sicherer werden.

Der Kanton will eine massive Zunahme der Velofahrten. Dadurch soll das übrige Verkehrssystem entlastet, die Umweltemissionen sollen reduziert und die Gesundheit verbessert werden. Erwünscht ist vor allem ein vermehrtes Umsteigen vom Auto aufs Velo.

Kanton Freiburg hat Verspätung

Viel zu langsam geht die Umsetzung von velofreundlichen Massnahmen im Kanton Freiburg Pro Velo, dem nationalen Dachverband für die Interessen der Velofahrenden in der Schweiz. «Im Vergleich mit einigen anderen Ländern und mit Kantonen der Romandie ist der Kanton Freiburg en retard», sagt Benoît Perrenoud. Nach Meinung des Präsidenten der Freiburger Sektion von Pro Velo befinden sich zwar die Städte Freiburg und Bulle auf gutem Weg, mit Blick auf den ganzen Kanton sieht es hingegen anders aus: «In gewissen politischen Kreisen im Kanton Freiburg fehlt noch immer der Wille, sich für den Veloverkehr einzusetzen.» Dabei haben in jüngster Zeit gerade die Covid-Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen im ÖV zu einem richtigen Veloboom geführt.

Seit April 2020 wurden in vielen Städten Europas, insbesondere in Frankreich, vorübergehend Radwege eingerichtet, die später als «Corona-Pisten» bezeichnet wurden. In Frankreich beispielsweise sind in den Städten nicht weniger als 1000 Kilometer Radwege geschaffen worden. In der Schweiz hat besonders Genf zahlreiche velofreundliche Einrichtungen erstellt. Auch der Kanton Waadt schaltete einen Gang höher, um in Übereinstimmung mit dem Waadtländer Klimaplan das Velofahren zu fördern, um bei einer Erholung der Wirtschaft die Risiken einer massiven Verlagerung der Benutzer des öffentlichen Verkehrs auf den motorisierten Individualverkehr zu begrenzen.

Aufwendige Massnahmen sind notwendig 

Dass gerade nordische Länder schon viel weiter sind mit der Umsetzung von «velofreundlichen Verhältnissen», erklärt Kellenberger unter anderem damit, dass in diesen Ländern schon die Ölkrise in den 1970er-Jahren zu einem Umdenken geführt hat und dort schon früh Massnahmen eingeführt wurden, um den Veloverkehr stärker zu fördern.

Der Aufwand für bauliche, gestalterische und organisatorische Verbesserungen des Strassenraums für den Langsamverkehr darf nicht unterschätzt werden und erfordert Zeit.

Zahlen und Fakten

Ein Alltagsvelonetz von 720 Kilometern

Gemäss der kantonalen Velonetzplanung umfasst das Alltagsvelonetz im Kanton Freiburg rund 710 Kilometer. Davon verlaufen 160 Kilometer über Gemeindestrassen und 550 km entlang von Kantonsstrassen. Auf einer Strecke von 325 Kilometern müssen Massnahmen für den Veloverkehr, wie etwa Radstreifen, umgesetzt werden. Gut 100 Kilometer Radstreifen wurden bis jetzt schon durch den Kanton Freiburg erstellt. Die Routen des kantonalen Freizeitvelonetzes dienen Aktivitäten im Tourismus und in der Freizeit und umfassen 730 Kilometer. Sie verbinden Regionen und Kantonsteile miteinander, erschliessen touristische Zentren und legen die Anschlüsse an die Netze der Nachbarkantone fest. Das Netz wird durch lokale Angebote wie Rundwege ergänzt und führt zu den Mountainbike-Strecken in den Tourismusgebieten. MTB-Strecken werden im Kanton Freiburg in der Regel auf kommunaler oder interkommunaler Ebene erstellt. Der Freiburger Tourismusverband und das Amt für Mobilität sind für Planung, Markierung und Unterhalt von MTB-Strecken zuständig.

Kommentare (2)

  • 04.05.2022-Christoph Schütz

    …leider ist die Bildlegende falsch: Auch wenn es nach Freizeit aussieht, handelt es sich hier um das Alltagsvelonetz im Zentrum der Stadt Freiburg – ohne Velostreifen.

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