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Jung im Herzen – jung im Geist

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Einfach mal die Seele baumeln lassen – dafür ist Charles Jungo immer zu haben. Im Ruhestand ausschliesslich dem süssen Nichtstun zu frönen, das war für den pensionierten Sekundarlehrer aus Bösingen aber nie eine Option. Auch im Alter von 70 Jahren hat Charles Jungo nicht genug davon, die Welt zu erkunden, Englischkurse zu belegen oder sich das Jonglieren beizubringen. Ganz im Gegenteil: Er geniesse es, als Pensionär all jene Projekte anpacken zu können, für die er in seinem Arbeitsleben nur wenig Zeit hatte. «Ich empfinde es als ein grosses Privileg, nach einem schönen Berufsleben einen derart erfüllten Ruhestand haben zu können», sagt Charles Jungo: «Etwas, das vielen Menschen leider nicht vergönnt ist.»

Bereichernde Herausforderung

Während 38 Jahren unterrichtete Charles Jungo an der OS Gurmels Deutsch, Französisch, Geschichte und Lebenskunde. Ausserdem engagierte er sich als langjähriger Stellvertreter des Direktors und Gesundheitsverantwortlicher für das Wohl der Schule. Entsprechend gross war die Rolle, welche die OS im Leben des zweifachen Familienvaters einnahm. «Die Arbeit mit den Jugendlichen hat mir ebenso gut gefallen, wie das sich stets wandelnde Schulumfeld», blickt Charles Jungo zurück: «Der Lehrerberuf ist eine Herausforderung – aber eine sehr bereichernde.»

Dass er im Gegensatz zu einigen Berufskollegen nie auszubrennen drohte, sei wohl auch mit Glück verbunden gewesen, vermutet der Pensionär. Ausserdem habe er für sich einen Weg gefunden, um auch in schwierigeren Zeiten einen kühlen Kopf zu bewahren. «Meine Familie war mir hierbei eine wichtige Stütze. Und in den letzten Jahren meiner Lehrerzeit habe ich auch die Vorzüge des Trainings im Fitnessstudio für mich entdeckt», sagt Jungo, der ein afrikanisches Sprichwort zu seinem Lebensmotto gemacht hat: «Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Schritte tun, werden das Angesicht der Erde verändern.»

Mit 70 Jahren in die WG

Vor zehn Jahren dann ging «CeeJay», wie Jungo von seinen Schülerinnen und Schülern genannt wurde, in Pension. Noch vor seiner Abschiedsfeier habe er beschlossen, seinen Ruhestand zu nutzen, um sich sprachlich weiterzubilden. «Es hat mich gefuchst, dass ich nie über mein Schulenglisch hinausgekommen bin», erklärt der Literaturliebhaber. Deshalb reise er seit einigen Jahren regelmässig – jeweils für drei bis vier Wochen – nach London, um in der pulsierenden englischen Hauptstadt eine Sprachschule zu besuchen.

Während dieser Zeit wohne er jeweils in einem Studentenhaus mit jungen Menschen aus aller Welt zusammen, erzählt Charles Jungo: «Dazu bin ich in meiner Jugend nie gekommen. Es ist genial, dass ich das auf diese Weise nun doch erleben kann.» Dass er beim Sprachaufenthalt von diesem Frühling der älteste Schüler gewesen sei, beunruhige ihn nicht. «Ich weiss, dass mir das Lernen nicht mehr gleich leicht fällt, wie einer jungen Person. Aber das stresst mich nicht. Ich sehe es als Herausforderung und muss auch niemandem mehr etwas beweisen.»

Den Kontakt zu den jungen Menschen hat der leidenschaftliche Koch aber auch in der Heimat nicht verloren. Die Jugend ernst nehmen und auf ihre Sorgen und Probleme eingehen, das sei ihm bereits als Lehrer ein Anliegen gewesen. Deshalb habe es ihn gefreut, als nach der Pensionierung mehrere Klassen auf ihn zugekommen seien, um ihn als Schullager-Koch zu gewinnen. Stand Charles Jungo vorerst vereinzelt am Herd der Lagerküchen im Einsatz, nehmen die Lagerveranstaltungen heute einen festen Punkt in der Agenda des Rentners ein. Es tue ihm gut, das Leben von jungen Menschen zu spüren, sagt der Bösinger. So werde es ihm auch nicht zu viel, wenn es im Lagerhaus mal hoch zu und hergehe. «Die erfrischende Dynamik von jungen Menschen, die auf dem Weg sind, zu spüren: Das steckt an und ich glaube, dass es einen auch jung hält.»

Als ältere Person möglichst lange aktiv und flexibel zu bleiben und für die eigene geistige und körperliche Gesundheit etwas tun zu können, das wünscht sich Charles Jungo für die Zukunft. Einen grossen Lebenstraum, den es unbedingt noch zu verwirklichen gelte, habe er hingegen nicht, zeigt sich der Rentner bescheiden und muss dann Schmunzeln: «Wobei – zumindest ein paar Reiseziele kämen mir da schon noch in den Sinn.»

FN-Serie

Eine Stafette mit Porträts

In einer losen Serie stellen die FN Menschen aus ihrem Verbreitungsgebiet vor: Personen, die etwas Spannendes erlebt haben, über eine grosse Lebenserfahrung verfügen, einen interessanten Beruf oder ein spezielles Hobby haben oder die an ihrem Wohnort das Dorf- oder Stadtbild prägen. Es ist der jeweils Porträtierte, der das folgende Porträt bestimmt. Das nächste Mal: Andrea Waeber aus Gurmels.

mz

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