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Invasion von Rabenkrähen festgestellt

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Invasion von Rabenkrähen festgestellt

Die ergriffenen Massnahmen sind wenig wirkungsvoll

Die Rabenkrähen verursachen auch im Kanton Freiburg grosse Schäden. Die Zahl der Beschwerden ist in den letzten Jahren stark angestiegen, doch der Staat kann nur beschränkt einschreiten.

«Fährt man mit dem Auto übers Land, stellt man eine Zunahme von Rabenkrähen auf den Wiesen fest. Viele Landwirte beklagen sich über die Invasion dieser Vögel, die die Saat und andere Kulturen vernichten.» Diese Feststellung machte der CVP-Grossrat Jean-Louis Romanens aus Sorens Mitte September in einer Anfrage an den Staatsrat.

Landwirte werden beraten

In seiner Antwort bestätigt der Staatsrat nun diesen Sachverhalt. Weil der Bestand dieser Vogelart ansteigt, habe das Amt für Wald, Wild und Fischerei verschiedene Massnahmen ergriffen. So würden die Wildhüter-Fischereiaufseher die Landwirte bezüglich Schadenverhütung beraten: Anbau der Kulturen (idealer Aussaatzeitpunkt und Saattiefe beim Mais), verschiedene Vertreibungsmassnahmen (Aufstellen von Kadavern oder Federn von toten Rabenkrähen, Vogelscheuchen, Plastikbändern und Gasballonen, Verwendung von Knallapparaten und akustischen Geräten) und den Abschuss von Rabenkrähen durch die Landwirte oder von ihnen vorgeschlagenen Personen).

Vogelkadaver zur Verfügung gestellt

«Die Wildhüter-Fischereiaufseher fangen Rabenkrähen mit Hilfe von zwei Krähenfallen», fährt der Staatsrat in seiner Antwort fort. Er teilt weiter mit, dass den Landwirten die Vogelkadaver zur Verfügung gestellt würden. «Sie können sie dann auf ihren Feldern platzieren, auch wenn dieses Vorgehen gewisse sensible Gemüter stören mag.»

Das Amt verfüge zudem über ein elektronisches Gerät, das Not- und Warnrufe von Rabenkrähen sowie Schreie ihrer natürlichen Feinde (Raubvögel) aussendet. Dieses Gerät habe auch optische Wirkung und werde auf gewissen, besonders exponierten Feldern aufgestellt und zu Demonstrationszwecken für Landwirte verwendet.
Laut Staatsrat hat das Amt für Wald, Wild und Fischerei in den vergangenen Wintern versucht, Rabenkrähen mit Schlafmitteln einzuschläfern und sie dann «auf angemessene Weise getötet». «Diese Methode erfordert jedoch eine intensive Überwachung, damit verhindert werden kann, dass andere Tierarten in Mitleidenschaft gezogen werden», schreibt die Freiburger Regierung weiter. Deshalb sei sie nicht allgemein anwendbar.
Das Amt könne auch einen Falkner beiziehen. Ein abgerichteter Raubvogel verursache grosse Panik in einer Kolonie. Weil aber die Rabenkrähen sehr lernfähig seien und ein gutes Erinnerungsvermögen hätten, sei nur eine Kombination von mehreren Vertreibungsmethoden langfristig wirksam.

Beitrag für Gasballone

Einigermassen überzeugend ausgefallen seien die Versuche mit Gasballonen, die über den Feldern angebracht werden. «Zur Förderung dieser Abschreckungsmethode erhalten die Landwirte beim Kauf dieser Ballone einen Beitrag», führt der Staatsrat weiter aus.

Eine breite Anwendung von Krähenfallen und ihre Subvention seien jedoch nicht vorgesehen, da es diese Fangmethode nicht erlaube, den Rabenkrähenbestand effizient zu regulieren. Diese Methode beanspruche sehr viel Zeit, da die Fallen oft kontrolliert und geleert werden müssten.

Nur punktuelle Hilfe

Allgemein können die Wildhüter-Fischereiaufseher den Landwirten nur punktuell helfen. «Sie können auch nicht für die Effizienz der Methoden garantieren. Dasselbe gilt für die Unannehmlichkeiten aufgrund des Lärms, den diese Vögel in der Nähe von Wohngebieten verursachen», hält der Staatsrat abschliessend fest. az
Das Sozialsystem der Rabenkrähen

Der Antwort des Staatsrates ist zu entnehmen, dass die Rabenkrähen ein spezielles Sozialsystem kennen. In deren Kolonien gibt es Brutvögel und Nichtbrüter. «Die Brutvögel bilden Paare, die während des ganzen Jahres ein Territorium von 10 bis 40 ha verteidigen. Die übrigen Rabenkrähen schliessen sich zu Nichtbrüterschwärmen zusammen, die einige Dutzend bis 100 Einzeltiere zählen können.»

Laut Staatsrat sind die Nichtbrüter in Gegenden zwischen den Territorien der Brutvögel anzutreffen. Werde ein Nichtbrüter geschossen, so habe dies keinen Einfluss auf die Reproduktionsrate der Kolonie. Werde ein Brutvogel erlegt, so werde er sofort von einem andern Vogel ersetzt. «Die Anzahl der Brutvogelpaare bleibt gleich.»
Gemäss Staatsrat zählt man an gewissen Schlafplätzen über tausend Vögel. In Anbetracht eines solchen Bestandes seien die Abschüsse durch die Jäger (2004 erlegten die Freiburger Jäger 165 Vögel), die Abschüsse und die Fangaktionen durch die Wildhüter-Fischereiaufseher (487 Vögel im Jahre 2004) sowie die aus Präventivmassnahme bewilligten Abschüsse wirkungslos.

Um den Brutvogelbestand dezimieren zu können, müssten gemäss Staatsrat die zahlreichen Nichtbrüter in Warteposition im grossen Rahmen ausser Gefecht gesetzt werden. Dazu müssten die Vögel weiträumig ausgemerzt werden, was aus ökologischen Gründen jedoch praktisch nicht umsetzbar sei. «Das Angebot an Nahrung ist der einzige Faktor, der eine Vergrösserung des Bestandes einschränken kann. Es sind somit gerade die landwirtschaftlichen Kulturflächen selbst, insbesondere Maiskulturen, die den Zuwachs des Rabenkrähenbestandes fördern», gibt der Staatsrat zu bedenken. az

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