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Jupiter, Saturn und Orion: Ein Blick in den Nachthimmel

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Die Sternwarte Épendes organisiert regelmässig Rundgänge durch das Observatorium, erklärt die Besonderheiten des Nachthimmels und lässt die Besucherinnen und Besucher durch die grossen Teleskope blicken. Die FN waren am Mittwochabend dabei. 

Es ist kurz nach 19 Uhr. Der Himmel ist schon lange dunkel an diesem kalten Mittwochabend im Dezember. Viele Sterne und andere Objekte sind am fast klaren Himmel zu sehen, weit hinten die Lichter der Stadt Freiburg und anderer Dörfer. Nahezu ideale Bedingungen für einen Blick in den Nachthimmel. 

Die Sternwarte Épendes hat zu den Nächten der Heiligen Drei Könige geladen. Ehrenamtliche Hobby-Astronomen erklären den Besucherinnen und Besuchern an drei Stationen die Konstellationen des Winterhimmels, gewähren Blicke durch die Teleskope und zeigen ihnen Planeten, Sternbilder und sogenannte Deep-Sky-Objekte: Sternhaufen, Nebel und Galaxien. 

Ein Blick hinauf

«Wir suchen Jupiter und Saturn», sagt der Hobby-Astronom Arnaud Ducret auf der Terrasse der Sternwarte Épendes und positioniert gemeinsam mit seinem Kollegen die beiden Teleskope so, dass sie auf die beiden grössten Planeten unseres Sonnensystems gerichtet sind. «Wir haben Glück heute Abend mit dem Himmel. Es ist ziemlich klar», sagt er. Nebst dem Mond, welcher an diesem Abend von allen Gestirnen am stärksten leuchtet, weil gerade Vollmond ist, ist der Jupiter im Dezember das hellste Objekt am Nachthimmel. «Man kann ihn nicht verpassen», sagt der Hobby-Astronom Sylvan Lott und zeigt mit dem Finger auf den Planeten. Tatsächlich ist er grösser und heller als die Sterne um ihn herum. Ein Blick durch das Teleskop lässt auch Jupiters Monde sichtbar werden. 

Nun richten Ducret und Lott die Teleskope auf zwei Sterne: Aldebaran und Albireo. «Aldebaran ist orange, rot und fast 100-mal so gross wie unsere Sonne», sagt Ducret. Es ist ein enorm grosser Stern mit einer hohen Leuchtkraft – ein sogenannter Roter Riese. «Aldebaran wird bald sterben», sagt Ducret. Denn solche Rote Riesen haben ein vergleichsweise kurzes Leben und enden nach einer Supernova-Explosion, bei welcher ein Stern durch eine Explosion vernichtet wird, entweder als Schwarze Löcher oder als Neutronensterne. 

«Albireo ist eigentlich ein Doppelstern», erklärt Lott. Der obere Stern ist rot und der untere blau. Das sei temperaturabhängig: Kalte Sterne haben eine rote Oberfläche, während die heissen Sterne blau sind. «Diese Sterne sind meist auch kleiner und konzentrierter», sagt Lott.

Jäger oder Riese?

Von der Terrasse geht es weiter in den Vortragssaal. Das Sternbild Orion ist hier das grosse Thema – eines der markantesten und bekanntesten Sternbilder. Der Orion besteht aus insgesamt sieben Sternen: Zwei Sterne oben, drei Sterne, die den sogenannten Orion-Gürtel bilden, und zwei Sterne darunter. Im Inneren des Sternbilds ist der Orionnebel ersichtlich – sogar mit blossem Auge. Ein Ort, an dem Sterne entstehen und, wie dieses Jahr bekannt wurde, sogar Planeten. Wie das möglich ist, wissen Wissenschaftler noch nicht. 

Eine Aufnahme des Hubble-Weltraum-Teleskops vom Orion-Sternbild aus dem Jahr 2006. Über 3000 Sterne sind auf diesem Bild sichtbar. 
Archivbild Keystone

«Es gibt viele Geschichten zu dieser Konstellation», beginnt Julien de Lambilly seinen Vortrag. Die Mesopotamier sahen einen Riesen, für die antiken Griechen war es ein Jäger, und die alten Ägypter verbanden etwas Religiöses mit dem Orion-Sternbild. Die Gürtelsterne werden auch die Drei Könige genannt. 

Bald eine Supernova?

Einer der meist erforschten Sterne ist Beteigeuze, der sich links oben im Sternbild des Orion befindet. 10 Millionen Jahre jung ist der Rote Riese, er hat eine Oberflächentemperatur von 3000 Grad Celsius. Zum Vergleich: Die Sonne ist fast fünf Milliarden Jahre alt und ist 5500 Grad Celsius heiss. «Beteigeuze ist sehr interessant, weil sich sein Leben zu Ende neigt. Die Wahrscheinlichkeit einer Supernova-Explosion ist sehr hoch. Es wäre auch möglich, dass wir diese noch erleben werden», sagt de Lambilly. Sollte dies der Fall sein, werden die Nachwirkungen sogar am helllichten Tag auf der Erde sichtbar sein. Bereits 2019 verlor er vorübergehend zwei Drittel seiner Helligkeit aufgrund einer massereichen Eruption.

Sternbilder sehen

Am Ende führt der Rundgang nach draussen. Auf dem Parkplatz wartet bereits François Wenker. «Wer will den Vollmond anschauen?», fragt er in die Runde, während er das Teleskop ausrichtet. Für die Augen sei das ungefährlich – nur sehr hell. Ein Blick durch das Teleskop zeigt die unebene Oberfläche des Mondes und die grossen Krater. Diese haben einen Durchmesser von rund 20 Kilometern.

«Welche Sternkonstellationen kennt ihr?», fragt Wenker weiter in die Runde. «Orion», «Grosser Bär», «Kleiner Bär», rufen die Kinder. Der Hobby-Astronom richtet seine Taschenlampe auf den Sternenhimmel und zeigt auf den Grossen Bären. Ein Sternbild, das zu jeder Jahreszeit beobachtet werden kann. Gleich daneben ist der Drache. «Der ist derzeit schwer zu sehen, weil der Vollmond so hell leuchtet», sagt Wenker und versucht, mit der Taschenlampe das Sternbild nachzufahren. Das benachbarte Sternbild ist der Schwan: «Es sieht ein wenig aus wie ein Kreuz. Das hier ist der Kopf, und hier wären die Flügel.» Auf der anderen Seite ist Orion zu sehen, und auch Kassiopeia leuchtet hell. «Und hier seht ihr die Pleijaden, einen offenen Sternhaufen.» Die sechs hellsten Sterne dieser Gruppe sind auf dem Logo der Automobilmarke Subaru abgebildet. 

88 Sternbilder sind von der Erde aus zu sehen. Die Hälfte davon von der Nordhalbkugel aus. Diejenigen, welche sich am nächsten beim Polarstern befinden, sind das ganze Jahr über sichtbar. Andere hingegen nur zu gewissen Jahreszeiten. 

Mit der Taschenlampe auf Sternbilderjagd. 
Bild Charles Ellena

Zahlen und Fakten 

Seit 1984 Sterne beobachten

Die Sternwarte Épendes wurde 1984 von der Stiftung Robert A. Naef gebaut. 
Bild Charles Ellena

Die Sternwarte Épendes wurde im Jahr 1984 auf 1000 Quadratmetern in der Gemeinde Épendes eingeweiht. Gebaut wurde sie von der Stiftung Robert A. Naef, die 1977 ins Leben gerufen wurde, um dem Schweizer Bankbeamten und Amateur-Astronomen Robert Adolf Naef (1907–1975) zu gedenken. Ein Jahr später wurde die Stiftung vom Freiburger Staatsrat als Einrichtung von öffentlichem Interesse anerkannt. Anfang der 1990er-Jahre wurde die Sternwarte erweitert: Ein Planetarium, eine Beobachtungsterrasse und weitere neue Räume kamen hinzu. 1994 wurde der Verein Freunde und Freundinnen der Sternwarte Épendes gegründet. «Er erhält die Sternwarte am Leben, organisiert Anlässe und kümmert sich um die Finanzierung», sagt Aurel Baier, Präsident des Vereins, gegenüber den FN. Rund 20’000 Franken kostet der Betrieb und Unterhalt der Sternwarte im Jahr. Dies wird durch die Mitgliederbeiträge, diverse Spenden und Subventionen finanziert. 

Ziel der Sternwarte ist es, der Bevölkerung die Astronomie näherzubringen. Die Sternwarte ist für Interessierte jeden Freitagabend kostenlos zugänglich, sie bietet Führungen oder Vorträge zum Nachthimmel an. Einmal im Monat kann zudem die Sonne beobachtet werden. Auch für private Gruppen und Schulklassen stehen Führungen im Angebot. «Es geht darum, mehr über unseren Ursprung zu erfahren. Was ist rund um uns? Hinter jedem Sternbild verbirgt sich zudem eine Geschichte», sagt Baier. (km)

Aurel Baier, Präsident des Vereins Freunde und Freundinnen der Sternwarte Épendes.
Bild Charles Ellena

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