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Intensive Farben – Atemberaubend schön

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Intensive Farben – Atemberaubend schön

Glasbilder von Werner Schwarz im Schweizerischen Museum für Glasmalerei Romont

Manche mögen in ihm gar keinen «richtigen» Glasmaler sehen, doch was der Berner Künstler Werner Schwarz geschaffen hat, ist schlicht atemberaubend. Die Ausstellung im Glasmalerei-Museum in Romont gibt das Bild eines bescheidenen Individualisten mit viel Talent und Kreativität wieder.

Von RUTH SCHMIDHOFER HAGEN

Dem Besucher im Schweizerischen Glasmuseum Romont bietet sich bis Anfang November ein intensives Festival der Farben. Wie beim Blick durchs Kaleidoskop – kindlich verspielt und unbekümmert – stossen Farben aufeinander, überlagern sich, bilden neue Schattierungen.

Zerbrechlich, aber intensiv leuchtend

Der Ausstellungstitel «Le mendiant de lumière» (Der um Licht bettelt) könnte treffender nicht sein. Werner Schwarz (1918-1994) begann 1970 auf der Suche nach Transparenz und leuchtenden Farben mit Glas zu arbeiten. Anfänglich entstanden dicke Glasbilder aus einem bunten Gemisch verschiedenster Gläser. Später wurden die Glasbilder dank einer verbesserten Klebetechnik dünner und noch transparenter.

Feine Zerbrechlichkeit und intensive Leuchtkraft sind in ihnen auf fast magische Weise vereint. Schwarz zerschnitt, zerbrach oder zerstampfte Hunderte von Farbglasstücken, um sie in verschiedensten Kombinationen zusammenzukleben. In seiner Armut war ihm alles willkommen: Flachglas, Murmeln, aber auch Gebrauchsglas wie Flaschen und Pipetten. Sie wurden zu fantastischen Glaslandschaften zusammengefügt. Oft aus spontaner Geste, manchmal auch mit meditativer Sorgfalt wie bei Mandalas, entstanden Werke von ungewöhnlicher Kraft und Unmittelbarkeit.

Werner Schwarz hatte fürs «Zusammenstellen» seiner Glasbilder eine ganz eigene Vorgehensweise entwickelt. Der Bildträger, eine Glasplatte, wurde so auf ein Tischgestell gelegt, dass der Künstler während der Arbeit von der Unterseite her die Wirkung der Farben und Formen überprüfen konnte. Schliesslich wurde die Platte – mit Glasscherben, -splittern und -staub – mit einer Leimmischung übergossen. Nach dem Trocknen waren die Bilder stabil. Diese Pioniertechnik mit Kunstharzen (Leimmischung) nahm spätere Entwicklungen in der Glaskunst vorweg.

«Er hätte diese Ausstellung gewollt»

«Es ist dem Museum ein Anliegen, dieses Werk zum ersten Mal einem breiten Publikum vorzustellen, zusammen mit Geometriebildern und anderen Zeugnissen des faszinierenden Künstlers und Menschen Werner Schwarz», erklärt Konservator Stefan Trümpler. Er hat Schwarz vor einigen Jahren kennen gelernt und betont: «Werner Schwarz lebte zwar zurückgezogen und machte nicht viel Wirbel um seine Kunst, doch es war schon sein Wunsch, einmal im Museum in Romont auszustellen.»

Überzeugend ist nicht nur, was im Glasmuseum Romont gezeigt wird, sondern auch, wie die Bilder aufgehängt sind. Entlang der Aussenwände befinden sich die meditativen Geometriestudien des Künstlers. Und für die Glasbilder haben die Ausstellungsmacher im Innern des Raumes grosse Stellwände installiert. So können die Besucher die raue und kantige Rückseite der Glasbilder wie auch die erlebnisreiche und farbintensive Vorderseite betrachten. Im grossen Ausstellungssaal sind die Stellwände überdies so angeordnet, dass man sich wie in einer Kapelle fühlt. «Wir haben uns bemüht, die Ausstellung mit einfachsten Mitteln zu machen, so einfach und bescheiden, wie Werner Schwarz gelebt und gearbeitet hat», erläutert Stefan Trümpler.

Ein Leben in Armut für die Kunst

Werner Schwarz lebte von 1918 bis 1994 in Schliern bei Köniz. Als Bauernsohn und Autodidakt wandte er sich zunächst der Bauernmöbel- und später der Ölmalerei zu. Sein Schaffen als Landschaftsmaler wurde durch abenteuerliche Reisen in alle Teile der Welt – Türkei, Marokko, Grönland, Indien, Süd- und Nordamerika, Indonesien, Afrika und China – weiterentwickelt.

Künstlerisch blieb Werner Schwarz ein Einzelgänger. So widerspenstig er dem institutionellen Kunstbetrieb entgegentrat, so offen lebte er im Kreis seiner Freunde und Anhänger. Leute aus allen Bevölkerungsschichten pilgerten zu seinem Atelier, um seine Welt im Grenzbereich zwischen Kunst, Wissenschaft und Philosophie kennen zu lernen. Während seines ganzen Künstlerlebens nahm er nur an lokalen Ausstellungen teil und verkaufte wenig. Nach seinem Tod 1994 wurde die Stiftung Werner Schwarz gegründet, welche sich heute junger Künstler annimmt.

Schweizerisches Museum für Glasmalerei, Romont. Bis 3. November. Öffnungszeiten: täglich ausser Montag von 10-13 und 14-18 Uhr.
Das Buch
zur Ausstellung

Zur Ausstellung im Schweizerischen Museum für Glasmalerei in Romont ist in der Edition Stämpfli ein Buch über den Künstler und seine Arbeit erschienen. «Eine Suche nach Licht und Farbe. Werner Schwarz – Glas- und Geometriebilder» geht über einen Ausstellungskatalog hinaus. Die Autoren Stefan Trümpler, Gerhard Messerli, Katrin Künzi, Matthias Burkhalter, Valérie Sauterel und Daniel Bömle umschreiben den Künstler und den Menschen Werner Schwarz ansprechend. Herausgeber sind das Glasmuseum Romont und die Stiftung Werner Schwarz. In derselben Reihe ist bei Stämpfli bereits «Werner Schwarz – Kosmos eines Aussenseiters» erschienen. sr

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