Item: Weniger Putzen bringt Licht ins Dunkel

Es ist genau das, was ich schon immer wissen wollte: Wenn ich 22 Sekunden weniger lange heiss dusche, mache ich den Stromverbrauch für einen Besuch des Lichtfestivals in Murten wett. Also am besten gar nicht duschen. Wer ans Lichtfestival in die klirrende Kälte geht, ist sowieso dick eingekleidet. Ich könnte aber auch weniger lange putzen. Dieser Idee lässt sich durchaus etwas abgewinnen. Ganz genau ist es eine Zeitspanne von 9 Minuten und drei Sekunden, die ich den Staubsauger weniger lange eingeschaltet lassen darf, um einen Stromverbrauch von etwa 7700 Kilowattstunden zu vermeiden. Da stellt sich die Frage, wie lange ich das Gerät jeweils benötige, um die gute Stube in Schuss zu bringen: Wer schaut schon auf die Uhr beim Staubsaugen? Die Geräte fürs Putzen wurden ursprünglich ja geschaffen, um uns von der zeitraubenden Haushaltsarbeit zu befreien, sodass mehr Zeit für andere Dinge bleibt. Das war ein trügerisches Versprechen, denn unser Sauberkeitsgefühl ist grösser als je zuvor. Mit den technischen Möglichkeiten sind die Anforderungen an die Hygiene gestiegen. Die eingesparte Zeit wird grad wieder investiert, um noch sauberer unterwegs zu sein. Das kann es doch nicht sein?

In die Glotze schauen dürfen wir übrigens zwei Stunden und 15 Minuten lang für den besagten Stromverbrauch. Also für mich ist der Fall klar: Einem Besuch des Lichtfestivals steht nichts im Wege, im Vergleich mit anderen Grossanlässen ist der Stromverbrauch sowieso gering. Denn es sind Wärme und Bewegung, welche sehr viel Strom fressen, nicht das Licht. Und Putzen wird sowieso überbewertet.