Zettel im Briefkasten enthalten allerlei Angebote zur Weltrettung. Mit 100-Prozent-Erfolgsgarantie.
Oh, schön! Letzte Woche erlebte ich eine Erinnerung an eine Zeit vor 20 und mehr Jahren. Damals landeten im Wochentakt kleine Zettel in unserem Briefkasten. «Monsieur Brahma vous aide!» wurde angetragen. Oder «Prof. Yogyakarta, grand voyant medium». Die Namen der potenziellen Retter sind wunderbar fantasievoll.
Aufgelistet waren auf diesen Zetteln alle möglichen Krankheiten, Lebensumstände, Pechsträhnen, Unfall- oder Schicksalsfolgen, von denen man dank dieser Alleskönner geschützt oder geheilt würde.
Im Lotto nicht gewonnen? Der Compi am Arbeitsplatz spinnt? Kein Problem für Professor Bakoutoubo. Dann vielleicht auch: Unaufgeräumte Wohnung? Falsches Sternzeichen? Einen Kater, obwohl man lieber Hunde mag? Verstopfte Ohren (mit Musikstöpseln)? Regenschirm verloren? Nichts anzuziehen? Alles lösbar für Professor Bakoutoubo und Co.: Diskret und seriös, wirksam und potent, versprechen sie. Gern auch mit Geld-zurück-Garantie. Und für einen herzhaften Lacher über die Alles-wird-gut-Angebote («retour immédiat de la personne aimée») muss man nicht mal Geld vorschiessen. Ich möchte nun also, dass Roger Federer auf den Tennisplatz zurückkehrt. Immédiatement.
Aber eben: Offenbar sehen aktuell mehr Leute schwarz. Und wenn es der Welt schlechter geht, lohnt sich für die verschwunden geglaubten oder untergetauchten Allesheiler aktives Werben wieder. Und sie haben recht: Die Zettel im Briefkasten haben eine nostalgische Note, die durchaus wohltuend und heilsam sein kann. Mir geht es gut, sogar ohne Professor Bakoutoubo anzurufen.
In der Rubrik «item» halten Redaktorinnen und Redaktoren Beobachtungen aus ihrem beruflichen und privaten Alltag fest.
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