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Italien nach Balotelli-Show im Final

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Die Deutschen sind inzwischen ein Dauergast in den Halbfinals von wichtigen Endrunden. Und trotzdem müssen sie weiterhin auf ihren ersten grossen Titel seit dem EM-Triumph 1996 warten. Im jüngsten Vergleich mit Italien wurden ihnen gravierende Mängel in der Abwehr zum Verhängnis und in der Offensive mangelte es an Kaltblütigkeit. Während die Kicker vom «Stiefel» nach Kiew weiterreisen, geht es für «Jogis Jungs» zurück nach «Schland».

Mario Balotelli: Was hat er in seinen jungen Jahren schon für Geschichten produziert! Zweifellos ein Mann der Extreme. Gestern Abend im Nationalstadion von Warschau zeigte er sich von seiner positivsten Seite. Jene Tore, die er vor drei Jahren im U21-EM-Final gegen Manuel Neuer nicht geschossen hatte, sparte er sich offenbar für den Halbfinal der laufenden Elite-EM auf. «Mad Mario» explodierte förmlich, nachdem er zuvor in Polen und der Ukraine nur in der Schlussphase gegen Irland einen Treffer markiert hatte. In der 36. Minute skorte er zum zweiten Mal in dieser Partie. Er zelebrierte dies mit standesgemässem Jubel. Balotelli riss sich das Trikot vom Leib und präsentierte dem Publikum seinen gestählten Oberkörper.

Deutsche Abwehrfehler

Die Deutschen hatten es dem Stürmer von Manchester City aber auch viel zu einfach gemacht. Vor dem 1:0 war der Dortmunder Mats Hummels wie ein Junior von Antonio Cassano düpiert worden, und nach dessen Flanke reagierte Holger Badstuber im Luftduell mit Balotelli zu spät. Der dunkelhäutige Goalgetter köpfte stilsicher ein. Beim 2:0 wurden die Unzulänglichkeiten in Deutschlands Defensive ähnlich deutlich zutage gefördert. Im Zuge eines italienischen Konters und nach einem langen Ball von Riccardo Montolivo, notabene dem Sohn einer Deutschen, verschätzte sich DFB-Captain Philipp Lahm völlig und eine Absicherung war nicht mehr vorhanden. Balotelli konnte allein aufs gegnerische Gehäuse ziehen. Dies hatte er zwar auch schon in anderen Partien an dieser Endrunde gekonnt. Diesmal aber liess er die Gelegenheit nicht mehr fahrlässig verstreichen. Er verlangsamte nicht mehr zu stark und drosch das Leder mit Wucht in die Maschen. Balotelli machte unmissverständlich klar, wer in diesem Match der «Super Mario» sein würde.

Mario Gomez jedenfalls durfte diese Bezeichnung nicht für sich in Anspruch nehmen. Die deutsche Sturmspitze strahlte bedeutend weniger Gefahr aus als sein Antipode. Gomez konnte das Vertrauen des Bundestrainers für einmal nicht rechtfertigen. Er wurde bereits zur Pause ausgewechselt. Und Klose durfte früher als auch schon in die Jokerrolle schlüpfen. Joachim Löw nahm noch vor dem Seitenwechsel auch Lukas Podolski vom Feld. Für ihn betrat Marco Reus den Rasen. Viele hatten den Gladbacher in der Startelf erwartet. Diesmal erhielt aber Toni Kroos eine Bewährungschance von Anfang an. Davor hatte der 22-Jährige von Bayern München oft am Spielfeldrand zuschauen müssen.

Die Umstellungen auf die zweite Hälfte hin sollten einen gewissen Elan bringen. Die Deutschen waren nach erstmaligem Rückstand in diesem Turnier zu einer Reaktion fähig. Effizient war es aber nicht, was sie demonstrierten. Lahm zielte aus günstiger Position weit darüber (49.), ein Freistoss von Reus prallte an die Latte (62.). Die Deutschen waren bemüht, ohne genug locker zu sein. Es fehlte die Coolness im Abschluss. Der Anschlusstreffer von Mesut Özil – ein Penalty in der Nachspielzeit nach einem Hands von Federico Balzaretti – kam viel zu spät. Italien ist für Schwarz-Rot-Gold weiterhin eine «Bestia nera». Noch nie an einer EM oder WM hat Deutschland gegen diesen Gegner gewinnen können (nach acht Anläufen!). Und für die DFB-Auswahl ging eine eindrucksvolle Serie abrupt zu Ende. Sie hatte zuletzt 15 Pflichtspiel-Siege aneinandergereiht.Si

Doppeltorschütze Mario Balotelli bringt Italien mit einem Kopfballtreffer in der 20. Minute mit 1:0 in Führung.Bild Keystone

Telegramm

Deutschland – Italien 1:2 (0:2)

Warschau. – 58000 Zuschauer. – SR Lannoy (Fr).Tore:20. Balotelli 0:1. 36. Balotelli 0:2. 92. Özil (Handspenalty) 1:2.

Deutschland:Neuer; Boateng (71. Müller), Hummels, Badstuber, Lahm; Schweinsteiger, Khedira; Kroos, Özil, Podolski (46. Reus); Gomez (46. Klose).

Italien:Buffon; Balzaretti, Barzagli, Bonucci, Chiellini; Pirlo; Marchisio, Montolivo (63. Motta), De Rossi; Balotelli (70. Di Natale), Cassano (58. Diamanti).

Bemerkungen: Italien ohne Maggio (gesperrt), Deutschland komplett. 62. Buffon lenkt Freistoss von Reus an die Latte. Verwarnungen: 37. Balotelli (übertriebener Torjubel). 61. Bonucci. 84. De Rossi. 89. Motta. 94. Hummels (alle wegen Fouls).

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