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Jetzt aber wirklich?

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Erinnern Sie sich noch an Ihre Vorsätze für das Jahr 2022? Immerhin sind wir inzwischen im Juni. Sind sie also längst als gute Gewohnheiten in Fleisch und Blut übergegangen? Oder haben sie sich bereits im Lauf des Januar still und heimlich verabschiedet? Oder haben Sie gar keine Vorsätze gefasst – das funktioniert ja bekanntlich doch nicht?

In vielen Fällen funktioniert es wirklich nicht. Ob es darum geht, das Rauchen aufzugeben, weniger Zeit am Handy zu verbringen oder weniger schlecht über andere Menschen zu sprechen – wir sind erstaunlich resistent gegen langfristige Änderungen, selbst wenn wir sie zutiefst wollen.

Aber manchmal funktioniert es doch! Warum? Es gibt reihenweise wissenschaftliche Untersuchungen und noch viel mehr Ratgeberliteratur, die sich damit befassen, wie es kommt, dass sich Menschen wirklich ändern – und wie wir uns ändern können: jetzt aber wirklich! Und doch: Eine absolut sichere und für alle anwendbare Methode scheint bisher nicht gefunden.

Vielleicht ist es falsch, sich überhaupt ändern zu wollen? Sollte ich nicht lieber sagen: «Ich bin gut so, wie ich bin?» Das kann tatsächlich entlastend sein, wenn ich mir z.B. völlig unrealistische Ziele gesteckt hatte. Aber das kann wohl kaum gelten, wenn es um ernsthaft problematisches Verhalten geht: um exzessiven Alkoholkonsum zum Beispiel oder gar um Kinderpornografie.

Wir sind einfach nicht rundum gut so, wie wir sind. Wir müssten uns ändern. Und zugleich scheint es, dass wir aus unserer Haut nicht recht herauskönnen.

Mich fasziniert, wie das Christentum diese Spannung in seiner ganzen Schärfe aufnimmt. Wir sind bedingungslos von Gott angenommen – aber das heisst nicht, dass mit uns alles gut wäre. Wer könnte von sich schon sagen, dass er ganz nach der Bergpredigt lebt: Frieden stiftet, dem Feind verzeiht, …? «Kehrt um und glaubt an das Evangelium», heisst es programmatisch am Anfang des Markusevangeliums (Markus 1,15). Diese Umkehr ist nie zu Ende. Immer wieder bleiben wir hinter dem Evangelium zurück. Wie gut, dass es die Möglichkeit zu Vergebung und Versöhnung gibt. Und dann fangen wir wieder neu an …

Das ist die Spannung, die es auszubalancieren gilt: mich annehmen, wie Gott mich annimmt, ohne mich damit «schönzureden» – mich ändern, wo es nötig ist, ohne mich durch Rückschläge entmutigen zu lassen. Wo stehen Sie in dieser Spannung?

Veronika Hoffmann ist Professorin für Fundamentaltheologie an der Universität Freiburg.
zvg

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