Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Junger Komponist auf neuen Wegen

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Junger Komponist auf neuen Wegen

Das Freiburger Blasorchester führt ein Konzert des Schmittners Benedikt Hayoz auf

Am kommenden Wochenende präsentiert das Freiburger Blasorchester die Uraufführung des Klarinettenkonzerts «The Reptiles». Der Komponist heisst Benedikt Hayoz, stammt aus Schmitten und ist gerade 19 Jahre alt. Ohne jegliche Kompositionsausbildung ist ihm ein eindrückliches Werk gelungen.

Von CAROLE SCHNEUWLY

Eine Eidechse wacht morgens auf und wird allmählich munter. Eine Schildkröte wird im Wasser von einem Hai angegriffen, kann sich ans Land retten, legt dort ihre Eier und kehrt zurück ins Wasser. Eine geheimnisvolle Schlange schleicht durch die Gegend. Plötzlich taucht ein Krokodil auf. Es tötet zuerst die Eidechse und die Schildkröte. Dann greift es die Schlange an. Zwischen den Tieren kommt es zu einem heftigen Kampf, der am Ende beide das Leben kostet.

Diese Geschichte erzählt der Gymnasiast und Musiker Benedikt Hayoz in rund 15 Minuten – als Komposition für Klarinette und sinfonisches Blasorchester. Programmmusik, das heisst musikalische Werke, denen eine Geschichte zugrunde liegt, habe ihn schon immer fasziniert, sagt er.

Fast Tag und Nacht gearbeitet

Den Anstoss zur Komposition «The Reptiles» gab die Klarinettistin Sarah Chardonnens Lehmann. Vor zwei Jahren erwähnte sie Hayoz gegenüber, dass sie seit längerem erfolglos ein Konzert für Klarinette und sinfonisches Blasorchester suche. Sie schlug dem jungen Musiker, der nicht nur Waldhorn studiert und sich zum Dirigenten ausbilden lässt, sondern sich auch immer wieder an kleineren Kompositionen versucht, vor, für sie ein derartiges Stück zu schreiben.

Zuerst sei er von der Idee nicht gerade begeistert gewesen, erzählt Hayoz. Ohne jegliche Ausbildung und Erfahrung habe er sich kaum zugetraut, eine so umfangreiche Komposition zu verfassen. Schliesslich liess er sich aber überzeugen, und während der Arbeit packte ihn die Begeisterung: «Vier Monate lang habe ich fast Tag und Nacht an dem Konzert gearbeitet – manchmal zum Leidwesen meiner Familie. Aber ich konnte einfach nicht mehr aufhören.»

Musikalisch anspruchsvoll

Das merkte auch Sarah Chardonnens: Monat für Monat habe sie von Hayoz einen neuen Satz seines Konzerts erhalten. Vom Ergebnis ist sie begeistert: «Die Idee für die Geschichte hat mir gut gefallen, und die Bilder sind musikalisch präzise getroffen. In dem Konzert steckt viel Energie. Es macht Spass, es zu spielen, obwohl es sehr anspruchsvoll ist.»

Benedikt Hayoz erklärt, was das Aussergewöhnliche an seiner Komposition ist: «Solist und Orchester sind einander praktisch gleichgestellt. Beide haben eine führende Rolle. Das ist unüblich.» Interessant auch, dass in den rund 15 Minuten, die das Konzert dauert, von klassischen bis zu recht modernen Melodien fast alles zu finden ist. Eine Besonderheit sei auch der Schluss seiner Komposition: Im Gegensatz zu anderen Klarinettenkonzerten klinge das seine mit einer mystischen, choralähnlichen Melodie bewusst leise aus.

Kompositionsausbildung geplant

Eines Tages möchte Benedikt Hayoz gerne von der Musik leben können, am liebsten als Komponist und Dirigent. Eine Ausbildung in Komposition hat er für die nächsten Jahre ins Auge gefasst. Zuerst wolle er aber ein Musiklehrerdiplom erwerben, «um einen gesicherten Beruf zu haben».

Für «The Reptiles» hat er denn auch noch Hilfe gebraucht. In den Bereichen Orchestrierung und Harmonie habe er wertvolle Anregungen von seinem Direktionslehrer Jean-Claude Kolly erhalten. David Vonlanthen, ein professioneller Perkussionist aus Giffers, habe ihn bei den Schlagzeug-Partituren beraten.

Zufall, Glücksfall, Idealfall

Mit dem Ergebnis ist der junge Komponist sehr zufrieden, und zwar nicht nur, weil das Werk diesen Sommer am Kollegium St. Michael als Maturaarbeit akzeptiert wurde. Viel wichtiger ist ihm, dass sich das Freiburger Blasorchester seines Konzertes angenommen hat und es am kommenden Wochenende in Freiburg und Düdingen uraufführen wird.

Dass er mit seinem Waldhorn gleich selber mitspielen wird, bezeichnet er als Zufall. Der renommierte Berner Gastdirigent Philippe Bach (Dirigent der «Landwehr») spricht lieber von einem Glücksfall, der eine intensive und spannende Zusammenarbeit ermögliche. Ein Idealfall ist die Konstellation in den Augen von Orchesterpräsident Bertrand Galley: Eines der Ziele des Orchesters sei seit jeher die Förderung junger Talente. Mit dem 19-jährigen Komponisten, der 27-jährigen Solistin und dem 29-jährigen Dirigenten könne man ein «Trio von frappanter Qualität» präsentieren.

Galakonzert des Blasorchesters Freiburg unter der Leitung von Philippe Bach: Sa., 4. Oktober, um 20.15 Uhr in der Aula der Universität Freiburg, und So., 5. Oktober, um 17 Uhr im Podium Düdingen. Der Eintritt ist frei (Kollekte).
Der Komponist

Benedikt Hayoz wurde 1984 in Schmitten geboren, wo er bis heute wohnt. Aufgewachsen in einer Musik liebenden Familie, erhielt er schon früh Klavier- und Gesangsunterricht. 1994 trat er in die Maîtrise de Fribourg ein, 1999 wechselte er ans Konservatorium Freiburg.

Dort studiert er seit 1997 bei Claudio Pontiggia Waldhorn. Diese Studien wird er künftig an der Musikfachhochschule La Chaux-de-Fonds weiterführen.

Gleichzeitig widmet sich Benedikt Hayoz intensiv der Direktion. Nächsten Frühling will er den Oberstufen-Dirigentenkurs des Schweizerischen Blasmusikverbandes abschliessen. Seit Anfang September ist er Dirigent der Musikgesellschaft Tafers. Zurzeit besucht er die letzte Klasse am Kollegium St. Michael. cs
Die Solistin

Sarah Chardonnens Lehmann wurde 1976 in Châtillon bei Estavayer-le-Lac geboren. Schon früh begann sie sich für die Klarinette ihres Vaters zu interessieren. Mit sieben Jahren besuchte sie ihre ersten Klarinettenstunden am Konservatorium Freiburg. Sie studierte bei Jean-Daniel Lugrin und Aurèle Volet. Im Jahr 2000 erlangte sie das Lehrdiplom.

An der Musikhochschule Winterthur-Zürich setzte sie ihre Studien fort, die sie im Mai 2003 mit dem Solistendiplom abschloss. In den letzten Jahren gewann sie mehrere renommierte Musikpreise. Zurzeit absolviert sie ein Orchesterpraktikum in der Orchestergesellschaft Biel und unterrichtet an der Musikschule Marly. Im Freiburger Blasorchester spielt sie, mit Unterbrüchen, seit 16 Jahren. Seit kurzem wohnt sie in Tafers. cs

Meistgelesen

Mehr zum Thema