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Journalistin gegen Baumafia

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Aldo Fasel

Im Zusammenhang mit einem umstrittenen Tourismusprojekt in den Engadiner Bergen gerät eine couragierte Journalistin in Konflikt mit den Promotoren und einem Teil der einheimischen, vom Projekt direkt profitierenden Bevölkerung.

Geld oder Natur?

Im Wesentlichen geht es im Buch von Sabina Altermatt um folgende Fragestellungen: Ist der schnelle Franken wichtiger als eine naturverträgliche, nachhaltige Entwicklung, die auch auf die einheimische Bevölkerung Rücksicht nimmt? Soll eine schöne Landschaft um des schnöden Mammons willen zubetoniert und der Blechlawine geopfert werden?

Vorwand Arbeitsplätze

Die Autorin hinterfragt auch kritisch das Allerweltsargument nach Schaffung von Arbeitsplätzen. Indem dieses immer und überall und für allen möglichen Blödsinn als Rechtfertigung herhalten muss, läuft es Gefahr, als Vorwand für trickreiche Geschäfte missbraucht zu werden.

Wer dann noch versucht, zu recherchieren und die Öffentlichkeit zu informieren, setzt sich dem Zorn und der geballten (finanziellen) Macht der Promotoren aus.

Dies ist der Stoff – leider sehr realitätsnah -, aus dem der vorliegende Krimi geschrieben wurde. Ähnlichkeiten oder gar Übereinstimmungen mit real existierenden Projekten wurden wahrscheinlich von der Autorin nicht beabsichtigt, sind jedoch wohl unvermeidlich!

Die Geschichte darf ruhig auch als Bekenntnis zur Pressefreiheit und zur engagierten Arbeit von Journalistinnen und Journalisten bezeichnet werden.

Zwei Erzählstränge

All die Ungereimtheiten und Spekulationen – ja nicht einmal vor Mord wird zurückgeschreckt – verpackt Altermatt in einen spannungsgeladenen Kriminalroman. Die Geschichte besteht aus zwei Strängen. Ein erster Strang beschreibt die politischen und wirtschaftlichen Machenschaften einer korrupten Baumafia.

Ein zweiter behandelt die eher private Seite der Journalistin Flurina Filli, die nach Jahren in ihre Heimat in den Bündner Bergen zurückkehrt, wo sie schon bald brutal von der eigenen Vergangenheit eingeholt wird. Furcht einflössende Albträume begleiten sie Nacht für Nacht. Doch auch Allzumenschliches, enttäuschte Liebe und schwierige Beziehungen spielen eine wichtige Rolle.

Gelungene Mischung

Die beiden Erzählstränge sind jedoch gut miteinander verzahnt und erzeugen auf diese Weise viel Spannung und Abwechslung. Altermatts Krimi «Alpenrauschen» ist eine gelungene Mischung aus Kriminal-, Frauen- und Heimatroman, in dessen Mittelpunkt moderne Frauengestalten agieren, die durchaus erfolgreich «ihre Frau» stehen.

Sehr spannungsgeladen sind die Textpassagen, die den Konflikt zwischen Stadt und Land, Fortschritt und Tradition, Natur und Kommerz zum Thema haben. Die Verfilzung von Politik und Wirtschaft kommt allenthalben zum Vorschein.

Sprachlich ist der Roman unkompliziert, süffig und leicht zu lesen, gewürzt mit einigen Brocken Rätoromanisch und einer guten Prise Lokalkolorit. Kurz: ein Krimi, der nicht nur «Bergler und Alpennostalgiker zu unterhalten und begeistern vermag» (Südostschweiz).

Altermatt, Sabina: Alpenrauschen. Kriminalroman. Zürich: Limmat-Verlag, 2008, 195 S. (Tatort Schweiz)

Aldo Fasel ist Leiter der Volksbibliothek Plaffeien-Oberschrot-Zumholz.

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