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«Jetzt muss etwas geschehen»

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9850 Unterschriften sollen die Quartiere vom Verlust ihrer Poststellen bewahren

Autor: Von MURIELBOWIE

Welche Postämter unter die Räder der Sparmassnahmen kommen werden, ist derzeit noch nicht klar. Die Attac (Vereinigung die Diktatur der Finanzmärkte) hatte am 22. Dezember 1999 bei einer Demonstration vor der Hauptpost die Herausgabe der Liste gefordert, sie jedoch nicht erhalten. Auch sonst habe die Post gar nicht auf den Protest reagiert, wie Attac-Mitglied Andrea Duffour erklärt. Deshalb hat die Organisation eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen mit dem Ziel, die Schliessungen zu verhindern. Prompt haben sich auch einige Personen aus der Bevölkerung angeschlossen und gemeinsam wurde die Lancierung der Petition in Angriff genommen, denn «die Post kann unsere Anliegen doch nicht einfach ignorieren», glaubt Duffour.

Es lässt sich leicht ausrechnen, dass sowohl die Hauptpost wie auch jene im Schönberg so gut wie sicher auch in Zukunft weiter bestehen werden. Gemäss Andrea Duffour steht die dritte im Bunde der Glücklichen entweder in der Zeughausstrasse oder im Beaumontquartier. Alle anderen können sich nur noch minime Chancen auf den Weiterbestand ausrechnen. Obwohl die «Postfreunde» offiziell nicht von den Angestellten unterstützt werden durften, konnten sie dennoch auf ihre Hilfe zählen: «Ja, es gab Leute von der Post, die unsere Petitionbögen sogar in ihren Büros auflegten», so Duffour.

Nicht nur die Post

Bei der Übergabe der Unterschriften an den Vizekanzler Gérard Vaucher, meint Raymond Cudry: «Die Poststellen sind nur ein Beispiel.» Es gebe aber noch viele andere und weist auf die Privatisierung der Elektrizitätswerke hin: «In erster Linie sind wir gegen die Privatisierung der öffentlichen Dienste und die Post ist eines von vielen Opfern», hält er fest. Denn die Attac befürchtet einen damit verbundenen Stellenabbau und eine schlechtere Qualität der Dienstleistungen. «Das wollen wir uns nicht bieten lassen. Jetzt muss etwas geschehen», meint auch Elisabeth Longchamp-Schneider, die eher zufällig zu dieser Arbeitsgruppe gestossen ist. Der Staatsrat solle die Angelegenheit endlich in die Hand nehmen, denn ein Brief allein genüge nicht, um das Schlimmste zu verhindern. Mit der Petition wollen sich die Initianten hinter die Regierung stellen. «Es ist wichtig, dass nicht nur die Politiker, sondern auch das Volk etwas unternimmt», erklärt Mitinitiant Adrien Oesch.

100

«Die Dörfer werden immer leerer», beklagt sich Joseph Rey, der mit 84 Jahren der älteste «Postanhänger» ist. «Dorfläden, Bahnschalter und Schulen wurden bereits geschlossen und jetzt auch noch die Postbüros. Da bleibt nicht mehr viel, was die Leute in der Dörfern halten könnte.»

Bei den Unterschriftensammlungen kamen in der ganzen Schweiz an die 100000 Unterschriften zusammen, ein Zehntel davon stammen aus dem Kanton Freiburg. Ausserdem habe Attac-Freiburg zusätzlich noch 6000 Unterschriften von der Gewerkschaft für Kommunikation erhalten.
Doch nun liegt der Erfolg der Petition in der Macht des Staatsrates: Er muss mit der Generaldirektion der Post Kontakt aufnehmen und die Interessen der Bevölkerung vertreten. Die Regierung soll dabei folgende Ziele unterstützen: Den Weiterbestand der Post als Dienstleistung und die Weiterführung der Postämter in der Dörfern und Quartieren. Nur so, glauben die Initianten, haben die Postbüros eine reelle Chance: «Wir werden die Hoffnung nicht aufgeben und den Lauf der Verhandlungen sehr genau verfolgen. Und wir wollen mehr hören als grosse Worte wie Liberalisierung und Flexibilität, denn damit können die Ämter nicht gerettet werden», ist Andrea Duffour überzeugt.

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