Auf den Strassen von Jaun liegt vielerorts Schlamm. Keller sind vollgelaufen. Weiter oben in Richtung Schafberg dann eine abgerissene Strasse, viel Schutt und noch mehr Schlamm und Geröll. Hier hat ein Gewitter in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag richtig getobt und den Oberbach zum Überlaufen gebracht.
Die Jauner Feuerwehr, die Rega und die Kantonspolizei Freiburg mussten gegen 22 Uhr ausrücken, um eine sechsköpfige Familie aus ihrem Auto zu befreien. Das Fahrzeug hatte sich auf Höhe Unter Kühboden in einer Schlammlawine verfangen, welche über eine Furt ins Oberbachtal floss. Die Feuerwehr konnte die gesamte Familie mithilfe eines Seils aus dem Auto herausholen – einen Mann und eine Frau im Alter von 43 und 36 Jahren sowie ihre vier Kinder im Alter zwischen vier und zehn Jahren. Verletzt wurde niemand, doch die Rega flog die unter Schock stehende Familie nach Jaun.
«Die Familie war unterwegs, um die Berghütte Unter Kühboden zu erreichen, als sie einige Meter vor ihrem Ziel von den Fluten des Baches überrascht wurde», erklärt der Jauner Feuerwehrkommandant Theo Pugin.
Teile der Oberbachtalstrasse wurden durch die Schlammlawine weggerissen. Arbeiter sind daran, die Strasse zu sichern und den Schutt wegzuräumen. Die Arbeiten werden voraussichtlich mehrere Tage dauern. Bis auf weiteres bleibt darum die Oberbachtalstrasse ab der Kreuzung Reidigenstrasse gesperrt. «Die Strasse wird in zwei, drei Tagen höchstens mit dem Traktor wieder passierbar sein», wie Pugin sagt.
Keller überschwemmt
Nicht nur in Jaun, sondern auch auf der anderen Seite des Euschelspasses hat das Gewitter gewütet: Es wurden auch Keller in den beiden Dörfern Schwarzsee und Plaffeien überschwemmt, wie die Polizei mitteilt.
«In Jaun sind wir noch mit dem Beseitigen des Schlammes und dem Auspumpen von Kellern und Kanalisation beschäftigt», sagt Feuerwehrkommandant Theo Pugin. Vor allem Strassen, Plätze und Vorgärten seien überschwemmt worden. In den Jauner Kellern seien zum Glück kaum Schäden angerichtet worden.
Auch Ammann Jean-Claude Schuwey spricht davon, dass das Dorf von der Schlammlawine des Oberbachs grösstenteils verschont geblieben sei: «Wir haben glücklicherweise vor etwa zwei Jahren Eisenrechen in das Bachbett einbetonieren lassen. Diese haben gehalten und verhindert, dass grobes Material bis nach Jaun transportiert wurde.»
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