Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Internet-Pädophilie: Sensler Grossrat überführt

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Internet-Pädophilie: Sensler Grossrat überführt

Internationale Polizeiaktion gegen Kinderpornografie

Im Rahmen der Operation «Falcon» gegen Kinderpornografie im Internet ist auch ein Sensler Grossrat ins Netz gegangen. Er hat zahlungspflichtige Seiten pädophilen Inhalts angeschaut.

Von LOUIS RUFFIEUX/LA LIBERTé

Ein Sensler CVP-Grossrat, ehemaliger Präsident des Grossen Rates, steht auf der Liste der 15 Freiburger, gegen die im Rahmen der internationalen Polizeiaktion gegen Kinderpornografie im Internet ermittelt wurde. Der Untersuchungsrichter Olivier Thormann bestätigt dies und auch der Betroffene selbst gibt den «Fauxpas» zu, den er einerseits auf seine «Naivität», andererseits auf seine derzeit schwierige private Situation zurückführt.

Auf dem persönlichen Computer des Grossrates sind keine Spuren gefunden worden, dass er Bilder pädophiler Art heruntergeladen hätte. Allerdings ist es erwiesen, dass der Mann mit seiner Kreditkarte bezahlt hat, um Zugang zu solchen Seiten zu bekommen. Die Bilder zeigen nackte Mädchen, die jünger sind als das legale Alter von 16 Jahren.
Diese Internetseiten sind auf der Skala der im Rahmen der «Falcon»-Aktion entdeckten Bilder als am wenigsten schlimm einzuordnen, wie Olivier Thormann präzisiert. Allerdings ist auch schon der Konsum von bezahlungspflichtigen pädophilen Seiten rechtlich verwerflich – auch ohne, dass die Bilder heruntergeladen werden. «Das Ziel ist, den Handel zu bekämpfen», betont Olivier Thormann. «Es ist notwendig, dass sich die Leute bewusst werden, dass sie diesen verabscheuungswürdigen Markt fördern, wenn sie für diese Seiten bezahlen.» Die Nachfrage schaffe das Angebot: die Unternehmen, die sich mit Kinderpornografie bereichern, erneuern die Bilder und opfern so weitere Kinder.

Der Untersuchungsrichter hat bereits die kantonale Operation «Genesis» geleitet und dabei die Erfahrung gemacht, dass die regelmässigen Besucher von pädophilen Seiten «immer mehr wollen», auch was die Obszönität betrifft.

«Ich habe einen Fehler gemacht»

Für die Polizeiaktion «Falcon», bei der etwa gegen 400 Personen ermittelt wurde (FN vom Samstag), hat die Bundespolizei in Bern den Kantonen die Fakten geliefert, wie: wer bezahlt hat, um welche Internetseiten anzusehen. Im Falle des Grossrates gibt es Beweise. Und der Mann bestreitet die Tat auch nicht. Von La Liberté befragt, erklärte er: «Im Rahmen der Untersuchung kam zu Tage, dass auf den Seiten, für deren Zugang ich bezahlt habe, illegale Bilder sind. Darum wird das Verfahren mit einem Strafbefehl enden, der auf eine Busse hinauslaufen könnte. Ich gebe zu, einen Fehler gemacht zu haben. Ich kann anderen Leuten nur empfehlen, nicht auf solche oftmals in Spam-Mails angebotene Seiten zu gehen und den Angaben über ihre Legalität keinen Glauben zu schenken.»

Denkt der Grossrat an eine Demission? «Ich habe sowieso nicht die Absicht gehabt, mich nach Ende der Legislatur noch einmal aufstellen zu lassen. Ich stelle fest, dass auch Politiker nur Menschen sind und Fehler begehen, und ich bin der erste, der das zugibt.» Ausserdem hat der Grossrat mit dieser Affäre eine neue Erkenntnis gewonnen: «Es wurde mir bewusst, unter welchen Bedingungen die Freiburger Polizei arbeiten muss. Ich werde in Zukunft der erste sein, der sich für eine Verstärkung einsetzen wird.»

Abgesehen davon, betrachten es sowohl Untersuchungsrichter Thormann wie auch der betroffene Grossrat als «untragbar» , dass «La Liberté» von dieser Affäre Kenntnis bekommen hat. Bearbeitet von im/FN

Meistgelesen

Mehr zum Thema