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Integration wird immer wichtiger

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Integration wird immer wichtiger

Bedürfnisse der Freiburger Gemeinden untersucht

Viele Migranten sind nicht ausreichend informiert über die Behörden und Institutionen im Kanton Freiburg. Das ist eines der Ergebnisse einer Umfrage, welche die Integrationskommission bei den Gemeinden durchgeführt hat.

Von CAROLE SCHNEUWLY

Seit März 2004 hat der Kanton Freiburg eine Kommission für die Integration der Migrantinnen und Migranten und gegen Rassismus und seit April 2005 einen Integrationsdelegierten. Das erste Ziel der Kommission bestehe darin, eine Bestandesaufnahme der Bedürfnisse zu machen, die im Bereich der Integration bestünden, sagte Präsidentin Erika Schnyder am Freitag an einer Medienorientierung. Dazu wurde in einem ersten Schritt eine Umfrage bei den Gemeinden durchgeführt. In einer nächsten Etappe sollen Institutionen und Ausländergemeinschaften befragt werden.

Die Migration in der Schweiz habe sich im Verlauf der letzten Jahrzehnte verändert, sagte der Integrationsdelegierte Bernard Tétard. Früher seien die meisten Ausländer bei ihrer Ankunft in der Schweiz davon ausgegangen, irgendwann in ihre Heimat zurückzukehren. Heute sähen sie ihre Zukunft eher in der Schweiz. Die Integration werde daher immer wichtiger. «Es handelt sich um einen wechselseitigen Prozess, der auf drei Ebenen stattfindet: beim Bund, bei den Kantonen und in den Gemeinden.»

Schule und Alltag

Eine erste Bestandesaufnahme der Situation in den Gemeinden des Kantons Freiburg ermöglichen die Resultate der Gemeindebefragung, die im Frühling 2005 durchgeführt wurde. Dabei gelte es zu berücksichtigen, dass sich die Gemeinden zum Teil in sehr unterschiedlichen Situationen befänden, betonte Tétard. So gebe es Gemeinden, in denen nur vereinzelte Migranten lebten, und andere, in denen der Anteil der Ausländer an der ständigen Wohnbevölkerung weit über dem schweizerischen Durchschnitt von rund 20 Prozent liege. Spitzenreiter bleibt mit 35 Prozent die Gemeinde Courtepin. Auf Bezirksebene weist der Sensebezirk den geringsten Anteil auf (7,5 Prozent), der Saanebezirk den höchsten (20 Prozent).

Von 176 angeschriebenen Gemeinden haben 155 den Fragebogen zurückgeschickt. 119 von ihnen gaben an, dass Migrantinnen und Migranten bei ihnen keine Integrationsprobleme hätten. Für die übrigen liegen die Schwierigkeiten hauptsächlich in den Bereichen Schule und Alltagsleben.

Zugang zu Sprachkursen erleichtern

Bei der Frage nach den Massnahmen, welche die Integration erleichtern könnten, wurde am häufigsten der erleichterte Zugang zu Sprachkursen genannt. Wichtig erscheinen auch die frühzeitige Integration kleiner Kinder, gezielte Integrationsprojekte sowie ein einfacherer Zugang zu Angeboten der Erwachsenenbildung. Vom Integrationsdelegierten erhofft sich eine Mehrzahl der Gemeinden Unterstützung beim Empfang neu zugezogener Migranten und bei der Abgabe wichtiger Informationen. Weitere Themen sind die Einschulung der Kinder, die Integration der Frauen, der Austausch mit der Schweizer Bevölkerung und der Kampf gegen den Rassismus.

Auf der Basis der Umfrageergebnisse stellt Bernard Tétard erste Massnahmen in Aussicht: eine Internetsite für die Gemeinden, Informationsbroschüren für die Migranten sowie die Förderung und Unterstützung interkultureller Begegnungen.
«Information verbessern»

Seit einem halben Jahr ist Bernard Tétard Integrationsdelegierter des Kantons Freiburg. Zeit für eine erste Bilanz.

Welches sind, nach Ihren bisherigen Erkenntnissen, die dringendsten Bedürfnisse im Bereich der Integration?

Am meisten Nachholbedarf besteht in der Information. Viele Migrantinnen und Migranten kennen unsere Strukturen und Institutionen schlecht. Wenn sie Probleme haben, wissen sie nicht, an wen sie sich wenden sollen. Ihre Fragen betreffen ganz verschiedene Bereiche, von der Sprache über das Sozialwesen bis zur medizinischen Versorgung.

Welche konkreten Massnahmen werden Sie jetzt ergreifen?

Anfang 2006 wird eine Internetsite in Betrieb genommen, auf der die Gemeinden alle für sie wichtigen Informationen finden. Bei den ausländischen Gemeinschaften werden wir eine ähnliche Umfrage durchführen wie jene bei den Gemeinden. Auf diese Weise soll die Abklärung der vorhandenen Bedürfnisse weitergeführt werden.

Und welche Ziele verfolgen Sie längerfristig?

Ich wünsche mir eine Verringerung der Spannungen, die heute zum Teil zwischen der ausländischen und der schweizerischen Bevölkerung herrschen und die allen Beteiligten das Leben schwer machen. Mehr Harmonie zwischen den beiden Gruppen würde allen zugute kommen. cs

Bernard Tétard wurde am 1. April 2005 zum Integrationsdelegierten ernannt. Davor arbeitete er während 17 Jahren im Asylbereich beim Roten Kreuz.

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