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Jeden Abend eine Piste zur Auswahl

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In den Freiburger Skistationen tummeln sich schon lange nicht mehr nur Ski- und Snowboardfahrer. Die Schneeschuhläufer und Skitourengänger sind zu einer festen Grösse geworden. Während die Schneeschuhläufer meist auf den für sie präparierten Pfaden marschieren, sind die Skitourengängerinnen und -gänger für ihren Aufstieg und die Abfahrt immer öfters auf den Pisten anzutreffen. Dies nicht nur abends nach Betriebsschluss, sondern auch tagsüber.

Im Skigebiet La Berra hatte dies in der vergangenen Saison ein derart grosses Ausmass angenommen, dass die Freiburger Bergbahnen aktiv wurden. Auf die Initiative von Philippe Gaillard, Betriebsleiter der Bergbahnen La Berra, hin arbeiteten die Skistationen Schwarzsee, Jaun, Charmey, Moléson, Les Paccots und La Berra ein gemeinsames Konzept aus, dass den Skitourenfahrern an jedem Abend während der Woche die Gelegenheit gibt, ihren Sport ohne Gefahr durch Pistenfahrzeuge auszuüben (siehe Kasten rechts). Dann nämlich beginnen die Pistenbullyfahrer ihre Arbeit erst um 23 Uhr. Hinweistafeln an den Skistationen und bei den Bergrestaurants weisen die Wintersportler auf das neue Angebot hin.

 In der Berra sind am Montag- und am Donnerstagabend auf der Piste Brand-Gormanda von 17 bis 22.30 Uhr keine Pistenfahrzeuge unterwegs. An allen anderen Abenden gelten die Pisten als geschlossen–bis auf eine, die speziell gekennzeichnet wird und die bis zur allabendlich geöffneten Gîte d’Allières führt. «Wir bieten den Skitourengängern also jeden Abend eine Alternative zur schwarzen Piste an», sagt Philippe Gaillard.

Ein Patrouille-Jahr

Er ist froh, dass sich die Lage durch das neue Konzept der Skistationen verbessert hat. Sorgenfrei kann er abends aber trotzdem nicht nach Hause gehen, denn längst nicht alle respektieren die Regelung. «Sie benützen die schwarze Piste, obwohl dort Pistenfahrzeuge im Einsatz stehen und begeben sich so in Lebensgefahr», sagt Gaillard. Dass dieses Jahr ein «PDG-Jahr», also ein Jahr der Patrouille des Glaciers ist, mache die Situation noch delikater. Denn für jene Skitourenfahrer, die an der PDG teilnehmen, ist hartes und regelmässiges Training angesagt. Und die Berra ist zentral gelegen und damit ideal für ein regelmässiges Training nach Feierabend.

Mitarbeiter sind besorgt

Sorgen machen sich die Betriebsleiter der Freiburger Bergbahnen nicht nur um die Skitourengänger, sondern auch um ihre Pistenbully-Fahrer. «Die Situation versetzt sie in Angst, das ist belastend», sagt Erich Brülhart, Betriebsleiter der Kaisereggbahnen in Schwarzsee. Er hat in den vergangenen fünf Jahren in Schwarzsee einen Zuwachs an Skitourenfahrern festgestellt. Sowohl tagsüber wie auch nachts würden immer mehr die Pisten hinaufmarschieren und hinunterfahren. Darunter seien nicht nur solche, die für ein Rennen trainieren, sondern auch Wintersportler, die Skitouren als neues Hobby entdeckt hätten sowie eine Handvoll Einheimische, die des sportlichen Ausgleichs wegen mit Tourenskis unterwegs seien.

Wirtschaftlicher Schaden

Nebst dem Gefahrenpotenzial würden die abendlichen Abfahrten auf den präparierten Pisten für die Kaisereggbahnen auch einen wirtschaftlichen Schaden bedeuten, erklärt Erich Brülhart. «Zerfahren sie die frisch präparierten Pisten, war die stundenlange Arbeit vergebens.» Die Qualität der Piste sei am nächsten Morgen nicht mehr so, wie sie der zahlende Gast haben möchte. Und jeden Abend erst um Mitternacht die Pisten zu bearbeiten, würde sich ebenfalls negativ auf deren Qualität auswirken. «Wir möchten damit nicht zuwarten. Denn die Piste soll hart werden und so lange wie möglich ziehen können», sagt Erich Brülhart.

Noch nichts verändert

Einzig am Montagabend ist es anders. Dann beginnen in Schwarzsee die Pistenarbeiten gemäss neuem Konzept der Bergbahnen erst später. «Wir haben im Verhalten der Skitourenfahrer noch keine grosse Veränderung festgestellt. Aber ich hoffe, dass es sich bald in den Köpfen durchsetzt und sie sich an diese Daten halten», sagt er.

Alle sind willkommen

Während sich die nächtliche Situation in der Berra verbessert hat, bereitet Philippe Gaillard der Tagesbetrieb mittlerweile noch fast mehr Unbehagen. Obwohl es verboten wäre und die Skitourenfahrer die Schneeschuhpfade benützen könnten, würden sie tagsüber oft die Pisten hinauflaufen und so die Skifahrer gefährden, die ihnen entgegenfahren, erzählt Gaillard. Und er klingt dabei fast ein wenig verzweifelt. Denn eigentlich, so betont er, seien im Skigebiet La Berra ja alle Wintersportler willkommen, auch die Skitourengänger. «Wir sind für alle da, sie müssen einfach die Regeln respektieren.»

Wir sind für alle Wintersportler da, sie müssen einfach die Regeln respektieren.

Philippe Gaillard

Betriebsleiter La Berra

Die Situation versetzt die Pistenbully-Fahrer in Angst, das ist belastend.

Erich Brülhart

Betriebsleiter Kaisereggbahnen

Bergrestaurants: Die Hütte ist jeden Abend voll

D ie Bergbahnen profitieren in finanzieller Hinsicht kaum von den Skitourengängern – die Bergbeizen hingegen schon. Die Gîte d’Allières im Skigebiet La Berra ist zurzeit jeden Abend offen – und die 70 Plätze sind auch jeden Abend besetzt, wie die Wirtin Karine Brodard auf Anfrage erklärt. «Der Ansturm der Schneeschuhläufer und Skitourenfahrer ist enorm», sagt sie. Während der Woche würden vor allem Gruppen einkehren; Arbeits- oder Vereinskollegen, Freunde und Familien. Reservieren ist dringend empfohlen. Doch auch die Sportler machen in der Hütte auf 1485 Metern über Meer halt. «Gäbe es keine Schneeschuhe oder Tourenskis, hätten wir keine Gäste», sagt Karine Brodard.

Auch bei Christophe Aebischer, Wirt im Berghaus Riggisalp in Schwarzsee, kehren die Tourenskifahrer abends ein. «Aber es sind lange nicht so viele wie in der Berra». Und bei ihm sei um 21 Uhr Schluss. Im Gegensatz zum Wirtepaar Brodard übernachtet er nicht oben. Bei Marcel Horst im Soldatenhaus unterhalb der Gastlosen in Jaun kehren am Samstag- und Sonntagabend vorwiegend Schneeschuhläufer und Skitourengänger ein. Das Soldatenhaus liegt aber nicht an einer Piste und bekommt deshalb das schlechte Wetter und den Schneemangel zu spüren. «Letztes Jahr kamen viel mehr Gäste», so Horst. ak

Sportgeschäfte: Grosse Marken steigen ein

D as Sportgeschäft Bugaboo Sport im Freiburger Burgquartier ist auf Bergsportausrüstung spezialisiert und führt dementsprechend auch Tourenskis und deren Zubehör im Sortiment. Geschäftsinhaber Peter Gobet stellt klar fest, dass ein Skitourentrend da ist – und der grosse Boom erst noch kommen werde. «Die Einkaufsmessen, die wir jüngst besucht haben, sagen Skitouren für das nächste Jahr als die grosse Trendsportart voraus.»

Atomic und Salomon

Dies zeige sich daran, so Gobet, dass nun auch grosse Marken wie Atomic oder Salomon ins Tourenski-Geschäft einsteigen. «Sie haben sich bis anhin wenig fürs Tourenwesen eingesetzt, weil sie das Potenzial als zu gering eingeschätzt haben», erklärt Peter Gobet. Denn bis anhin sei das «Tüürele» eher ein Nischenmarkt gewesen.

Hochwertiges Material

Auch Side Cut Sports in Schwarzsee spürt, wie beliebt Tourenskis bei den Freiburgerinnen und Freiburgern mittlerweile sind. «Man kann schon sagen, dass es zu einer Trendsportart geworden ist», sagt Mark Huber, Inhaber des Sportgeschäfts. Dass dieses Jahr die Patrouille des Glaciers ausgetragen werde, merke er daran, dass er unter anderem extrem hochwertiges und teures Material verkauft habe. ak

Sicherheit: Fahrtechnik und Lawinenkurs

D ie Anzahl der Skitourengängerinnen und -gänger habe in allen Regionen der Schweiz zugenommen, sagt Bruno Hasler, Bergführer und Fachleiter Ausbildung beim Schweizer Alpenclub SAC. Es gäbe zwar keine Zahlen, die dies belegen würden, dies sage jedoch sein Bauchgefühl. «Outdoor-Sportarten haben generell einen grossen Zulauf.»

Gute Planung ist zentral

Wer sich auf eine Skitour begebe, für den sei die richtige Vorbereitung zentral. «Man muss immer eine gute Tourenplanung machen und sich gut über die Verhältnisse informieren.» Zudem sei für angehende Tourengänger auch ein Ausbildungskurs – sei es ein Lawinenkurs oder ein allgemeiner Skitourenausbildungskurs – zentral. «Wichtig ist, dass man sehr defensiv beginnt und so Erfahrungen sammelt», erklärt Bruno Hasler. Fit sein müssten die Wintersportler nicht nur für den Aufstieg, sondern auch in Sachen Skitechnik für die Abfahrt.

Im Gegensatz zur Deutschschweiz seien in der Romandie mehr trainierende Skitourenfahrer unterwegs, sagt Hasler. Zusammen mit dem Seilbahnverband Schweiz hat der SAC Empfehlungen für das Skitourengehen auf Skipisten herausgegeben. ak

www.sac-cas.ch/unterwegs/sicherheit/ alpin-merkblaetter.html

Informationen

Die «Öffnungszeiten»der Skipisten

Die neue Abmachung unter den Freiburger Skistationen ermöglicht den Skitourengängerinnen und Skitourengängern, abends die Pisten zu benutzen, ohne dabei der Gefahr von Pistenfahrzeugen oder Seilwinden ausgesetzt zu sein. Und zwar jeweils von17 bis 22.30 Uhran folgenden Tagen an folgenden Orten: AmMontagin der Berra (Le Brand-La Gormanda) und in Schwarzsee, amDienstagin Jaun, amMittwochin Charmey (Le Ganet), amDonnerstagwieder in der Berra sowie in den Skigebieten Moléson und Les Paccots, amFreitagin Charmey. Ausserhalb dieser «Öffnungszeiten» sind die Pisten abends geschlossen.ak

 

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