Autor: Hannes Währer
Den guten alten Old-Time- Jazz an die frische Bergluft bringen: Das ist die Idee der Macher des bereits sechs Mal durchgeführten Openairs Badgarten Dixie. Frisch war die Bergluft während der Anlässe der letzten beiden Jahre in der Tat. Zu frisch. Weil regnerisches Wetter herrschte, hielten Nässe und Kälte zahlreiche Personen davon ab, den Anlass zu besuchen. Die Folgen: «Wir haben Schulden im Bereich eines fünfstelligen Betrags», erklärt Daniel Quarti, Präsident des Vereins Badgarten Dixie, der den Anlass durchführt.
Eine Denkpause
Und die Schulden schmerzen. Nicht nur weil einige Vorstandsmitglieder, alles durch und durch angefressene Old-Time-Jazz-Aficionados, die Kosten teils aus dem eigenen Sack berappen müssen. Sondern auch, weil der Verein dazu gezwungen wurde, eine «Denkpause» einzulegen, und den Anlass dieses Jahr im Vergleich zu vergangenen Jahren mit einem abgespeckten Programm durchführt (Kasten). Weil es «unverantwortbar» wäre, den Schuldenberg weiter anwachsen zu lassen, werden die Konzerte dieses Jahr in einem Zelt durchgeführt, um sich gegen Wetterkapriolen abzusichern. Eine unvermeidliche, aber bedauerliche Sache, «denn das Festival lebt zu einem grossen Teil von der Openair-Ambiance», meint Quarti.
Allerdings steckt man bei Badgarten Dixie nicht den Kopf in den Sand. «Wir denken daran, die Stilpalette des Festivals auszuweiten», sagt Quarti. Neu sollen neben dem Old-Time-Jazz allenfalls auch Swing, Blues, Boogie Woogie und alter Rock’n’Roll ins Programm aufgenommen werden.
Das ist aber nicht jedermanns Sache. «Einige Vereinsmitglieder haben deshalb den Austritt gegeben», so Quarti. Aber was des einen Leid, ist des andern Freud: Der Verein verzeichnet aus dem gleichen Grund auch Neuzugänge, so dass sich Ein- und Austritte etwa die Waage halten.
Die erweiterte musikalische Palette soll sich auch im Namen spiegeln. Neu wird der Anlass unter dem Namen «Jazz Gurnigelbad» durchgeführt und findet nur noch jedes zweite Jahr statt. Dazwischen werden einzelne Konzerte organisiert. «Schliesslich darf das Badgarten Dixie nicht sterben.»