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Interview: «Mehrsprachigkeit hat viele Facetten»

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Alexandre Duchêne ist Professor für Sprachsoziologie und Mehrsprachigkeit an der Pädagogischen Hochschule PH Freiburg. Als Direktor des Instituts für Mehrsprachigkeit gibt er im FN-Interview einen ersten Einblick in die Zielsetzungen und den Start dieser neuen Forschungsanstalt.

Das Institut wurde im vergangenen Jahr gegründet. Wie ist im Moment der Stand des Aufbaus der Tätigkeiten?

Nach der Ankündigung der Gründung des Instituts im November 2007 sind wir seit September 2008 komplett. Unsere administrative Direktorin Susanne Obermayer hat allerdings ihre Tätigkeit erst gegen Ende Jahr aufgenommen. Alles ist also noch ganz frisch.

Auf welchen Gebieten wird das Institut tätig sein?

Forschungsmässig werden wir an vier verschiedenen Schwerpunkten arbeiten. Es sind dies Mehrsprachigkeit, Schule und Unterricht; Mehrsprachigkeit und Migration; Mehrsprachigkeit und Arbeitswelt sowie Evaluierung und Testing von Sprachkompetenzen.

Was ist bereits angelaufen?

Nationalforschungsprojekte, die bei uns bereits vorher gestartet wurden, werden am Institut weitergeführt. Bereits haben wir öffentliche Mandate, so vom Bundesamt für Migration oder vom Kanton Graubünden, die wir bearbeiten. Über diese Mandate konnten wir schon Drittmittel hereinholen.

Was werden Sie weiterentwickeln?

Neben dem Forschungsauftrag haben wir ebenfalls einen Auftrag im Bereich Dienstleistungen. Das will heissen, dass wir Forschungserkenntnisse auch mit interessierten Kreisen wie Politikern, Lehrpersonen oder Unternehmen erörtern werden. Wir wollen das bewusst entwickeln, unsere Resultate verbreiten und so prüfen, ob diese auch in konkrete Situationen übertragbar sind.

Wir werden in Zukunft auch in der Lehre tätig sein, beispielsweise in der Weiterbildung oder in der Doktorandenschulung.

Das Institut ist als gemeinsame Institution der Universität und der PH gegründet worden. Wie wird die Brücke zwischen diesen beiden Hochschulen sichergestellt?

Diese Brücke ist institutionell gesichert, indem es paritätisch geleitet wird. Neben mir als Vertreter der PH ist Professor Raphael Berthele, ordentlicher Professor für Mehrsprachigkeit, in der Direktion vertreten. So entsteht de facto eine Zusammenarbeit, was in dieser Form in der Schweiz sicher einmalig ist.

Die Zusammenarbeit ist zudem in Bezug auf unsere gemeinsamen Fragestellungen gegeben, wie etwa schulische Mehrsprachigkeit oder Evaluation von Sprachkompetenzen. Das sind gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsinteressen. Mit dem Institut haben wir jetzt ein Gefäss, wo wir die gesuchten Synergien auch schaffen können.

Welche personellen Mittel stehen zur Verfügung?

Neben der geschäftsführenden Administratorin (80 %) und dem Sekretariat, ebenfalls in Teilzeit (30 %), haben wir eine fixe halbe Stelle für einen wissenschaftlichen Mitarbeiter. Peter Lenz ist Experte in Sprachevaluation und Testing. Raphael Berthele und ich werden von unseren Institutionen bezahlt und leiten das Institut.

Aufgrund der Mandate, die ich erwähnt habe, konnten wir zwei weitere wissenschaftliche Mitarbeiter anstellen. Diese werden über die erwähnten Drittmittel bezahlt.

Worin liegt die Besonderheit dieses Instituts im Vergleich zu Tätigkeiten von anderen Hochschulen in diesem Bereich?

Auch andere Hochschulen befassen sich intensiv mit der Mehrsprachigkeit. Als Besonderheit werden wir Fragen zur Mehrsprachigkeit angehen, die eine gewisse soziale Relevanz haben. Das ist eine grundlegende Funktion unseres Instituts. Wir machen Feldforschung, in der sozialrelevante Fragen wie Integration, schulische Mehrsprachigkeit oder Mehrsprachigkeit am Arbeitsplatz gestellt werden.

Und welches Ziel verfolgen Sie damit?

Es ist uns wichtig, dass wir durch die Instrumente, die wir in der Forschung anwenden, dem Verständnis der Mehrsprachigkeit näher kommen. So möchten wir Antworten erhalten, die auch für Politiker oder Geldgeber von einer gewissen Relevanz sind.

Und wie bereits gesagt, wollen wir einen Ort schaffen, wo man mit den interessierten Kreisen über die erarbeiteten Resultate debattieren kann. Wir sind überzeugt, dass eine solche Plattform auf ein starkes Interesse stossen wird. wb

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