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Job Nummer drei: Extrem-Putzen in Mühleberg

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Job Nummer drei: Extrem-Putzen in Mühleberg

Autor: Miro Zbinden

Kann man Putzen als aussergewöhnlichen Beruf bezeichnen? Kommt ganz darauf an, wie und wo man den Reinigungsarbeiten nachgeht. Wenn solche etwa im KKM – dem Kernkraftwerk Mühleberg – anstehen, dann kommt dies den typischen Vorstellungen eines ausgefallenen Jobs wohl schon ziemlich nahe. Denn: Arbeitstage im KKM verlaufen einfach anders.

Die hohen Sicherheitsanforderungen, welche an Kernkraftwerke in der Schweiz gestellt werden, betreffen auch die Mitarbeiter der Anlage. Die Vorschriften zur Arbeitssicherheit werden sehr ernst genommen und müssen von allen eingehalten werden. Neueintretende Mitarbeiter haben deshalb auch immer zuerst einer Schulung beizuwohnen, die sie über die grundlegenden Bestimmungen informiert. Ähnlich wie auf grossen Baustellen gilt so etwa überall in der Anlage Helmpflicht. Daneben dürfen sich die Angestellten auch nur in passender Schutzbekleidung auf dem Areal aufhalten.

Hauseigene Unterwäsche (nicht sehr modisch, dafür umso bequemer), Arbeitsschuhe, verschiedenste Overalls und weiteres professionelles Equipment – der KKM-Dresscode ist streng, aber sinnvoll. In der Anlage ist es ausserdem Pflicht, zwei Arten von Strahlenmessgeräten, sogenannten Dosimetern, auf sich zu tragen: einen digitalen Dosimeter und einen Thermolumineszenzdosimeter (oder: TLD). Klingt komisch, ist aber so. Über diese Messgeräte wird angezeigt, ob und wie viel Strahlendosis im KKM aufgenommen wurde. Auch hier gelten gesetzliche Grenzwerte, die nicht überschritten werden dürfen. So wird sichergestellt, dass sich keine Personen zu lange der Strahlung aussetzt und damit gesundheitliche Risiken eingeht. Speziell ausgebildetes Personal, der Strahlenschutz, ist ausserdem damit beauftragt, alle Tätigkeiten im Betrieb zu überwachen und allfällige Gefahren auszuschalten. Im Umgang mit Strahlenquellen sind sie die Experten und ersten Ansprechpersonen.

Nicht einfach Staub wischen

Die Arbeit des Dekontaminationsmitarbeiters ist durchaus mit derjenigen einer herkömmlichen Reinigungskraft zu vergleichen. Der Dekont-Mitarbeiter befreit Anlageteile aber nicht primär von Staub und Schmutz, sondern von radioaktiven Verunreinigungen, der sogenannten Kontamination. Und auch dabei folgt die Fachperson dem Grundsatz des Selbstschutzes, um eine Gefährdung von sich selber und der Umwelt zu verhindern. Deshalb müssen die zur Dekontamination verwendeten Hilfsmittel auch gesammelt und anschliessend fachgerecht entsorgt werden.

Ein geschulter Blick hinter die Fassade des Kernkraftwerks Mühleberg erlaubt interessante und aufschlussreiche Einsichten, welche wiederum zu einem grösseren Verständnis für die mannigfaltigen Vorgänge führen, die im KKM vor sich gehen. Das «Mysterium AKW» verliert dadurch beinahe beiläufig an Brisanz und Schrecken.

Miro Zbinden studiert Geschichte und Germanistik. In den Semesterferien ist er jeweils als Dekont-Mitarbeiter im Kernkraftwerk Mühleberg tätig.

Miro ZbindenBild zvg

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